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Ein Dämon für alle Fälle

Ein Dämon für alle Fälle

Titel: Ein Dämon für alle Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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und stapft pikiert davon. Ich will dir eins sagen, Gliep, irgendwas liegt da im Busch, und ich bin nicht sicher, ob es mir gefällt.«
    Er warf einige faszinierende Fragen auf; Fragen, die mir, wie ich gern zugeben will, bis dahin entgangen waren. Wenngleich ich einen gewissen Teil meines Intellekts darauf verwandt hatte, die Feinheiten menschlichen Verhaltens zu entziffern, gab es doch noch einiges an den artübergreifenden Beziehungen der Menschen zu entdecken ... besonders wenn es um andere Individuen als Skeeve ging. Wie ich so über Nunzios Worte nachdachte, wurde mir klar, daß mein Haustier mich in letzter Zeit nicht oft zu sehen bekommen hatte/was in sich selbst schon ein Bruch des üblichen Musters War. Für gewöhnlich nahm er sich die Zeit, zu Besuch zu kommen, um dann über die Probleme zu sprechen, mit denen er zu tun hatte, wie auch über die Selbstzweifel, die er empfand. Ich fragte mich, ob sein häufiger gewordenes Fernbleiben ein Nebenprodukt jenes Phänomens sein mochte, das Nunzio gerade beschrieben hatte. Das gab meinem Denken jedenfalls Nahrung, und ich nahm mir fest vor, darüber zu einem späteren Zeitpunkt sorgfältig nachzugrübeln. Im Augenblick gab es allerdings dringendere Dinge, die nach meiner Aufmerksamkeit verlangten ... beispielsweise die Leute, die gerade unter dem Fußboden einen Tunnel gruben.
    Im Endeffekt hatte alles den Anschein, als sei Nunzio ebenso unfähig wie die meisten anderen Menschen, wenn es darum ging, Wache zu halten. Die machen zwar immer eine Riesenshow der Wachsamkeit und der Umsicht, wenn sie ihren Dienst antreten, aber schon binnen Stunden sind sie mehr damit beschäftigt, gegen ihre eigene Langeweile anzukämpfen, als im Auge zu behalten, was sie angeblich doch bewachen sollen. Um ehrlich zu sein, mag die Tatsache, daß Drachen länger leben, zum Teil erklären, weshalb wir so viel besser darin sind, Langeweile abzuwehren. Nach ein paar hundert Jahren schrumpfen Tage, ja sogar Wochen zu einer Zeit zusammen, die gar keinen wirklichen Eigenwert mehr hat. Selbst unsere ganz jungen Exemplare haben Aufmerksamkeitsspannen von mehreren Monaten ... manchmal sogar Jahren.
    Was immer der Grund auch sein mochte, Nunzio jedenfalls plapperte unentwegt weiter über seine Besorgnis wegen des gegenwärtigen Status quo, wobei er offensichtlich das Schaben und die Schürfgeräusche völlig überhörte, die immer näher kamen. Diesmal lag es nicht allein an meinem besseren Gehör, denn das Geräusch lag durchaus innerhalb des menschlichen Hörbereichs, wenn es zugegebenermaßen auch sehr leise war. Mit meinem Gehör dagegen konnte ich sogar die Gespräche der Grabenden belauschen.
    »Wie weit noch?«
    »Pst! Ungefähr noch zehn Fuß.«
    »Hör auf, >Pst!< zu machen! Uns kann schon niemand hören.«
    »Ich kann dich aber hören! So groß ist dieser Tunnel auch nicht, mußt du wissen.«
    »Was machst du mit deinem Anteil vom Geld, nachdem wir das Zeug geklaut haben?«
    »Erst müssen wir es mal klauen. Danach mache ich mir Gedanken darüber, was ich mit meinem Anteil anfange.«
    Das war es, was ich hören wollte. Denn es gab ja immer noch die Möglichkeit, daß es sich einfach nur um Kanalisationsarbeiter, um fliehende Sträflinge oder irgend etwas ebensowenig Bedrohliches handelte. So jedoch waren sie Freiwild.
    Ich erhob mich aus meiner sitzenden Stellung und schritt zu der Stelle hinüber, unter der sie gerade gruben.
    »Es sei denn, Don Bruce will ... He! Wo gehst du hin? Komm zurück!«
    Ich ignorierte Nunzios Geschrei und lauschte wieder. Genau am Ziel. Ich schätzte auf ungefähr vier Fuß Tiefe. Mit einem geistigen Feixen begann ich auf und ab zu springen, wobei ich versuchte, möglichst hart aufzutreten.
    »Was tust du da? Hör auf damit! He, Gliep!«
    Der Lärm, den Nunzio veranstaltete, war trivial verglichen mit dem, was man gerade vier Fuß unter mir sagte. Als ich vorhin erwähnte, daß ich zu schwer war, um von Nunzio ohne fremde Hilfe angeschoben zu werden, so wollte ich damit keineswegs andeuten, daß er kraftlos wäre. Schon die bloße Wucht eines Drachen ist ein Faktor, mit dem man rechnen muß, selbst wenn er tot ist; wenn der Drache aber lebt und denkt, dann hat man echte Probleme. Ich spürte, wie der Fußboden nachgab, und hüpfte beiseite, das Geräusch erstickter Schreie unter mir genießend.
    »Jesus! Schau dir mal an, was du angerichtet hast! Du hast den Fußboden kaputt gemacht!«
    Einmal mehr hatte ich weder Dank erwartet noch erhalten. Das bekümmerte

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