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Ein Dämon für alle Fälle

Ein Dämon für alle Fälle

Titel: Ein Dämon für alle Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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anwandte.«
    »Willst du gar nichts mehr über den Vertrag hören, den wir für ihn brechen oder zumindest durchsehen sollen?«
    »Nicht nötig. Ich habe schon genug gehört, um einen ungefähren Plan zu entwickeln.«
    »Und der beinhaltet ...?«
    Sein Lächeln wurde immer breiter.
    »Ich gebe dir ein paar Hinweise.«
    Seine Gesichtszüge schienen plötzlich zusammenzuschmelzen und sich zu verschieben ... und mit einemmal sah ich die >Alte-Mann<-Verkleidung vor mir, die Ganzfix bei der Arbeit bevorzugte.
    »Wir wollen schließlich nicht, daß gleich zwei Ganzfixe an dem Spiel teilnehmen, nicht wahr? Wie ich die Sache einschätze, bekommen wir ihn am leichtesten aus seinem Vertrag heraus, indem ich heute nachmittag seinen Platz einnehme.«
    Das gefiel mir gar nicht.
    »Willst du ihn feuern lassen? Ist das nicht ein bißchen drastisch? Ich meine, wie sieht denn das dann später in seinem Lebenslauf aus?«
    »Hör mal zu, Aahz«, knurrte er. »Ich war es, der den leichten Ausweg nehmen wollte, ihn einfach aus seinen Schwierigkeiten freizukaufen. Erinnerst du dich noch? Und du warst derjenige, der meinte, daß es einen anderen Weg geben müsse. Schön, jetzt habe ich einen anderen Weg gefunden. Kommst du nun mit, oder soll ich dir hinterher erzählen, wie es war?«
    Das Stadion war einfach beeindruckend, egal nach welchem Maßstab man es betrachtete. Natürlich muß es beeindrucken, wenn man an die hunderttausend Leute zusammenbekommt, die alle nach Blut schreien. Ich war nur froh, daß sie diesmal nicht unser Blut sehen wollten.
    Allerdings gab es da einen haarigen Augenblick. Als Beamter des Stadtstaats hatte Ganzfix/Skeeve zwar freien Eintritt, ich aber, der ich als ganz gewöhnlicher Bürger verkleidet war, mußte mir eine Eintrittskarte besorgen, um eingelassen zu werden. Das war zwar kein Problem, aber es bedeutete, daß wir für eine Weile getrennt sein würden. In dieser Zeit dämmerte es mir plötzlich, daß mein Tarnungszauber sich auflösen könnte, wenn Skeeve auch nur ein bißchen lax werden würde oder sich zu weit entfernen sollte. Das würde dann meine wahre Identität preisgeben. Als Mitglied jener Mannschaft, die die Einheimischen unangespitzt in den Boden geschlagen hatte und mit ihrer geliebten Trophäe verschwunden war, kam mir der Gedanke, daß es sicherlich gesündere Formen des Zeitvertreibs geben könnte, als plötzlich inmitten von Tausenden aufgestachelter Spielfans enttarnt zu werden. Glücklicherweise brauchte ich mich nicht von der Richtigkeit meiner Befürchtungen zu überzeugen. Skeeve hing in der-Nähe herum, bis ich Einlaß gefunden hatte, dann gingen wir zusammen weiter. 'Allerdings wurde mir bei dieser Gelegenheit klar, wie sehr ich mir angewöhnt hatte, mich auf die Fähigkeiten des Jungen zu verlassen, seitdem ich meine eigenen Kräfte eingebüßt hatte.
    Ganzfix/Skeeve war offensichtlich weithin bekannt, und viele der Fans riefen ihm Begrüßungen zu, als wir ins eigentliche Stadion traten. Diese Grußworte waren allerdings alles andere als schmeichelhaft.
    »Ganzfix! Wie geht es, alter Furz?«
    »Hallo, Ganzfix! Ziehst du heute wieder denselben Trick ab?«
    »Klar tut er das! Vielleicht kriegt er ihn diesmal sogar hin!«
    Jeder dieser Schmährufe wurde natürlich vom entsprechenden »Ha-ha-ha«-Geblöke begleitet, wie es nur Fans zustande bringen, die bereits Tage zuvor mit dem Trinken begonnen haben, um sich auf ihre Rolle beim Spiel vorzubereiten. Ganzfix mochte eine solche Behandlung zwar gewöhnt sein, aber es war schon sehr lange her, seit jemand derartig mit dem Großen Skeeve geredet hatte, und ich bemerkte, wie sich ein gefährliches Glitzern in seinem Auge zu zeigen begann, was nichts Gutes für jene verhieß, auf die er irgendwann seine Aufmerksamkeit richten sollte.
    Das Spiel selbst war sogar eher angenehm. Es macht sehr viel mehr Spaß, zuzusehen, wenn man nicht selber zu denjenigen gehört, denen man auf dem Feld das Gehirn aus dem Kopf schlägt. Ich ertappte mich dabei, wie ich gelegentlich hervorragende Spielzüge bejubelte und die sich einmischenden Schiedsrichter ausbuhte, genau wie der Rest der verrückten Menge.
    Ganzfix/Skeeve dagegen verharrte in unheilschwangerem Schweigen. Das empfand ich im Laufe des Nachmittags als immer enervierender. Ich kannte ihn gut genug, um zu wissen, daß er etwas im Schilde führte. Was ich jedoch nicht wußte, waren die präzisen Einzelheiten des >Was< und >Wann<. Als das Spiel seinem Ende entgegenging, konnte ich mich nicht mehr

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