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Ein Dämon für alle Fälle

Ein Dämon für alle Fälle

Titel: Ein Dämon für alle Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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blicken.
    »Weißt du, was das ist, Gliep?«
    Tatsächlich wußte ich es nicht. Nach allem, was ich erkennen konnte, war es irgendeine Art Bilderbuch ... noch dazu ein ziemlich schäbiges. Jedenfalls sah es nicht nach irgend etwas Wertvollem aus. Bestimmt nicht nach etwas, das so viel Aufmerksamkeit verdient hatte, wie sie uns zuteil geworden war.
    Nunzio warf das Buch wieder zu Boden und blickte sich nervös um.
    »Das steigt mir über den Kopf«, murmelte er. »Ich kann nicht ... Gliep, paß du auf das Zeug auf. Ich bin sofort zurück. Ich muß den Boß holen ... und Guido! Ja. Der kennt sich mit diesem Zeug aus.«
    Zugegebenermaßen perplex, blickte ich ihm hinterher, um dann wieder das Buch zu studieren.
    Äußerst seltsam. Irgend etwas an dieser Situation entging meiner Aufmerksamkeit. In dem vergeblichen Bemühen, den Geruch von Tinte zu beseitigen, rieb ich mir mehrmals die Nase, dann legte ich mich nieder, um das Eintreffen meines Haustiers zu erwarten.
    »Comic-Bücher?«
    Skeeve war offensichtlich genauso perplex, wie ich es gewesen war. »Diese wertvolle Ladung<, die wir da bewachen, besteht aus Comics?«
    »Das habe ich auch geglaubt, Boß«, meinte Nunzio. »Verrückt, wie? Was meinst du dazu, Guido?«
    Guido war damit beschäftigt, eine weitere Kiste zu öffnen. Er begutachtete die obenaufliegenden Bücher, dann holte er unten aus den Tiefen der Kiste einige weitere hervor, um sich davon zu überzeugen, daß es sich um die gleichen handelte. Zwei von ihnen studierte er genauer und stieß dabei einen leisen Pfiff aus.
    »Weißt du, was die wert sind, Boß?«
    Skeeve zuckte die Schultern.
    »Ich weiß zwar nicht, wie viele es sind, aber im Bazar habe ich gesehen, daß man drei oder vier davon für eine Silbermünze bekommt, also können sie nicht allzuviel wert sein.«
    »Entschuldige die Unterbrechung«, warf Guido ein, »aber ich meine damit nicht die täglichen Feld-Wald-und-Wiesen-Comics. Ich meine solche wie diese hier, nämlich Pferde aus einem ganz anderen Stall.«
    »Ach ja?«
    Mein Haustier runzelte die Stirn. »Ich meine ... wirklich? Ich meine ... für mich sehen die alle gleich aus. Was macht die denn zu was Besonderem?«
    »Das ist nicht so leicht zu erklären, aber wenn du mir zuhören magst, werde ich versuchen, deine Bildung ein wenig zu vervollständigen, Boß. Und das gilt auch für dich, Nunzio.«
    Guido nahm eine Handvoll von den Büchern auf und setzte sich auf eine der Kisten.
    »Wenn ihr euch einmal das vor euch befindliche Beweismaterial anschaut, werdet ihr feststellen, daß diese Comics zwar alle dieselben sind, also immer dasselbe Heft; in einem Rahmen auf dem Umschlag steht aber auch immer eine große >Eins<. Das bedeutet, daß es sich um die Erstausgabe dieses Titels handelt.«
    Ich vermied es, eines der Bücher anzustarren. Wenn Guido sagte, daß der Anzeiger dort war, dann war er wahrscheinlich auch dort, und dann würde es auch nichts ändern, ihn anzusehen.
    »Diese >Eins< macht den Comic sofort wertvoller, sowohl für jemanden, der einen kompletten Satz haben will, als auch — ganz besonders — für einen Sammler. Nun sind manche Titel beliebter als andere, was sie besonders wertvoll macht, wichtiger aber sind Titel, die seit ihrem Ersterscheinen an Beliebtheit hinzugewonnen haben. Von denen gibt es dann gegenwärtig mehr Leser als damals, als die Serie anfing, und so treibt das Gesetz von Angebot und Nachfrage den Preis für eine Erstausgabe ins Astronomische.«
    Dramatisch gestikulierte er mit einem der Bücher.
    »Jeder dieser Titel hier ist zum ersten Mal vor einigen Jahren erschienen, und so ist er heute eine noch heißere Nummer als der Bursche, der die Kronjuwelen geklaut hat. Außerdem war die Erstausgabe sehr klein, was ein Exemplar davon außerordentlich wertvoll macht ... wobei die Betonung auf >außerordentlich< liegt. Ich habe mit eigenen Augen ein ziemlich mitgenommenes Exemplar dieser Comics, den du gerade in der Hand hältst, gesehen, auf dem Tisch eines Händlers, der dafür satte hundertfünfzig Goldstücke verlangte. Ich will damit nicht behaupten, daß er sie auch bekommen hat, aber das hat er immerhin verlangen können.«
    Nun war Skeeve an der Reihe, durch die Zähne zu pfeifen. Ich selbst war auch nicht ganz frei von dieser Versuchung, aber mit einer gespaltenen Zunge zu pfeifen, ist recht schwierig.
    »Wenn das stimmt, ist diese Ladung ein Vermögen wert. Es sind ja genug davon da.«
    »Und genau darin liegt das Rätsel, Boß«, meinte Guido und

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