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Ein Dämon auf Abwegen

Ein Dämon auf Abwegen

Titel: Ein Dämon auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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waren, daß ihre Köpfe direkt zwischen ihren Schultern hervorzuwachsen schienen.
    Wie ich schon sagte, bis fünf kann ich wirklich gut zählen, und diese Mannschaften besaßen jede weitaus mehr als nur fünf Spieler.

23
Das Leben ist voller kleiner Überraschungen.
Pandora
    Wie ich es öfter in Krisenzeiten zu tun pflegte, wandte ich mich auch jetzt an meinen Ausbilder um Anleitung. Aahz wiederum reagierte mit der gelassenen Kaltblütigkeit, die ich von ihm inzwischen gewohnt war.
    Er packte den Sprecher von Ta-hoe am Vorderteil seines Kittels und hob ihn in die Höhe, bis seine Füße frei in der Luft umherbaumelten.
    »Was ist denn das hier!« fuhr er ihn an.
    » ... glaah ... krckchzks ...« erwiderte der Bursche.
    »Äh ... Aahz?« mischte ich mich ein. »Wenn er auch atmen könnte, könnte er sich vielleicht eine Spur verständlicher ausdrücken.«
    »Ach so, klar«, bestätigte mein Ausbilder und stellte den Sprecher wieder auf die Beine. »Also gut. Erklärt Euch!«
    » ... äh ... was soll ich denn erklären?« stammelte der Graubart ziemlich verwirrt. »Das sind die beiden Mannschaften unserer beiden Städte. Ihr könnt sie an ihren Helmen unterscheiden und an ...«
    »Mir könnt Ihr damit nicht kommen!« donnerte Aahz. »Das da sind keine Jahks. Jahks sind entweder spindeldürr oder übergewichtig!«
    »Ach so, ich verstehe«, sagte der Sprecher, dem langsam ein Licht aufging. »Ich fürchte, da habt Ihr Euch getäuscht. Nicht alle Jahks sind gleich. Manche sind Fans, manche Spieler - Athleten. Die Fans sind ... ein wenig unförmig, aber das ist ja auch nicht weiter verwunderlich. Sie sind die Arbeiter, die die Städte und Gehöfte versorgen und funktionstüchtig erhalten. Die Spieler - das ist eine ganz andere Sache. Die tun nichts anderes als trainieren und so. Im Laufe der Generationen sind sie deutlich größer geworden als der Durchschnitt der Bevölkerung, der Fans.«
    »Allgemein größer?« Aahz machte eine finstere Miene und starrte das Spielfeld entlang. »Die sehen doch aus wie eine völlig andere Rasse!«
    »Das habe ich in anderen Dimensionen auch schon gesehen«, bemerkte Gus. »Aber nie in solchem Ausmaß.«
    »Na ja, Big Julie hat uns ja davor gewarnt, zu zuversichtlich zu sein«, seufzte Chumly.
    »Was war das?« blinzelte Graubart.
    »Will kämpfen«, erklärte Chumly und schlüpfte wieder in seine Rolle. »Mampf mag Kampf.«
    »Ach so«, sagte der Sprecher stirnrunzelnd. »Na gut. Wenn das alles ist, werde ich jetzt mal ...«
    »Nicht so schnell!« unterbrach ich ihn. »Ich will erst noch wissen, warum es so viele Spieler sind. Das Spiel wird doch von fünfköpfigen Mannschaften ausgetragen, oder nicht?«
    »Das stimmt«, nickte Graubart. »Die zusätzlichen Mitglieder sind Ersatzspieler ... Ihr wißt schon, für die Spieler, die im Laufe des Spiels verwundet oder getötet werden!«
    »Getötet?« Ich schluckte.
    »Wie ich schon sagte«, rief der Sprecher und machte sich auf den Rückweg, »ich bewundere eure Zuversicht, nur fünf Spieler mitzubringen.«
    »Getötet?« wiederholte ich, voller Verzweiflung an Aahz gewandt.
    »Nun gerat mal nicht gleich in Panik, Kind«, knurrte mein Lehrer und musterte die Gegenparteien. »Das ist zwar ein leichter Nachteil, aber wir können unsere Taktik durchaus noch darauf einstellen.«
    »Wie war's denn mit der guten alten >Teile- und herrsche<-Strategie?« schlug Badaxe Aahz vor.
    »Genau«, nickte Gus. »Die sind keine Dreierspiele gewöhnt. Vielleicht können wir sie gegeneinander ausspielen.«
    »Das funktioniert nicht, weil sie nicht gegeneinander spielen werden, sondern nur ... gegen uns.«
    Schnell berichtete ich ihnen von meinem Gespräch mit Griffin. Als ich geendet hatte, herrschte plötzlich beunruhigendes Schweigen unter unseren Kameraden.
    »Na«, sagte Aahz schließlich, »es hätte immerhin noch schlimmer kommen können.«
    »Wie denn?« fragte ich grob.
    »Gliep?«
    Mein Drache hatte gerade etwas ausgemacht, was wir anderen bisher noch nicht bemerkt hatten: Die beiden Mannschaften führten soeben ihre Reittiere aufs Feld. Im Gegensatz zu den Spielern waren die Tiere nicht durch Uniformen gekennzeichnet ... aber das war auch nicht nötig. Man hätte sie unmöglich verwechseln können.
    Das Tier von Veygus war ein katzenähnliches Wesen mit einer bösartig fliehenden Stirn. Es war fast so lang wie Gliep und kroch mit einer flüssig wirkenden Anmut über den Boden, die nur durch die klobigen, asymmetrischen Bewegungen seiner

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