Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Daemon kommt selten allein

Ein Daemon kommt selten allein

Titel: Ein Daemon kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
Vom Netzwerk:
ich den Werwölfen und ihrem lauten Geschrei die Schuld für meine Zielschwäche gegeben. Um drei Uhr in der Früh hatten sie endlich Ruhe gegeben, und mir waren die Entschuldigungen für mein Versagen ausgegangen.
    Ich hörte knirschende Stiefel hinter mir und roch Sandelholzduft. Dimitri.
    Halte Abstand.
    Wiederhole das so oft wie nötig.
    Und hör sofort auf, deine Zehen einzurollen.
    Diese Sätze waren zu meinem persönlichen Mantra geworden, abgesehen von dem Part, was das Einrollen meiner Zehen anging, natürlich. Das war einfach nur eine lästige Angewohnheit – eine, die ich schon bald überwinden würde. Ich fixierte die Bäume am Rand des Übungsfelds und zwang mich, innerlich stark zu bleiben, bis ich Dimitri ansehen konnte, ohne mir zu wünschen, mich auf ihn zu stürzen, wie Pirate sich auf ein Schweinekotelett stürzte.
    »Was sind die drei Wahrheiten«, fragte er so geschmeidig, wie Seide sich auf nackter Haut anfühlte.
    Ich biss die Zähne zusammen. »Sieh nach draußen. Akzeptiere das Universum. Opfere dich selbst.« Ich warf einen weiteren Schleuderstern. Er hüpfte vor uns über das Feld wie ein flacher Stein über einen See.
    Dimitri kam näher und stellte sich direkt hinter mich. »Konzentriere dich, Lizzie. Es hängen Leben davon ab.«
    Als ob ich das nicht wüsste. »Danke, dass du mich auch noch unter Druck setzt.«
    Ich spürte ihn wie eine massive Mauer hinter mir. Sexy und stark und überhaupt nicht hilfreich. Er schnaubte. »Du hast die drei Wahrheiten nicht verstanden, sonst hättest du gestattet, dass sich mehr von deinen Kräften entfalten.«
    Das wusste ich bereits. Ich wusste alles. Ich wusste nur nicht, wie ich alles zusammenbringen sollte. Und hier stand er und versuchte, meine Mauern einzureißen, obwohl ich alles brauchte, was ich hatte, um nicht komplett den Boden unter den Füßen zu verlieren.
    »Jetzt pass mal auf, du Superknabe«, sagte ich und drehte mich um, um ihm in die Augen zu sehen. Verdammt! Er sah wirklich besorgt aus. Das frustrierte mich nur noch mehr. »Ich gebe mein Bestes. Und ich denke, das ist schon verdammt gut, wenn man bedenkt, dass ich letzte Woche noch ein Zuhause, einen Job und einen Haufen Freunde gehabt hatte, die darauf gewartet haben, mit mir meinen dreißigsten Geburtstag zu feiern. Jetzt wird von mir erwartet, dass ich wie selbstverständlich irgendwelche mysteriösen drei Wahrheiten verstehe, für einen Haufen Werwölfe einen Killerjob erledige und verhindere, dass meine Großmutter von einem Dämon niedergemetzelt wird.«
    Er grinste, und die Partien um seine Augen kräuselten sich. »Superknabe«
    Oh, nein. Das wollten wir in diesem Moment nun wirklich nicht genauer ergründen.
    Ich stemmte die Hände in die Hüften. »Wie hilfst du mir eigentlich«
    Er lächelte mich verschmitzt an. »Ich habe dich mit Ant Eater zusammengesteckt.«
    Ich starrte ihn mit offenem Mund an. Er hatte mich absichtlich mit dieser Verrückten allein gelassenIch konnte es nicht fassen. »Dann bist du als Beschützer ein mieser Schuft.« Zum Teufel mit dem Kerl. »Und grinse mich nicht so an!«
    »Du hast selbst nach draußen gesehen«, stellte er klar.
    Und Leib, Leben und Hund riskiert.
    Er nahm mich bei den Schultern, und ich spürte alles, bis hin zu der Brise an meinen Wangen und der Wärme seiner Finger durch die Ärmel meines sackartigen Gewands. Der unerfahrene, nahezu ungeschützte Teil von mir wollte Schutz suchen und in die Berge flüchten. Der Teil von mir, der sich auf ihn stürzen wollte, schlug ein paar Räder. So viel zu meiner eisernen Selbstbeherrschung.
    Er zog mich näher zu sich heran. »Jede Wette, dass du erst in dem Moment nach dem Todesfluch gegriffen hast, als du nach draußen gesehen hast. Du hast aufgehört, dir um dich selbst Sorgen zu machen, und dich auf das Problem konzentriert.«
    Das konnte er gut so sagen. »Ich hätte um ein Haar Pirate und Ant Eater umgebracht.«
    »Das hättest du nicht geschehen lassen«, entgegnete er, seine Lippen nur wenige Zentimeter von meinen entfernt.
    O mein Gott. Warum wurde ich ausgerechnet während einer Diskussion über meinen ausgesprochen furchtbaren Nachmittag scharf auf ihn
    »Du hast das Universum akzeptiert.« Er strich mit den Lippen über meine Stirn, woraufhin sich meine Zehen einrollten, verräterisch, wie sie waren. »Das hast du wirklich«, insistierte er. »Nichts geschieht durch Zufall. Die Werkzeuge und die Menschen, die dir helfen werden, werden erscheinen. Heute hast du gefunden, was du

Weitere Kostenlose Bücher