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Ein Dämon für alle Fälle

Ein Dämon für alle Fälle

Titel: Ein Dämon für alle Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Gehalt eine entsprechende Kürzung erfahren müsse. Dann ist da noch die >Kündigungsausschlußklausel< ...«
    »Die was?«
    »Die >Kündigungsausschlußklausel<. Kurz gesagt können sie mich zwar feuern, aber ich kann für die Dauer meines Vertrags nicht kündigen. Gehe ich trotzdem, muß ich für meinen Nachfolger aufkommen — ich glaube, sie nennen ihn den >Subkontraktor< — selbst wenn sie dem mehr bezahlen als mir. Deshalb hänge ich hier auch fest. Ich kann es mir nicht leisten aufzuhören. Selbst wenn ich woanders einen neuen Job bekäme, bliebe mir noch weniger übrig als jetzt, wenn ich erst einmal das Gehalt meines Ersatzmannes davon abziehen muß. Und ich kann mir nicht vorstellen, eine Stellung zu bekommen, in der ich doppelt soviel verdiene wie jetzt. Nicht bei meinen Referenzen.«
    Einen Augenblick lang glaubte ich schon, daß Skeeve ihm gleich einen Posten in unserer Firma anbieten würde, statt dessen aber stöhnte er und vergrub sein Gesicht in den Händen.
    »Ganzfix!! Wie konntest du nur einen Vertrag mit solchen Bedingungen unterschreiben? Herrje, wie konntest du überhaupt irgendeinen Vertrag unterschreiben, ohne sicher zu sein, was er enthält?«
    »Ehrlich gesagt war ich so froh, überhaupt eine Arbeit zu finden, daß ich es gar nicht wagte, zu viele Fragen zu stellen.«
    »... da ist auch noch die kleine Tatsache«, warf ich ein, »daß er, als er mit dem Spiel begann, noch allein war. Damals hatte er keinen Lehrer und auch keinen Haufen von Freunden, die seine Verträge durchsehen oder ihn vor schlimmen Abmachungen warnen konnten.«
    Es wurde immer schwieriger, den Jungen davon abzuhalten, auf die Fehler anderer mit wachsender Intoleranz zu reagieren. Selbst meine alles andere als subtile Ermahnung zeitigte nur einen Teilerfolg.
    »Na ja, er hätte mich ja fragen können«, knurrte Skeeve. »Ich hätte wenigstens die gröbsten Schweinereien entdeckt.«
    »Sofern ich mich erinnere«, versuchte ich es erneut, dabei die Decke interessiert musternd, »hast du damals als Hofmagiker in Possiltum gearbeitet ... ohne irgendeine schriftliche Abmachung. Wärst du etwa zu dir gekommen, um dich in Vertragsdingen beraten zu lassen?«
    »Schon gut, schon gut, ich habe verstanden, Aahz. Also, was soll ich für dich tun, Ganzfix?«
    Ich überhörte nicht, daß er >ich< gesagt hatte anstatt >wir<, aber diesmal ließ ich es ihm durchgehen.
    »Na ja, es ist zwar schon ein bißchen spät dafür, aber ich würde gern dein Angebot annehmen. Ich habe gehofft, daß du dir mal den Vertrag anschauen könntest, um zu sehen, ob es vielleicht ein Schlupfloch gibt. Meine Zeit ist zwar fast um, aber ich fürchte, daß die von ihrer Verlängerungsoption Gebrauch machen werden, dann hänge ich hier weitere drei Jahre fest.«
    »Sag es mir nicht, laß mich raten«, meinte ich grimassierend. »Eine Verlängerungsoption hat nur die Gegenseite. Du hast da nichts zu sagen. Stimmt's?«
    »Stimmt. Woher wußtest du das?«
    »Ach, einfach nur Glück gehabt beim Raten. Ich habe mir gedacht, daß das ganz nett zur >Kündigungsausschlußklausel< passen würde. Und ich habe mal geglaubt, daß die Sklaverei verboten wäre ...«
    »Was hast du dieser Tage eigentlich so für Pflichten, Ganzfix?«
    Skeeve hatte auf dem Sofa gegrübelt und nichts gesagt, bis er mich mit seiner Frage unterbrach.
    »Viel zu tun habe ich eigentlich nicht«, räumte Ganzfix ein. »Es geht eigentlich mehr um Unterhaltung als um irgend etwas anderes. Übrigens muß ich gleich gehen. Ich muß heute nachmittag beim Spiel auftreten.«
    »Beim Spiel?« wiederholte ich. »Spielen die das immer noch?«
    »Oh, gewiß doch. Das macht immer noch den größten Teil des hiesigen Unterhaltungs- und Wettangebots aus. Sie spielen einfach nur nicht mehr um die Trophäe, das ist alles. Seit ihr Burschen die Einheimischen in Grund und Boden gestampft habt, ist es zwar ein weitaus weniger emotionales Spiel geworden, aber sie regen sich dabei immer noch gehörig auf. Ich muß das Unterhaltungsprogramm nach dem Spiel bestreiten. Nichts Großartiges, nur ein paar ...«
    Als er plötzlich abbrach, sah ich ihn scharf an, nur um festzustellen, daß er plötzlich friedlich in seinem Sessel vor sich hin schnarchte, tief und fest schlafend. Verblüfft richtete ich meinen Blick auf Skeeve.
    »Schlafzauber«, meinte er augenzwinkernd. »Ich fand, das war jetzt das Passende. Schließlich habe ich den Zauber bei unserer letzten Reise hierher gelernt, als unser Freund ihn auf Tanda

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