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Ein Dämon für alle Fälle

Ein Dämon für alle Fälle

Titel: Ein Dämon für alle Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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warmherzigen'-Lächeln, »wo drückt denn der Schuh genau?«
    Er zappelte unruhig hin und her.
    »Na ja, das ist eine lange Geschichte. Ich ... ich weiß nicht so recht, wo ich anfangen soll.«
    Mir fiel plötzlich wieder ein, daß Nicht-Perfekter meist nervös werden, wenn sie die Zähne eines Perfekters zu Gesicht bekommen, also ließ ich das Lächeln wieder fallen.
    »Warum beginnst du nicht einfach am Anfang? Wieso hast du Geldprobleme? Als wir letztes Mal hier waren, schien es dir doch ganz gut zu gehen.«
    »Da hat es auch angefangen«, seufzte er. »Letztes Mal, als ihr hier wart. Weißt du noch, wie die damals entschieden haben, wer hier die Regierung stellen sollte? Mit dem Großen Spiel?«
    Tatsächlich hatte ich seit Jahren nicht mehr darüber nachgedacht, aber während er darüber sprach, fiel es mir wieder ein.
    »Ja, ja. Jedes Jahr wurde durch das Große Spiel zwischen Ta-hoe und Veygus entschieden, wer die Trophäe bekommt und im nächsten Jahr die Hauptstadt stellen sollte.«
    Ganzfix nickte vage.
    »Richtig. Nun, das hat sich inzwischen alles verändert. Als ihr Burschen das Spiel gewonnen habt und mit der Trophäe abgezogen seid, hat das das ganze fünfhundertjährige System auf den Kopf gestellt. Eine Weile lang gab es eine Fraktion, die der Auffassung war, daß Possiltum, wo ihr die Trophäe ja aufbewahrtet, folglich auch ein Jahr die Hauptstadt sein sollte. Glücklicherweise haben sich weisere Stimmen durchgesetzt.«
    Es war nett zu wissen, daß es auch mal Schwierigkeiten gab, die uns tatsächlich erspart geblieben waren. Ich bemerkte, daß Skeeve sich selbst zum Trotz die Ohren gespitzt hatte und aufmerksam lauschte, während Ganzfix fortfuhr.
    »Man entschied schließlich, daß ein Gemeinsamer Rat die Regierung stellen sollte. Dieser Plan wurde umgesetzt, der Rat wurde paritätisch mit Vertretern beider Stadtstaaten besetzt, und zum ersten Mal in fünfhundert Jahren stabilisierte sich die Regierung dieser Dimension.«
    Es klang ganz danach, als wäre aus unserer verrückten Unternehmung tatsächlich noch etwas Gutes hervorgegangen. Das erzeugte in mir ein gutes Gefühl. Und dennoch ...
    »Ich verstehe nicht ganz. Wieso soll das ein Problem sein?«
    Der Magiker lächelte schiefmäulig.
    »Denk doch mal nach, Aahz. Mit dem Ende der Fehde zwischen den beiden Stadtstaaten gab es auch keinen Bedarf mehr für zwei Magiker. Man beschloß, daß ein einziger durchaus reichen würde.«
    »Hoppla«, meinte ich.
    >»Hoppla< ist genau richtig. Massha war ihre erste Wahl. Sie hatte beiden Stadtstaaten mal als Magikerin gedient, und ehrlich gesagt waren sie beeindruckter von ihr als von mir ... vor allem, nachdem ich ihre Dämonengeisel beim Großen Spiel entkommen ließ. Als sie sie jedoch aufsuchten, um es ihr zu sagen, war sie verschwunden. So blieb nur ich übrig.«
    Ich ertappte mich dabei, wie ich mir überlegte, ob Masha als Skeeves Lehrling angeheuert hatte, bevor oder nachdem sie von der organisatorischen Umstrukturierung und Ganzfix' Entlassung erfahren hatte.
    »Die arbeitet mit uns zusammen drüben auf Tauf«, bemerkte Skeeve, der sich langsam doch noch von dem Gespräch angezogen fühlte.
    »Wirklich? Na ja, das leuchtet eigentlich ein. Nachdem ihr hier auf regionaler Ebene so weit gekommen seid, wie ihr konntet, ist es nur natürlich, wenn ihr woanders in eine größere Show einsteigt.«
    »Ich verstehe immer noch nicht, wie du finanziell ins Abseits rutschen konntest«, erwiderte ich und versuchte, das Gespräch wieder aufs eigentliche Thema zu lenken.
    Ganzfix schnitt eine Grimasse.
    »Das liegt an meinem Vertrag. Angesichts der neuen Situation mußte ich eine satte Gehaltskürzung hinnehmen. Zuvor war mein Gehalt angemessen, wenn auch nicht gerade dazu angetan, mich zu Freudensprüngen zu bewegen. Jetzt dagegen ...«
    Er brach ab.
    »Ich verstehe das nicht«, meinte Skeeve. »Wieso machst du weniger Geld, wenn du zwei Stadtstaaten dienst statt nur einem?«
    »Wie ich schon sagte, mein Vertrag. Der enthält Klauseln, von denen ich gar nicht wußte, daß sie existieren, bis der Rat sie aus dem Ärmel zog.«
    »Was für Klauseln?« fragte ich stirnrunzelnd.
    »Na, zum Beispiel, daß der Arbeitgeber das Recht hat, die Höhe meines Gehalts festzulegen; das ist die wichtigste, an die ich mich erinnern kann. Und zwar entsprechend den Bedürfnissen der Gemeinden und da haben sie darauf hingewiesen, daß ja nun keine Fehde mehr herrsche, meine Arbeitslast dadurch reduziert sei und folglich auch mein

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