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Ein Daemon kommt selten allein

Ein Daemon kommt selten allein

Titel: Ein Daemon kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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stürzte sich auf Vald. Heilige Scheiße. Ich war drauf und dran, meinen Liebhaber, meine Großmutter, meine Kräfte und meine unsterbliche Seele zu verlieren – und all das an einem einzigen Tag.

KAPITEL 22
     
    Vald bewegte sich schneller als alles, was ich je gesehen hatte. Er stieß Dimitri in das Aquarium, und die beiden krachten mitsamt einem Schwall Glasscherben, Eiswasser und weiß geschuppten Drachenkreaturen zu Boden. Die Monster fielen beißend wie ein Schwarm wimmelnder Piranhas über Dimitri her. Ich umwickelte eine Glasscherbe mit einem Laborhandtuch, stach auf alles ein, was sich bewegte, und zerrte die Biester von Dimitri weg. Sie fauchten und schnappten nach mir, während ich reihenweise Köpfe von Leibern abschnitt. Ihr Blut verbrannte mir, einem heißen Strom gleich, Hände und Arme. Dimitri spießte vier von ihnen auf dem Bein eines umgekippten Seziertisches auf.
    Dann wurden wir beide schlauer und gingen dazu über, sie nach oben in das Energienetz an der Decke zu schleudern, wo die weiß geschuppten Kreaturen mit den pulsierenden Kobolden kollidierten und unter lautem Geschrei zu Schuppen, Fell und Blut zerbarsten.
    »Genug!«, schrie Vald. Das Energiefeld knisterte und erstarb, und auf einmal war der Raum in Schatten gehüllt. Die Aquarien leuchteten, die weiß geschuppten Kreaturen drehten und wanden sich an den Glasscheiben.
    Dimitri rollte sich auf die Seite, so sehr setzten die toxischen Bisse seinem Körper zu. Ich griff nach den Kristallen in meinem Gürtel.
    Vald marschierte direkt auf mich zu. »Das war’s. Deine Seele gehört mir.«
    Er griff nach mir, und kaum hatte er mich berührt, schoss Feuer meinen Arm hinauf.
    »Du Mist-!« Vald zog sich zurück; seine Hände rauchten.
    In meinem Kopf drehte sich alles, meine Knie gaben nach, und ich kotzte direkt auf Valds Schuhe.
    »Das ist doch unmöglich«, stellte er fest und inspizierte seine geschwärzten Hände. »Das hatte ich doch behoben.« Er angelte sich ein Handtuch, das über einem der U-förmigen Laborwasserhähne hing.
    Dimitri lag zitternd auf dem kalten, harten Linoleum. Sein ganzer Körper war mit einer glitschigen Schicht aus Schweiß und Blut überzogen. Ich musste ihm helfen. Ich stützte mich mit einer Hand auf dem umgekippten Seziertisch ab und umklammerte mit der anderen eine Handvoll Kristalle, wobei ich Vald im Auge behielt. Dann führte ich den Kristallen etwas zu – erinnere dich, Lizzie, wie es war, als du die Nacht mit Dimitri im Motel 6 verbracht hast.
    Die pure Verschmitztheit in seinen Augen, als er sich über das langweilige weiße Button-down-Hemd lustig machte, das er mir besorgt hatte. Er hatte mich berührt, mich erregt und in mir so intensive Gefühle erweckt, dass ich beinahe in Flammen aufgegangen wäre. Er hatte mich nicht verändern oder verbessern wollen; er hatte einfach nur mit mir zusammen sein wollen. Und was wir dann getan hatten – ich konnte mir nichts Glückseligeres oder Schöneres vorstellen.
    Die Kristalle strahlten in meiner Hand, während ich gegen den Anflug eines Lächelns ankämpfte. Wenn ich nur daran dachte, was dieser Mann mit mir angestellt hatte …
    Ich stürmte zu Dimitri und legte ihm die Kristalle auf seine schlimmsten Wunden. Die Steine gaben ein geisterhaftes gelbes Licht ab, das inmitten all des Schweißes und Bluts kaum wahrnehmbar war.
    Eigentlich hätte das reichen sollen, aber es reichte nicht. Die Wunden heilten nicht. Irgendetwas lief hier entsetzlich falsch. Ich hatte spontan Linderung gespürt, als der Kristall meinen Rücken berührt hatte. Dimitri hatte nicht einmal die Augen geöffnet. Als ich mehr und mehr Steine an seinen Körper presste, zitterte er.
    »Oh, mein Gott, Dimitri.« Heile, verdammt! Heile .
    Eine Metallklammer zwängte meinen Hals ein. Was, zum …Dimitris Smaragd bohrte sich mir am Hals ins Fleisch. Ich legte meine Finger um den massiven Stahl, während dieser mich nach hinten zog, weg von Dimitri.
    »Steh auf, oder ich garantiere dir, dass er gleich tot ist!«, befahl Vald.
    Vald drängte mich durch einen engen dunklen Gang, in dem Behältnisse mit übelriechenden Chemikalien standen. Ich versuchte, einen Blick zurück zu Dimitri zu erhaschen, um zu sehen, ob es ihm gut ging, doch Vald hielt mich fest umklammert. Er führte mich in einen kleinen Raum. Der schwache Geruch nach Blut und Urin hing in der Luft und wurde in dem Moment, in dem die schwere Tür hinter uns zufiel, unerträglich. Ein Raum in der Größe eines Wandschranks führte

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