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Ein Dämon dreht durch

Ein Dämon dreht durch

Titel: Ein Dämon dreht durch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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warmherziges, fürsorgliches Wesen hast. Wenn du aber versuchst, stark zu sein, wirkst du nur kalt und unsensibel. Denk mal darüber nach.«
    Er winkte mir ein letztes Mal zu, verschränkte die Arme und verblaßte.
    Einige Augenblicke starrte ich in die plötzliche Leere vor mir, dann machte ich mich allein auf den Weg zum Hotel. Wo das war, wußte ich ... Was ich nicht wußte, war, wo sich Djinger befand.

Kapitel 15
Wenn hier einer auf denBusch klopft, dann bin ich das.
B. BUSH
    »Ich habe gehört, du bist gestern nacht überfallen worden.«
    Ich unterbrach meine Bewegung, mich auf den Hintersitz sinken zu lassen, um den Taxifahrer lange anzublicken.
    »... auch dir einen guten Morgen, Edvik«, sagte ich schließlich trocken. »Ja, danke, ich habe sehr gut geschlafen.«
    Der Fahrer überhörte meinen Sarkasmus nicht ... eine Tatsache, für die ich insgeheim recht dankbar war. Manchmal habe ich nämlich Grund, an meiner Kommunikationsfähigkeit zu zweifeln.
    »He! War doch nicht persönlich gemeint. Ist nur so, daß die Leute eben reden, weißt du?«
    »Nein, weiß ich nicht, aber ich lerne dazu.«
    So groß und bevölkert Perv auch sein mochte, schien es doch auch ein blühendes Netzwerk aus Klatsch und Tratsch zu geben. Würde mir wohl auch ein Goldenes Blatt kaufen müssen, um etwas Neues über mich zu erfahren.
    Ich war früh hinuntergekommen, weil ich darauf hoffte, noch ein Wort mit J. R. wechseln zu können, aber zwischen meinem Zimmer und dem Hoteleingang war ich von zwei Liftboys und dem Empfangsangestellten angesprochen worden, die alle bereits wußten, daß ich gestern nacht in einen Überfall verwickelt gewesen war. Natürlich verliehen sie alle ihrem Mitgefühl Ausdruck ... in unterschiedlichem Ausmaß. Wenn ich mich recht erinnere, formulierte der Rezeptionsangestellte sein Mitgefühl ungefähr folgendermaßen: »Selbstverständlich können Sie sich jederzeit unseres Hoteltresors bedienen, um Ihre Wertsachen darin aufzubewahren, mein Herr. Allerdings übernehmen wir keine Haftung.«
    Großartig!!
    Ich war sehr schnell zu dem Schluß gekommen, daß ich nicht allzu wild darauf war, daß meine nächtliche Eskapade überall die Runde machte. Schon deshalb nicht, weil sie schließlich in eine Auseinandersetzung mit der Polizei gemündet war.
    Obwohl er meinen Unmut bemerkte, wenn das Gespräch auf den Vorfall des letzten Abends kam, schien Edvik doch entschlossen zu sein, das Thema nicht auf sich beruhen zu lassen, als wir losfuhren.
    »Ich habe dir ja gesagt, daß du dir einen Leibwächter besorgen solltest«, dozierte er. »Mit soviel Bargeld herumzulaufen bedeutet, den Ärger ja regelrecht zu provozieren.«
    »Komisch, die Polizei hat das gleiche gesagt ... was das Bargeld angeht, meine ich.«
    »Nun, da haben sie auch recht, ausnahmsweise. Es ist hier schon gefährlich genug, da muß man nicht auch noch künstlich Aufmerksamkeit erregen.«
    Ich lehnte mich im Sitz zurück und schloß die Augen. Ich hatte nicht besonders gut geschlafen, aber die kurze Zeit, die ich in horizontaler Lage verbracht hätte, hatte es meinen Muskeln gestattet, sich zu verspannen, und nun tat mir alles weh.
    »Ja, das habe ich auch feststellen dürfen«, meinte ich. »Na schön, jetzt ist es ja vorbei. Außerdem bin ich gar nicht mal so schlecht damit gefahren, auf mich selbst aufzupassen.«
    »So, wie man es mir erzählt hat, ist irgend jemand aufgetaucht, um dich rauszuhauen«, konterte Edvik gnadenlos, »und selbst dann war es noch ziemlich knapp. Aber bild dir nicht ein, daß die Chose vorbei wäre. Du kannst nur hoffen, daß dein Glück dich auch beim nächsten Mal nicht im Stich läßt.«
    Plötzlich standen meine schmerzenden Muskeln nicht mehr im Mittelpunkt meiner Aufmerksamkeit.
    »Nächstes Mal?« fragte ich und setzte mich auf. »Welches nächste Mal?«
    »Ich will ja nicht schwarzmalen«, meinte der Taxifahrer achselzuckend, »aber ich schätze, das steht schon ziemlich fest. Die Burschen, die du gestern zusammengeschlagen hast, werden heute wieder auf der Straße sein, und höchstwahrscheinlich werden sie einen gewissen Teil ihrer Zeit und Kraft darauf verwenden, dich aufzuspüren und eine Revanche zu fordern.«
    »Meinst du?«
    »Aber selbst wenn ich mich irren sollte, hat sich inzwischen doch überall herumgesprochen, daß du eine ganz schön pralle Brieftasche mit dir herumschleppst. Das macht dich zum sicheren Ziel für jeden hergelaufenen Schläger, der mal eben auf schnelles Geld aus ist.«
    Darüber hatte

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