Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ein Dämon macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Dämon macht noch keinen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
Vom Netzwerk:
Perfekter konnte Tandas Charme widerstehen.
    »Ja«, sagte sie, drehte ihr Lächeln noch etwas höher und streichelte Aahz Hals gleich unter seinem Ohr. Ich war froh, dass sie so etwas nicht mit mir anstellte. Ich hatte schon beim Zusehen das Gefühl, ich würde schmelzen und als Pfütze auf dem Boden enden. Und dabei wusste ich noch nicht einmal, worüber sie überhaupt stritten.
    Aahz erging es offenbar nicht viel besser. »Das ist ein Fehler«, brachte er dann kopfschüttelnd hervor. »Wie sollen wir sonst herausfinden, in welche Dimension wir von Mini aus springen sollen?«
    Sie streichelte seine Wange, glitt dann näher an ihn heran und lehnte sich an seinen Leib.
    Kein empfindungsfähiges männliches Wesen könnte einem solchen Angriff standhalten.
    Aahz jedenfalls konnte es nicht.
    Mich brachte schon der Anblick ins Schwitzen. Wenn das noch eine Weile so weiterging, musste ich mein Hemd wechseln.
    »In Ordnung«, sagte Aahz mit einer Stimme, so sanft, dass ich ihn beinahe nicht verstanden hätte. »Aber das ist ein Fehler, glaub mir.«
    »Ei, wir werden die Karte einfach niemandem zeigen«, sagte Tanda, rückte ein wenig von Aahz ab und regelte die überzeugende Körpersprache und das Lächeln auf ein normales Maß herunter.
    Sowohl Aahz als auch ich atmeten einmal tief durch. »Wozu soll das dann gut sein?«
    »Wir werden eben herausfinden müssen, was oder wo ein Vortex ist«, erklärte Tanda.
    Ich hielt es nicht länger aus.
    »Würde mir bitte irgendjemand sagen, worum es eigentlich geht?«
    »Nein«, antwortete Aahz.
    Er schnappte sich die Karte, packte meinen Arm und trat neben Tanda. Im nächsten Augenblick standen wir auf dem Bazar von Tauf.

Kapitel 2
HIER IST WAS LOS!
RIPLEY
    Der Bazar von Tauf war mit keinem anderen Ort im ganzen Universum zu vergleichen, zumindest wurde Aahz nie müde, mir das zu erzählen. Und nach meinen wenigen Besuchen auf dem Bazar und in anderen Dimensionen fing ich allmählich an, seine Meinung zu teilen.
    Die Täufler, die Bewohner von Tauf, waren für ihr überragendes Verhandlungsgeschick und ihren Geschäftssinn weithin bekannt. Zugegeben, Aahz als Perfekter geizte noch um die kleinste Münze, aber, wie Aahz gesagt hatte, ein Täufler war durchaus imstande, einem nicht nur die Münze, sondern überdies die Tasche abzuschwatzen, in der man sie verwahrt hatte, auf dass man nackt zurückbliebe und dennoch glaubte, ein gutes Geschäft gemacht zu haben.
    Der Bazar war nichts als die logische Konsequenz aus diesen überragenden Fähigkeiten. Die Täufler hatten die Handelshauptstadt aller Dimensionen errichtet, einen Bazar, der sich scheinbar bis in alle Ewigkeit zog. Dämonen, ein Schlagwort, das alle Dimensionsreisenden gleichermaßen einschloss, war es gestattet, dort ihrerseits einen Verkaufsstand aufzubauen, um ihren Lebensunterhalt mit eben dem zu verdienen, was sie am besten konnten.
    Ich glaube nicht, dass irgendjemand weiß, wie groß der Bazar tatsächlich war, denn die Zelte und Buden schienen ständig in Bewegung zu sein und ihren Standort zu wechseln. Als ich Aahz fragte, wie lange es dauern würde, den Bazar zu Fuß zu durchqueren, erklärte er mir, dass ich nur fünf oder sechs Monate einplanen müsste, wenn ich Glück hätte, er allerdings würde bezweifeln, dass ich ein solches Unternehmen lebendig überstehen würde.
    Es schien also, als wäre der Bazar von Tauf auch ein sehr gefährlicher Ort, weshalb ich mir größte Mühe gab, mit Tananda und Aahz Schritt zu halten, als jene sich durch die Menge schoben. Ich hatte keine Ahnung, warum sich gerade hier so viele Dämonen herumtrieben. Es roch, als würde jemand alte Schuhe kochen, und die meisten Dämonen dieses Abschnitts waren von weißen und roten Schuppen bedeckt, die sich bei der leichtesten Berührung von ihren Leibern lösten. Und ich, in meiner Eile, berührte viele von ihnen. Als wir endlich vor einem verlassen aussehenden Zelt mit geschlossener Eingangsklappe stehen blieben, schwitzte ich wie an einem heißen Sommertag und war von Kopf bis Fuß mit Schuppen bedeckt.
    »Vielleicht solltest du dir die Dinger abbürsten«, schlug Aahz vor, während er mich kopfschüttelnd betrachtete.
    Weder er noch Tananda schienen auch nur eine einzige Schuppe aufgefangen zu haben. Ich hatte nicht die geringste Vorstellung, wie ihnen das gelungen war, obwohl sie so schnell durch die Menge geschritten waren.
    »Warum?«, fragte ich, während ich halbherzig versuchte, die weißen und roten Schuppen von meinem Ärmel zu

Weitere Kostenlose Bücher