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Ein Dämon für alle Fälle

Ein Dämon für alle Fälle

Titel: Ein Dämon für alle Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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vergnügungsorientiert genug, da muß der Wettbewerb um Menschenmassen ziemlich stark sein. Womit kriegt man die Leute dieser Tage denn so zu packen?«
    Der Vampir runzelte einige Augenblicke die Stirn, während er über meine Frage nachdachte.
    »Na ja, es hängt davon ab, auf was für eine Klientel man es abgesehen hat. Man kann sich auf die Familien spezialisieren oder auf die Rentner. Meine Lieblingskunden sind die jungen Berufstätigen. Die haben meistens noch keine Familie gegründet oder wollen überhaupt keine, was wiederum bedeutet, daß sie sowohl Geld als auch Zeit haben. Für diese Leute müssen die Clubs immer groß sein. Wenn ich wirklich Menschenmengen an einen neuen Ort locken wollte, würde ich wahrscheinlich eine gute Disco aufmachen.«
    »Jetzt kommen wir ans Eingemachte. Meinst du, du könntest in drei Wochen eine zusämmenschustern?«
    Mein Partner schüttelte lachend den Kopf.
    »Mach mal halblang, Massha. Ich habe nur laut nachgedacht. Selbst wenn ich einen Plan für einen Club aushecken könnte, so gibt es hier einfach nicht genug Platz dafür.«
    Jetzt war ich mit dem Lachen an der Reihe.
    »Vic, Süßer, wenn wir irgend etwas haben, dann ist es Platz. Schau doch mal hier ...«
    Ich blätterte die Blaupausen durch, bis ich die Zeichnungen vom Erdgeschoß gefunden hatte.
    »... wenn wir hier im Erdgeschoß die Innenwände raushauen? Dann haben wir jede Menge Platz für deine Disco.«
    »Das ist zuviel Platz«, meinte der Vampir, die Pläne studierend.» Der Schlüssel zum Erfolg liegt bei solchen Clubs darin, daß sie halbwegs klein bleiben, damit die Leute warten müssen, um hineinzukommen. Außerdem fürchte ich, daß sich der Rest des Gebäudes nicht tragen würde, wenn wir sämtliche Innenwände raushauen.«
    Langsam keimte in meinem Hinterkopf eine Idee.
    »Versuchen wir es doch hiermit. Wir lassen die äußere Reihe von Räumen stehen ... daraus machen wir Läden oder so etwas. Dadurch bekommen wir zusätzliche Trägerelemente und reduzieren den Platz für deinen Club. Und wenn der immer noch zu groß sein sollte ...«
    »Ungefähr viermal zu groß.«
    »Ja, ja. Was hältst du von einem Casino? Ich habe noch nie im Leben eins gesehen, das die Touristen nicht gleich in ganzen Schwärmen angezogen hätte.«
    Mit einem leisen Pfeifen verlieh Vic seiner Anerkennung Ausdruck.
    »Du backst wohl auch keine kleinen Brötchen, wie? Mich wundert, daß du noch nicht darüber nachdenkst, wie man noch außerhalb des Grundstücks Geld schaufeln kann.«
    »Ich kann mich noch nicht zwischen einem Golfplatz und einem Vergnügungspark entscheiden«, erwiderte ich. »Aber das hat noch eine Weile Zeit, bis wir erst einmal festgestellt haben, wie der Rest sich so macht.«
    Ungefähr in diesem Augenblick bemerkte ich, daß der süße Vic die Sonnenbrille abgenommen hatte und mich musterte. Nun bin ich es zwar gewohnt, daß man mich anstarrt, aber irgendwie hatte sein Gesichtsausdruck etwas Außergewöhnliches, wenn ihr versteht, was ich meine, jedenfalls war es beunruhigend. Ich wartete darauf, daß er etwas sagen würde, aber nach einer Weile wurde mir das Schweigen doch zuviel.
    »Was siehst du mich so an, du blutdürstiger Junge? Habe ich plötzlich einen zweiten Kopf bekommen, als ich gerade nicht hinsah?«
    Anstatt mir jedoch sofort Antwort zu geben, musterte er mich unentwegt weiter, bis ich mir schon überlegte, ob ich ihm einfach eine runterhauen sollte, nur um die Spannung zu lösen.
    »Weißt du, Massha«, bemerkte er schließlich, »für einen sogenannten Lehrling bist du ganz schön gerissen. So wie du dich kleidest und redest, übersieht man das leicht, aber hinter dem ganzen Make-up haust doch ein bemerkenswerter Geist, nicht wahr?«
    Nun, wenn es eine Sache gibt, mit der ich Schwierigkeiten habe, so ist das Lob ... vielleicht, weil ich davon nicht so häufig was abbekomme. Um meine Verlegenheit nicht allzu offensichtlich werden zu lassen, tat ich, was ich immer tue, und versteckte mich hinter einem Lachen.
    »Laß dich mal nicht von der Verpackung reinlegen, Fangzahn. Vergiß nicht, daß ich früher selbständig war, bevor ich bei Skeeves Bande anheuerte. Ich war Magierin des Stadtstaats Ta-hoe und später von Veygus drüben auf Yahk, das war ich.«
    »Wirklich? Das wußte ich ja gar nicht.«
    Das zeigt mal wieder, wie durcheinander ich war. Ich wußte nicht einmal mehr genau, wie wenig Vic über unsere Firma und ihre Mitglieder erfahren hatte.
    »Das war das erste Mal, als ich über den

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