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Ein Dämon mit beschränkter Haftung

Ein Dämon mit beschränkter Haftung

Titel: Ein Dämon mit beschränkter Haftung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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übermenschlicher Anstrengung unterdrückte ich meine Hysterie und senkte wieder die Stimme. »Was wollt ihr mir bloß antun? Ich will die ganze Operation möglichst geheimhalten, und ihr schleppt mir Don Bruces Nichte an!«
    »Mach dir keine Sorgen.«
    »ICH SOLL MIR KEINE ...«
    »Ssschhh! Wie ich schon sagte, ich habe mich ein bißchen umgehört. Sieht so aus, als würden die beiden gar nicht gut miteinander auskommen. Gönnen sich gegenseitig nicht einmal die Butter aufs Brot. Wie ich erfahren habe, will er nicht, daß sie ein Syndikatshäschen ist, während sie keine andere Arbeit mag. Bekämpfen sich wie Katz und Maus. Wenn es jedenfalls irgendein Häschen gibt, bei dem du dich darauf verlassen kannst, daß sie Don Bruce keinen reinen Wein einschenkt, dann ist es diese hier.«
    Mein Kopfschmerz hatte sich inzwischen bis in die Magengrube ausgedehnt.
    »Na klasse. Einfach klasse. Wenigstens ...«
    »Eins konnte ich allerdings nicht herausbekommen«, fuhr Guido mit gerunzelter Stirn fort, »nämlich, weshalb er sie bei dir haben will. Ich schätze, er glaubt entweder, daß du sie richtig behandeln wirst, oder er erwartet, daß du ihr einen solchen Schrecken einjagst, daß sie keine Lust mehr hat, Häschen zu spielen. Ich bin mir einfach nicht sicher, wie du die Sache genau handhaben solltest.«
    Das war keine gute Nacht für mich. Tatsächlich war es ständig bergab gegangen, seitdem ich die letzte Runde Drachenpoker gewonnen hatte.
    »Guido«, sagte ich. »Bitte sag jetzt nichts mehr. Okay? Bitte? Jedesmal, wenn ich glaube, daß alles vielleicht doch nicht ganz so schlecht ist, zerrst du irgend etwas hervor, das es noch schlimmer macht.«
    »Ich versuche nur, meinen Job zu erledigen«, meinte er achselzuckend, offensichtlich verletzt, »aber wenn es das ist, was du willst ... nun, du bist der Boß.«
    »Und wenn du das noch ein einziges Mal sagst, dann vergesse ich möglicherweise die Tatsache, daß du größer bist als ich, und haue dir eins auf die Nase. Verstanden? Boß zu sein setzt ein gewisses Ausmaß an Kontrolle voraus, und wenn ich im Augenblick irgend etwas nicht habe, dann ist es Kontrolle.«
    »In Ordnung, B-... Skeeve«, erwiderte mein Leibwächter. »Weißt du, einen Augenblick lang hast du dich genauso angehört wie mein alter B-... Arbeitgeber. Wenn der wütend wurde, hat der auf Nunzio und mich immer eingedroschen. Natürlich mußten wir es einstecken ...«
    »Bring mich bloß nicht noch auf Ideen«, knurrte ich. »Konzentrieren wir uns jetzt lieber mal auf Bunny.«
    Ich lenkte meine Aufmerksamkeit einmal mehr auf mein gegenwärtiges Problem, will sagen auf Bunny. Die starrte immer noch mit leerem Blick im Zimmer umher, während ihre Kiefer methodisch bearbeiteten, worauf auch immer sie herumkauen mochte, und beachtete offensichtlich überhaupt nicht, was Nunzio jetzt mitzuteilen versuchte.
    »Nun, äh ... Bunny«, sagte ich, »sieht so aus, als würdest du für eine Weile bei uns bleiben.«
    Sie reagierte auf meine Worte, als hätte ich den Einschaltknopf betätigt.
    »Ooooooohhh!« quiekte sie, als hätte ich ihr gerade mitgeteilt, daß sie einen Schönheitswettbewerb gewonnen hatte. »Oh, ich weiß, daß ich es einfach genießen werde, unter dir zu arbeiten, Skeevie.«
    Mein Magen vollführte eine Linksdrehung.
    »Soll ich ihre Sachen holen, Boß?« fragte Nunzio. »Sie hat -da draußen ungefähr eineinhalb Berge Gepäck.«
    »Ach, das kannst du alles dalassen«, säuselte Bunny. »Ich weiß doch, daß mein Skeevie mir eine komplette neue Garderobe kaufen will.«
    »Moment mal! Redepause!« befahl ich. »Zeit für Besprechung der Hausregeln. Bunny, einige Sachen werden auf der Stelle aus deinem Vokabular verschwinden. Als erstes vergißt du >Skeevie<. Es heißt Skeeve ... einfach nur Skeeve, oder, wenn es schon sein muß, der Große Skeeve. Aber nicht Skeevie.« »Kapiert«, zwinkerte sie.
    »Als nächstes: Du arbeitest nicht unter mir. Du bist ... du bist meine persönliche Sekretärin. Verstanden?«
    »Na klar doch, Süßer. So nennt man mich immer.«
    Wieder kam dieses Augenzwinkern.
    »Gut, nun zu dir, Nunzio. Du wirst ihr Gepäck in ... ich weiß nicht, ins rosa Schlafzimmer bringen.«
    »Soll ich ihm dabei helfen, Boß?« fragte Guido.
    »Du bleibst hier.« Ich lächelte und bleckte dabei sämtliche Zähne. »Für dich habe ich einen Spezialauftrag.«
    »Nun warte mal eine Minute!« unterbrach Bunny, und ihr Ach-wie-süß-ich-doch-bin-Akzent verschwand beinahe. »Was soll das heißen,

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