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Ein Daemon kommt selten allein

Ein Daemon kommt selten allein

Titel: Ein Daemon kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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wieder an die Happy Hands Preschool zurückkehren und unterrichten. Und er würde sich davonmachen und sich seinem exotischen Leben als griechischer Dämonenkiller-Lehrer widmen. Ich schmiegte mich enger an ihn, ließ seinen köstlichen Sandelholzgeruch auf mich wirken und wusste, dass ich mir, was irgendwelche Möglichkeiten anging, nichts vorzumachen brauchte. Aber Wünsche konnte ich haben.
     
    Zurück im Wohnwagen, huschte ich kurz unter die Dusche und zog mir meine neuen Sachen an. Sie fühlten sich herrlich an. Ich fragte mich, ob Dimitri wohl wusste, wie viel er mir gegeben hatte.
    Pirate kam ins Wohnzimmer getippelt, wo ich auf der Kante des braunen Sofas saß und mir die Schuhe zuband. Er hatte geschlafen. »Kommst du ins Bett«, fragte er und beendete die Frage mit einem enormen Hundegähnen.
    Ich zog an den Schnürbändern. »Mir schwirrt zu vieles im Kopf herum.«
    Pirate stupste mich mit der Nase am Bein. »Willst du darüber redenDu weißt doch, wie gern ich mit dir über alles quatsche.«
    Ich seufzte. »Tut mir leid, Kumpel.« Ich musste lernen, mich selbst zu opfern, und wenn ich auch keine Ahnung hatte, wo ich damit anfangen sollte, war mir klar, dass hier nicht der richtige Ort war. Pirate war das am wenigsten nach innen gekehrte Wesen auf unserem Planeten.
    »Oh, verstehe. Die Dinge, die dir im Kopf herumschwirren, sind wichtig genug, um die ganze Nacht mit Dimitri zu verbringen, aber sobald ich mit dir reden will, tut es dir leid.«
    Ich sank zurück aufs Sofa und versuchte, ihn zu ignorieren.
    Sein Hundeanhänger bimmelte zu meinen Füßen. »Weißt du, was dein Problem istDu lässt dir nie von jemandem helfen.«
    »Aber du bist ein Hund!«
    »Das tat jetzt weh, aber gut. Wenn du allein über deinen Problemen brüten willst, mach es doch. Ich weiß, wann ich unerwünscht bin.« Mit diesen Worten drehte er sich um und trottete in Richtung Schlafzimmer.
    »Pirate …«, rief ich ihm nach. Ich zermarterte mir das Hirn, wie man einem Zwölf-Pfund-Terrier gut zuredete.
    Er schoss herum. »WasDu willst doch redenOkay, reden wir.«
    »Nein.« Ich nahm draußen ein schwaches Glühen wahr, erhob mich von dem Sofa und presste meine Nase gegen die Fensterscheibe. »Bleib, wo du bist.«
    Aus dem Müllcontainer strömte Licht. Scarlet musste mit einer gewaltigen Kontaktaufnahme beschäftigt sein. Ich stürmte durch die Fliegengittertür nach draußen und eilte über das Feld. Die Überreste von Kühlschränken, Waschmaschinen und Autos warfen dunkle Schatten auf den Boden.
    Großmutter kam taumelnd hinter dem Müllcontainer hervor. Mein Herz setzte aus. Ihr langes graues Haars hing ihr in klebrigen Strängen auf die Schultern. Geronnenes Blut klebte an ihrem Kopf. Ihre Arme waren schmerzhaft und unnatürlich verdreht.
    War sie das wirklich
    Ich ging langsam auf sie zu. Der Gestank nach Müll – und war das ein Hauch Ozon– wurde intensiver. Sidecar Bob hatte es selbst gesagt: Ein Dämon kann viele Gestalten annehmen.
    Die Gestalt wurde munter, als sie mich sah. Großmutter
    »Scheiße, Lizzie. Das hier ist kein gottverdammter Osterspaziergang. Komm her!«
    Ich wollte vor Freude in die Luft springen. Es war Großmutter! Meine Gedanken überschlugen sich. »O mein Gott! Großmutter!« Ihr Rücken war in einem seltsamen Winkel zu einem Buckel gebeugt, und sie sah aus, als ob sie jeden Augenblick kollabieren würde. »Du siehst ja furchtbar aus!«
    »Danke, dass du mich daran erinnerst«, schnaubte sie. »Nein, fass mich nicht an!«, warnte sie mich, als ich näher kam. »Ich bin mit geliehener Kraft hier. Es ist, als würdest du deinen Finger in einen Lichtschalter stecken.« Sie bemühte sich, so gerade zu stehen wie möglich. »Also, wann hörst du auf, Schleudersterne in die Erde zu jagen, und holst mich endlich hier raus«
    Meine Kehle war wie zugeschnürt. Ich schluckte. »Ich versuche es ja, aber ich bin noch nicht so weit.« Meine Ausrede klang lahm, auch in meinen eigenen Ohren. »Ich bin so nah dran. Ich weiß, dass ich über die Kräfte verfüge. Ich kann sie offenbar nur nicht finden.«
    Sie verdrehte die Augen. »Weißt du, was dein Problem ist« Sie gestikulierte mit den Armen wie eine italienische Großmutter. »Du bist ständig damit beschäftigt, dir Sorgen zu machen, aber du handelst nicht. Du tust nur so, als würdest du handeln, und verschreckst dabei, wie ich gehört habe, eine Menge Leute.« Dann hatte sie also von dem Zwischenfall mit Ant Eater gehört. »Du hast zu viel im Kopf: ›Ich

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