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Ein Dämon mit beschränkter Haftung

Ein Dämon mit beschränkter Haftung

Titel: Ein Dämon mit beschränkter Haftung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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bin ich neugieriger darauf zu erfahren, was mein großer Bruder gerade im Schilde führt. Was ist los, Chumly? Ich habe zwar schon gesehen, wie du Türen auf dem Weg in die Schlafzimmer geknallt hast, aber noch nie beim Hinauskommen.«
    »Äh ... nun ...«, murmelte der Troll verlegen.
    »Eigentlich«, stand ich ihm bei, »ist es mehr so ... weißt du ...«
    »Genau das wollte ich feststellen«, erklärte Tanda, glitt an uns vorbei und riß die Schlafzimmertür auf.
    Mein Zimmer war glücklicherweise frei von Bewohnern. Anscheinend war Bunny durch irgendeine Geheimtäfelung wieder verschwunden, durch die sie auch gekommen war. Chumly und ich wechselten unbemerkt erleichterte Blicke.
    »Das verstehe ich nicht«, meinte Tanda stirnrunzelnd. »Ihr beiden habt euch verhalten, als wolltet ihr irgend jemanden verstecken. Aber hier ist doch gar nichts, was solche Geheimnistuerei verdient hätte.«
    »Ich glaube, sie wollten nicht, daß du das Mädchen im Bett meines Papis siehst«, kam ihr Markte fröhlich zur Hilfe.
    Eigentlich wollte ich Markie dafür meinen besonderen Dank ausdrücken, doch dann gelangte ich zu dem Schluß, daß ich schon genug Probleme hatte, ohne daß ich die Liste auch noch durch einen Mord erweitern mußte.
    »Nun, Skeeve?« fragte Tanda, und ihre Augenbrauen berührten fast den Haaransatz.
    »Äh ... genaugenommen bin ich gar nicht ihr Papi. Das ist eine der Sachen, von denen ich dir erzählen wollte.«
    »Ich meinte das Mädchen in deinem Zimmer!«
    »Das ist auch eine Sache, von der ich dir ...«
    »Nun laß ihm mal ein bißchen Luft! Was, Tanda? Es ist ungehörig, über jemanden noch vor dem Frühstück herzufallen.«
    Das war Aahz, der sich ausnahmsweise ungesehen — oder ungehört — zu uns gesellt hatte. Für gewöhnlich sind leise Auftritte nicht eben seine Stärke.
    Und da wir schon dabei sind: Ich hatte noch nie bemerkt, daß er gezögert hätte, über irgend jemanden — beispielsweise mich — noch vor dem Frühstück herzufallen. Dennoch war ich dankbar für seine Einmischung.
    »Hallo, Aahz. Wir waren gerade ...«
    »Weißt du eigentlich, was dein Partner tut!?« fragte Tanda mit einer Stimme, die selbst Wein hätte zum Gefrieren bringen können. »Es sieht so aus, als würde er unser Heim in eine Mischung aus Kinderhort und ...«
    »Ich weiß alles darüber«, unterbrach sie Aahz, »und du auch gleich, wenn du dich erst einmal beruhigt hast. Wir werden alles beim Frühstück erklären.«
    »Nun ...«
    »Und außerdem«, trumpfte Markie auf, »ist es sowieso nicht dein Heim. Es gehört meinem Papi. Der läßt dich hier nur wohnen. In seinem Haus kann er machen, was er will!«
    Ich löste meinen Griff in der Hoffnung, daß sie kopfunter zu Boden stürzte. Statt dessen vollführte sie jedoch mitten in der Luft eine Drehung und landete wie eine Katze auf den Beinen, die ganze Zeit zufrieden grinsend.
    Tanda hatte sich versteift, als hätte sie jemand mit einer Nadel gepiekst.
    »Du hast wohl recht, Markie«, preßte sie zwischen hart gewordenen Lippen hervor. »Wenn der >Große Skeeve< sich mit irgendeinem Flittchen vergnügen will, geht mich das nichts an. Und wenn es mir nicht paßt, muß ich halt woanders hingehen.«
    Sie machte auf dem Absatz kehrt und schritt den Gang zurück.
    »Was ist mit dem Frühstück?« rief Aahz ihr nach.
    »Ich werde draußen essen ... und zwar ab jetzt für immer!«
    In hilflosem Schweigen sahen wir sie davonschreiten.
    »Ich sollte ihr wohl besser mal nachgehen«, meinte Chumly schließlich. »In dieser Stimmung könnte sie noch irgend jemandem weh tun.«
    »Könntest du Markie nicht gleich mitnehmen?« fragte Aahz ihn, der immer noch Tanda hinterherstarrte.
    »Du machst wohl Witze?« keuchte der Troll.
    »Na gut, dann lade sie wenigstens in der Küche ab. Ich muß mit Skeeve mal ein paar Worte allein wechseln.«
    »Ich will aber hierbleiben!« protestierte Markie. »Geh jetzt«, sagte ich ruhig.
    Meine Stimme mußte sehr bestimmt geklungen haben, denn Markie und Chumly setzten sich ohne weitere Widerworte in Bewegung.
    »Partner, du hast ein Problem.«
    »Als wenn ich das nicht selbst wüßte. Wenn es irgendeine Möglichkeit gäbe, würde ich sie an Don Bruce zurückschicken. Und zwar sofort. Aber ...«
    »Ich rede nicht von Bunny!«
    Das ließ mich innehalten.
    »Tust du nicht?«
    »Nein. Markie ist das Problem, nicht Bunny.«
    »Markie? Aber sie ist doch nur ein kleines Mädchen.«
    Aahz stieß ein kleines Seufzen aus und legte eine Hand auf meine

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