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Ein Daemon kommt selten allein

Ein Daemon kommt selten allein

Titel: Ein Daemon kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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in Vald versenkt wäre. Ich wusste nicht, wie viel Zeit wir hatten, Dimitris Schwestern zu retten, aber viel war es nicht. Außerdem mussten wir irgendwo inmitten der Regale, die mit Chemikalien und mit Metallkästen voll widerlicher Geschwülste vollgestopft waren, Großmutters Seele finden. »Lass Großmutter frei, und heb den Fluch auf, mit dem du Dimitris Familie belegt hast, oder ich töte dich auf der Stelle.«
    »Dazu hast du gar nicht die Kraft.«
    Ich feuerte einen Schleuderstern direkt auf Valds Herz ab. Er musste ihn töten. Bitte! Aber was, wenn er stattdessen in Myriaden von Valds zerbarst …
    Der Schleuderstern säbelte den Kopf des Dämons sauber ab. Halleluja … heilige Scheiße! Xerxes sprang auf mich zu, und ich hechtete hinter ein gigantisches Aquarium.
    Der Schleuderstern sauste zu mir zurück – zu spät. Xerxes stürzte sich auf mich, und der Schleuderstern surrte ganz knapp über meinen Kopf. Xerxes’ Gewicht erdrückte mich beinahe, und sein schwefelhaltiger Atem verbrannte mich, als er zu einem weiteren Angriff ansetzte. Ich zappelte wie ein auf dem Rücken liegender Junikäfer.
    Dimitri schrie irgendwo hinter Xerxes. Jetzt!
    Der Sub-Dämon summte wie ein defekter Fernseher und verschwand mit einem Knall. Die Luft knisterte vor Energie und betäubte meine Fingerspitzen und – als ich zu sprechen versuchte – meine Zunge. »Was, zum …«
    Dimitri riss seinen bronzenen Dolch zurück, wirbelte herum und stieß ihn Vald in die Brust. Dann drehte er den mit Edelsteinen besetzten Griff und bohrte den Dolch bis zum Heft in Valds Brustkorb.
    Valds Kopf lag unter einem gut einen Meter entfernt stehenden Autopsietisch, starr und – wenn ich es nicht besser gewusst hätte – abgehackt.
    Dimitri stand über dem toten Dämon; seine Rückenmuskeln pulsierten wie die eines Athleten nach einem Wettkampf. Schwarzer Glibber quoll aus Valds Brust. Ich konnte den Schwefel in der Luft förmlich schmecken.
    Ich ging zu Dimitri und wusste nicht recht, was ich sagen sollte. Also schlang ich meinen Arm um seine nackte Hüfte und genoss das angenehme Gefühl von Haut an Haut.
    »Alles in Ordnung mit dir« Er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und küsste meine Stirn.
    »Haben wir ihn rechtzeitig erwischt«, fragte ich ihn und schmiegte mich an seinen kräftigen Körper, während er mich an sich drückte.
    Er legte sein Kinn auf meinen Kopf und nickte. »Ich denke, meine Schwestern kommen durch«, sagte er, als ob er seinen eigenen Worten kaum Glauben schenkte.
    Seine Brust drückte sich gegen meine, als er mit einer Hand nach oben griff und sich erleichtert die Augen abwischte.
    Bim bam – der Dämon war tot.
    Und in diesem Moment erinnerte ich mich daran – oder besser gesagt, ich spürte es an meinem Bauch -, dass mein köstlicher Greif ja nackt war. Mein Gesicht fing an zu glühen, vielleicht von dem Adrenalin, das durch meinen Körper strömte. »Komm«, drängte ich ihn, »wir müssen Großmutter finden.« Und vielleicht auch noch einen Laborkittel. Ich hatte zwar nichts dagegen, Dimitri in all seiner Pracht zu sehen, aber ich musste mich schließlich konzentrieren.
    Vor Valds massakriertem Körper hielt Dimitri einen Augenblick inne; ein ungläubiges Grinsen kräuselte seine Mundwinkel.
    Genau in dem Augenblick, in dem ich dachte, dass sich die Dinge vielleicht doch zum Guten wenden würden, stöhnte Vald und richtete sich auf.
    Er machte seinen Kopf ausfindig, setzte ihn zurück auf seinen Platz, rückte ihn zurecht und riss sich mit einem Grunzen den Dolch aus der Brust. »Ich glaube nicht, dass ich die menschliche Psyche je begreifen werde.«
    »Das ist doch unmöglich.« Dimitri spannte sich an; jeder Muskel seines Körpers war starr vor Schreck.
    »Genau das hat Lizzies Urururgroßtante Edna auch gesagt, bevor ich sie getötet habe.« Vald musterte uns wie zwei lästige Gäste, dann schlenderte er zu einer Plastikwanne, die mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt war. Er warf den Dolch hinein und sah zu, wie er zischte, blubberte und zu einem Klumpen Metall schmolz. »Es hat dich zehn Jahre deines Lebens gekostet, diesen Dolch aufzutreiben, stimmt’s« Vald rieb sich seinen steifen Nacken und betrachtete die Überreste von Dimitris Dolch. »Mindestens zehn. Es gibt nur einen Ort, an ein Dämonenkiller-Schwert heranzukommen, und die Geliebte des Achelios trennt sich nicht leicht von ihnen.« Er zog eine Augenbraue hoch. »Das Letzte, was ich gehört habe, war, dass sie sexuelle

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