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Ein Daemon kommt selten allein

Ein Daemon kommt selten allein

Titel: Ein Daemon kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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brauchtest. Und ich bin der Mensch, den du brauchst. Du hast mich auf der Straße gefunden«, sagte er mit funkelnden Augen.
    Eine nette Art, das auszudrücken.
    »Akzeptiere Hilfe, Lizzie«, redete er auf mich ein, zu ernst, um ihm zu widersprechen. »Du musst dich dem Universum öffnen, wenn du deine Großmutter retten willst. Und wenn du Vald besiegen willst, musst du das definitiv tun.«
    Ein Gefühl der Angst kribbelte in meinem Magen. »Ich weiß nicht, ob ich es kann.«
    Seine Augen suchten meine. »Du musst ihn töten, Lizzie.« Ich hatte den Eindruck, dass er im Begriff war, mehr zu sagen, als er abrupt von mir abließ.
    Er fuhr sich mit der Hand durch sein dichtes, dunkles Haar. »Du kannst es, wenn du dich selbst opferst. Blicke über das hinaus, was du zu wissen glaubst«, sagte er ernst. »Ich habe dich beobachtet, Lizzie. Du hast deine Instinkte dein ganzes Leben lang vergraben. Hör damit auf. Suche nach dem Menschen, der du wirklich bist. Vertrau dir selbst.«
    »In Ordnung.« Ich nickte. Vertrau dir selbst. Ich beugte mich vornüber, streckte meine Arme hinab bis zu meinen Zehen und legte die Finger um die Spitzen meiner Stollenschuhe. Genauso gut hätte er mich anweisen können zu fliegen.
    »Nimm das«, sagte er.
    Ich richtete mich wieder auf und sah, dass er mir eine blaue Einkaufstüte von Gap hinhielt. »Für dich. Vom Universum.«
    In der Tüte entdeckte ich eine Khakihose und ein weißes Button-down-Hemd. »Dimitri!« Ich konnte es kaum glauben. »Das ist ja perfekt!«
    Das war es wirklich. Ich nahm die Hose und das Hemd aus der Tüte und hielt beide Kleidungsstücke vor mich. Sie sahen genauso aus wie die, die ich ruiniert hatte. Und er hatte sogar die richtigen Größen gewählt. Doch mich überraschte nicht, dass Dimitri jedes Detail meines früheren Ichs genau registriert hatte. Manchmal war seine Präzision geradezu unheimlich. Aber das hier hätte ich nie und nimmer erwartet.
    »Danke«, flüsterte ich.
    »Alles in Ordnung mit dir«, fragte er, offensichtlich unsicher, was er von meiner Reaktion halten sollte.
    Aus Angst, alles kaputtzumachen, nickte ich einfach nur. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Niemand hatte je zuvor so etwas für mich getan. Wenn Hilary und Cliff mir während meiner Kindheit etwas geschenkt hatten, hatten sie mir das gekauft, was ihnen gefiel, und nicht das, was mir gefiel.
    Sogar das Essen zu meinem dreißigsten Geburtstag hatte ich selbst organisiert, vielleicht auch ein bisschen aus Sorge, dass es sonst niemand täte. Und ich hatte klargestellt, dass mir keiner etwas schenken sollte. Ich wollte nichts erwarten.
    »Ich schrecke ja schon beinahe davor zurück, es dir zu sagen, aber in der Tüte sind auch Schuhe.« Er sah mich angespannt an. »Diese Oxfords, die dir so gefallen. Größe einundvierzig.« Für den wortkargen Dimitri war dies wohl die höchste Form der Redseligkeit, zu der er fähig war.
    Mein Kopf war vollkommen blockiert, und mein Kichern kam mehr wie ein Raunzen heraus.
    »Alles okay mit dir« Dimitri runzelte die Stirn. Der Mann würde geradewegs in eine von Dämonen heimgesuchte Biker-Kneipe stürmen, aber er schien eine entsetzliche Angst zu haben, dass ich in Tränen ausbrechen könnte. So viel zu seiner Anregung, dass ich mich von meinen Gefühlen leiten lassen solle.
    Scheiß drauf.
    Ich zog ihn zu mir herunter und küsste ihn leidenschaftlich. Ja, ja, wahrscheinlich war das ein Fehler. Das war der letzte rationale Gedanke, zu dem ich für eine Weile fähig war, während er sich zu meiner überschwänglichen Freude voller Leidenschaft meinen Lippen hingab. Seine Finger strichen über meine Schultern, meine Wirbelsäule hinunter, an den Seiten wieder hoch, den ganzen Weg … o mein Gott.
    Verlegen riss ich mich von ihm los. Mein Gesicht glühte und wurde noch röter, als ich seinen intensiven, leidenschaftlichen Gesichtsausdruck registrierte. »Das hat absolut nichts zu bedeuten«, stellte ich klar.
    »Natürlich nicht«, entgegnete er unbekümmert.
    So viel zu meiner eisernen Selbstbeherrschung.
    Er zog mich in seinen Arm und drückte mich an sich. »Ich tue alles, was dich glücklich macht.«
    »Das hat es«, gestand ich und genoss es, ihn zu spüren. Sollte er doch seinen Spaß haben. Niemand hatte je so etwas für mich getan.
    Mir war klar, dass das, was auch immer zwischen Dimitri und mir liefe, nichts Dauerhaftes sein konnte. Sobald ich gelernt haben würde, meine Kräfte zu beherrschen, und Großmutter gerettet hätte, würde ich

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