Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ein Dämon macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Dämon macht noch keinen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
Vom Netzwerk:
jederzeit zu gehen, wohin Sie wollen«, fügte ich hinzu.
    »Wenn wir die Macht der Vampire über meine Welt brechen können, dann will ich nirgendwohin«, sagte Harold. »Ich werde bleiben und meinem Volk helfen, alles wieder aufzubauen.«
    Ich schüttelte den Kopf. Es war ja schön und gut, sich auszumalen, was die Menschen tun würden, falls wir Erfolg hatten, aber bisher sah ich noch nicht, dass dieser Fall demnächst eintreten würde.
    »Bis jetzt hat noch niemand meine Frage beantwortet, wie wir den Strom unterbrechen sollen.«
    Ich wollte nicht einmal daran denken, mich damit zu befassen, dass wir zu dieser Stelle in der Tiefe des Palasts hinuntergehen mussten. Wir waren derzeit weit oben, und der Bruch im Hauptstrom befand sich tief unter uns in einem Bereich unterhalb der Erdoberfläche, wo, und daran hegte ich nicht den geringsten Zweifel, seit Jahrhunderten niemand mehr gewesen war.
    »Gold«, sagte Glenda, und ihre Stimme klang furchtbar müde und erschöpft. »Gold würde den Strom unterbrechen, falls ihr genug davon beschaffen könnt.«
    Aahz schien sich irgendwo in die Tiefen seines Hirns verkrochen zu haben, um nachzudenken. Mit Tanda verhielt es sich nicht anders.
    Harold und ich sahen einander an. Als Magikerlehrlinge hatten wir beide nicht den blassesten Schimmer, welchen Überlegungen die anderen drei wohl nachhängen mochten.
    »Ich glaube, das könnte funktionieren«, sagte Aahz mit bedächtigem Nicken und einem Blick auf Glenda. »Gute Idee.«
    Sie antwortete nicht. Mir kam es so vor, als würde sie immer mürrischer und ablehnender, je näher wir unserem Ziel kamen. Aber ich war immer noch viel zu wütend nach allem, was sie mir angetan hatte, dass ich ihr nicht genug Mitgefühl entgegenbrachte, mich zu erkundigen, was eigentlich los war.
    »Schön, kommen wir zum nächsten Problem«, erklärte ich. »Wie kommen wir mit genug Gold, um den Strom zu unterbrechen, da runter?«
    »Wir brauchen gar nicht so viel Gold«, sagte Tanda. »Nur genug für einen ordentlichen Verbindungszauber, mit dem wir unser Gold mit dem der Umgebung verknüpfen können, um eine Blockade aufzubauen. Vielleicht etwas Vergoldetes und Flaches.«
    »Eine goldene Schaufel?«, fragte ich.
    Tanda nickte. »Das würde sicher reichen.«
    Harold ging zur Vordertür seiner Suite, die sich nahe der Grasfläche befand. Er drückte auf eine Stelle an der Wand, worauf sich eine Geheimtür öffnete. Harold griff hinein und brachte eine goldene Schaufel zum Vorschein, genauso ein Ding, wie es die Palastwachen hatten. Anscheinend konnte an diesem Ort kein Kuhfladen ohne goldene Schaufel entfernt werden.
    »Gut, damit wäre die Goldfrage geklärt«, stellte Aahz fest. »Tanda, wenn wir bereit sind, einen Versuch zu starten, kannst du dann einen Verbindungszauber aufbauen, der genug Gold mit der Schaufel verknüpft?«
    Sie nickte. »So etwas habe ich im Lauf der Jahre schon oft gemacht, um Schilde und Mauern aufzubauen.«
    »Kommen wir zu meinem Problem zurück«, sagte ich.
    »Wie kommen wir da runter, ohne von dem berittenen Aufgebot umgerannt zu werden?«
    Aahz deutete auf eine Stelle der Karte. Zuerst wusste ich nicht, was er mir zeigen wollte, aber dann sah ich es. Es war eben jener Tunnel, in dem zu enden ich befürchtet hatte.
    »Folge seinem Verlauf«, sagte er. »Fang mit der Geheimtür in der Bibliothek an.«
    Ich folgte seinem Rat und konzentrierte mich auf die Karte, während sie sich wieder und wieder veränderte und mir die verschiedenen Ebenen zeigte, durch die sich der Geheimgang hinab in den Felsen unterhalb des Palasts schlängelte, so tief hinab, dass er schließlich in genau der Kammer mündete, in der der große Energiestrom für den mächtigen Zauber angezapft worden war.
    »Sieht aus, als hätte es einen Grund gegeben, diesen Tunnel zu bauen«, stellte Aahz mit einem süffisanten Lächeln fest.
    »Graf Rind hat ihn benutzt, um zu seiner Machtquelle zu gelangen, als er noch hier gelebt hat«, erklärte Harold.
    »Was wissen Sie darüber?«
    »Also gehen wir in den Untergrund«, unterbrach ich und nahm Harold die Schaufel ab. »Ich kann nur hoffen, dass ich mir den Rückweg nicht freigraben muss.«
    »Wir beide«, erwiderte Aahz, ohne den Blick von der Karte zu wenden.
    Mein Mentor hatte eine Art an sich, alles positiv klingen zu lassen; es war ein Wunder, dass ich nicht längst aufgewacht war, nur um festzustellen, dass ich tot war.
    Wir brauchten länger, als ich erwartet hatte, um in der alten Bibliothek den

Weitere Kostenlose Bücher