Ein Dämon für alle Fälle
Wunderknaben stolperte. Damals steckte er auch in Schwierigkeiten ... ja, Skeeve scheint ein Talent für Ärger zu haben. Erinnere mich bei Gelegenheit mal daran, dir von der Klemme zu erzählen, in der er gerade saß, als ich dann tatsächlich mitmachte.«
»Warum nicht gleich?« fragte er und lehnte sich in seinem Sessel zurück. »Ich habe nichts weiter vor, un4 um seine Geschäftspartner näher kennenzulernen, ist jede Zeit recht.«
Wie ihr wahrscheinlich bemerkt haben werdet, war ich sehr erpicht darauf, das Thema zu wechseln, und über Skeeve zu reden, schien genau das richtige zu sein, wonach ich gesucht hatte.
»Na ja, damals war sein großer grüner Mentor nach Perv gegangen, ich glaube, es handelte sich um irgendeine Familienangelegenheit. Jedenfalls ließ der König Skeeve die Nachricht zukommen, daß er für ihn einspringen soll, angeblich, damit Seine Königliche Hoheit mal ein bißchen Urlaub machen könnte ... sagen wir mal für einen Tag oder so. Was der Mann unserem gemeinsamen Kollegen gegenüber jedoch zu erwähnen vergaß, war, daß seine zukünftige Braut, eine gewisse Königin Schierlingsfleck, erwartet wurde, die mit jedem, der gerade den Thronsessel heizte, eine Verbindung einzugehen beabsichtigte.«
»Königin Schierlingsfleck?«
»Das war ein wirkliches Liebchen, kannst du mir glauben. Wäre wahrscheinlich schon im frühen Alter am Galgen geendet, wenn sie nicht die Tochter des Königs gewesen wäre. Aber so regierte sie das reichste Königreich in dieser Dimension und wollte mit dem militärisch mächtigsten Reich fusionieren ... was sich zufällig als jenes Königreich erwies, über das Skeeve wachte.«
Vic furchte die Stirn.
»Wenn sie bereits in der Lage war, sich alles zu kaufen, was sie wollte, wozu brauchte sie dann noch eine Armee?«
»Für jene Hohlköpfe, die nicht zum Verkauf standen. Weißt du, wir haben ja alle so unsere kleinen Träume, und ihrer bestand eben darin, einmal die Welt zu regieren. So war Königin Schierlingsfleck. Die Moral eines läufigen Nerzes und die bescheidenen Ziele eines Dschingis Khan.«
»Und ihr beide habt sie aufgehalten?«
»Um ganz ehrlich zu sein, Skeeve hat das getan. Ich habe lediglich den König eingefangen, damit wir ihn wieder auf den Thron setzen konnten, wo er schließlich hingehörte. Skeeve hat ihnen ein paar magische Trauringe verpaßt, die nie wieder abgehen, was ihr Leben auch verbindet. Das bedeutete, wenn unsere liebliche Königin versuchen wollte, das Königlein wegzuputzen, um damit den Weg zur Welteroberung freizubekommen, würde sie sich damit selbst die Kehle durchschneiden.«
»Wo hatte er denn die Ringe her? Von so etwas habe ich ja noch nie gehört.«
Ich gewährte ihm ein leises Lachen und ein Augenzwinkern.
»Das hat sonst auch niemand. Er hat sich einfach etwas billigen Schmuck hier im Bazar bei einem Straßenhändler besorgt und eine schmucke Geschichte drumherum gesponnen. Was ich damit sagen will, ist, daß er ihnen einen Haufen Unsinn verhökert hat, aber es genügte, um die gute Schierlingsfleck zur Räson zu bringen. Raffinierter Schachzug, nicht wahr?«
Anstatt jedoch in mein Lachen einzufallen, überlegte der Vampir einige Augenblicke, dann schüttelte er schließlich den Kopf. »Das begreife ich nicht«, meinte er. »Nein, versteh mich nicht falsch ... ich halte Skeeve wirklich für einen tollen Typen und so. Es ist nur so, daß er nach allem, was ich über ihn weiß, gar nicht so viel Magik benutzt, und wenn, dann ist es meistens ziemlich schwaches Zeug. Wie hat er dann eine Organisation voller solch hochkarätiger Talente um sich herum aufbauen können wie dich und die anderen?«
»Ich will dir was sagen, Vic, es gibt Magik und es gibt Magik. Skeeve hat ... Wie soll ich das erklären? In der Abteilung >Hokuspokus< mag er vielleicht nicht gerade seine Stärken haben, und er versteht auch nicht soviel von Frauen wie Quasimodo, aber er besitzt genug Herz für drei normale Leute.«
Ich knuffte sanft seinen Arm.
»Erinnerst du dich noch daran, wie ich sagte, daß er ein Talent dafür hat, in Schwierigkeiten zu geraten? Na ja, in Wirklichkeit ist es meist eher so, daß er jemand anderen irgendwo raushaut, der es durchaus verdient hätte, daß man ihn hängenläßt. Bei diesem Schierlingsfleckabenteuer, von dem ich dir erzählte, hätte er jederzeit das Weite suchen können, nachdem er erst einmal gemerkt hatte, daß er reingelegt worden war. Aber dann wäre ein ganzes Königreich ohne Führung
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