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Ein Dämon für alle Fälle

Ein Dämon für alle Fälle

Titel: Ein Dämon für alle Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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beherrschen.
    »Sag mal, äh, Skeeve«, fragte ich und beugte mich so dicht zu ihm hinüber, daß er mich trotz des Lärms der Massen noch verstehen konnte. »Hast du deinen Plan fertig ausgearbeitet?«
    Er nickte, ohne den Blick vom Spielfeld abzuwenden.
    »Macht es dir was aus, mir davon zu erzählen?« »Erinnerst du dich noch, wie ich in Possiltum gefeuert wurde?« fragte er und blickte schnell um sich, um sicherzugehen, daß niemand lauschte. »Klar, du hast den König vergrätzt. Und?« »Ich sehe keinen Grund, warum dieselbe Nummer nicht auch hier klappen sollte. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Beamten des Stadtstaats weniger pompös und von sich selbst beeindruckt sein sollten als der Monarch eines heruntergekommenen Königreichs.«
    Das leuchtete ein. Und es war auch schön zu sehen, daß der Junge noch nicht alles Gefühl für Leute verloren hatte.
    »Und womit willst du sie dann vergrätzen? Was soll das Thema sein? Die Art, wie sie Ganzfix behandelt haben?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Das paßt nicht in seine Rolle«, widersprach er.
    »Ganzfix ist nicht der Typ, der allzuviel Aufhebens um sich selbst macht. Nein, ich dachte eigentlich daran, den Kampf zum Schlüsselprobem zu machen.«
    »Kampf? Welchen Kampf?«
    »Den Kampf, der gleich auf dem Spielfeld ausbrechen wird«, grinste Ganzfix/Skeeve. »Wie ich es verstanden habe, waren die beiden Mannschaften schon seit über fünfhundert Jahren Erzrivalen. Ich kann einfach nicht glauben, daß sie alle alten Rechnungen vergessen haben sollen, nur weil die Regierung gewechselt hat.«
    »Ich weiß nicht, Partner. Bisher war es ein ziemlich sauberes Spiel. Außerdem ist es ohnehin schon ein reichlich rauher Kontaktsport. Wie soll da noch ein Kampf entstehen?«
    »Bei dem Kontakt dreht es sich hauptsächlich um den Ball ... oder um den Würfel, oder wie immer sie das Ding nennen. Das habe ich nie so richtig begriffen. In diesem späten Spielstadium sind alle Spieler zwar mächtig aufgekratzt, aber sie denken nicht mehr allzu klar, weil sie sich den ganzen Nachmittag lang gegenseitig den Schädel eingeschlagen haben.
    Nun sieh mal genau zu.«
    Er beugte sich vor, um seine Hände zu verbergen, während er mit einem Finger auf das Spielfeld deutete.
    Dort gab es unter anderem zwei besonders ruppige Individuen, die einander schon den ganzen Tag lang an die Gurgel gegangen waren, sehr zum Vergnügen der Zuschauermenge. Im Augenblick trabten sie Seite an Seite den Spielfeldrand ab und warteten darauf, daß der Ball/Würfel frei wurde. Plötzlich peitschte der Arm des einen Spielers mit einer heimtückischen Rückhand seinem Rivalen ins Gesicht, schlug ihm den Helm vom Kopf und ließ ihn zu Boden stürzen. Diese Bewegung kam so völlig unerwartet und war so unnötig, daß die Massen schockiert verstummten und reglos dasaßen. Sogar der Spieler, der den Hieb plaziert hatte, sah verwirrt aus ... was er zweifellos auch war. Es geht doch nichts über ein bißchen streng konzentrierte Levitation, die den eigenen Gliedern völlig willkürliche Bewegungen aufzwingt, es sei denn, man weiß, was auf einen zukommt, und baut die entsprechenden Widerstände dagegen auf.
    Der einzige, den der Hieb nicht erstarren ließ, war der getroffene Spieler. Wie ich schon sagte, anders als ihre formlosen Fans sind die Spieler selbst gebaut wie Ziegelmauern — und haben auch ungefähr so viel Humor. Der getroffene Spieler sprang mit einem Satz auf und stürzte sich auf seinen Angreifer. Während der sich zwar unsicher war, welche Magik sich da einen Augenblick lang seines Arms bemächtigt haben mochte, wußte er aber doch sehr genau, wie er auf Prügel zu reagieren hatte, und schon im nächsten Augenblick droschen die beiden Rivalen aufeinander ein, daß es eine helle Freude war.
    Es hätte funktionieren können, doch anscheinend nahmen die beiden Mannschaften den Waffenstillstand, oder was es war, sehr ernst. Unter Zornesrufen aus den Rängen und dem Gepfeife des Schiedsrichters stürzten sie sich auf ihren jeweiligen Mannschaftskameraden und rissen die beiden auseinander.
    »Schade, Skeeve«, meinte ich. »Ich dachte schon, du hättest es geschafft.«
    Als ich keine Antwort erhielt, sah ich ihn an. Er hatte" inzwischen die Stirn gefurcht und war immer noch bei der Arbeit.
    Der angegriffene Spieler hatte sich von seinen Kameraden wieder befreit. Obwohl er immer noch ganz offensichtlich wütend war, hatte er sich doch noch unter Kontrolle, als er sich vorbeugte, um seinen Helm wieder

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