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Ein Dämon wollte Hochzeit machen

Ein Dämon wollte Hochzeit machen

Titel: Ein Dämon wollte Hochzeit machen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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da ich tatsächlich vor Grimble und seinen Papierbergen stand, nicht den blassesten Schimmer hatte, wie ich vorgehen sollte.
    »Ach, wißt Ihr, Grimble«, sagte Bunny und trat vor, »bevor wir uns Gedanken über das Mittagessen machen, würde ich doch gern einmal einen Blick auf Euren Operationsplan für das laufende Jahr werfen, sowohl den kalendarischen als auch den geschäftsjahrspezifischen. Außerdem wäre da noch die Gewinn-Überschuß-Rechnung für die vergangenen Monate ... ach ja, und Eure Liquiditätsanalyse hätte ich auch gern gesehen, sowohl die projektierte als auch die reale, wenn Ihr nichts dagegen habt.«
    Der Schatzmeister wurde etwas bleich um die Nase und schluckte schwer.
    »Gewiß. Ich ... natürlich«, sagte er und warf Bunny einen Blick zu, der schon von sehr viel größerem Respekt als seine vorhergehenden Aufmerksamkeiten zeugte. »Ich werde alles sofort beschaffen.«
    Er huschte davon, um sich mit einigen seiner Untergebenen zu besprechen, wobei er die ganze Zeit nervöse Blicke auf unsere Gruppe warf.
    Ich selbst fing Aahz’ Blick auf und hob eine Augenbraue, worauf er eine Grimasse schnitt und mit den Schultern zuckte. Es war nett zu wissen, daß mein Partner von Bunnys Forderungen offenbar ebensowenig etwas begriffen hatte wie ich selbst.
    »Da wären wir«, sagte Grimble, als er mit einer Handvoll Papieren zurückkehrte, die er Bunny überreichte. »Die Liquiditätsanalyse kommt gleich, aber Ihr könnt ja schon einmal hiermit anfangen.«.
    Bunny grunzte etwas Unverbindliches und begann damit, die Unterlagen durchzublättern, wobei sie jede Seite genau studierte. Mehr um der Show willen als aus irgendeinem anderen Grund, beugte ich mich vor und sah ihr dabei über die Schulter. Blitzschnell hatte mein scharfes Auge erfaßt, daß die Blätter ohne jeden Zweifel mit Zahlenreihen und -kolonnen ausgefüllt waren. Klasse!
    »Äh ... ich kann auch einige dieser Zahlen durch entsprechende Tabellenkalkulationen plausibilisieren, falls Ihr sie Euch ansehen wollt«, erbot sich Grimble beunruhigt.
    Bunny unterbrach ihre Prüfung und gewährte ihm einen finsteren Blick.
    »Später vielleicht«, meinte sie. »Ihr kennt doch den Ursprung der Tabellenkalkulation, oder nicht?«
    »Äh ...«, sagte der Schatzmeister ausweichend.
    »Das waren die Häute der Fallensteller«, fuhr Bunny mit leisem Lächeln fort. »Ihr wißt schon, diese Dinger, die sie hinter sich hergezogen haben, um ihre Spuren zu verwischen.«
    Einen Augenblick starrte Grimble sie verdutzt an, dann stieß er plötzlich ein bellendes Lächeln aus und klopfte ihr belustigt auf die Schulter.
    »Das ist gut!« rief er. »Den muß ich mir merken!«
    Ich blickte zu Aahz hinüber.
    »Buchhalterhumor, vermute ich«, meinte er und zog eine Grimasse. »Für Normal-Sterbliche einfach nicht nachvollziehbar. Du weißt schon, so wie die >Das-machen-wir-schon-durch-Umsatz-wieder-wett<-Witze?«
    »Also die sind ja nun wirklich nicht komisch!« tadelte Grimble ihn in gespielter Strenge. »Mit dieser Pointe hat man uns viel zu oft traktiert ... noch dazu in völligem Ernst. Nicht wahr, Bunny?«
    Es entging mir nicht, daß er Bunny inzwischen mit kollegialer Achtung behandelte. Offensichtlich hatte ihr Witz, so unsinnig er mir selbst auch erschienen war, den Schatzmeister davon überzeugt, daß sie mir nicht nur zur Dekoration diente.
    »Nur zu wahr«, antwortete meine >Assistentin<. »Aber im Ernst, Grimble, was das anstehende Problem angeht, werden wir vollständige, ungeschönte Zahlen brauchen, wenn wir die Finanzen des Königreichs wieder auf Vordermann bringen sollen. Ich weiß selbst, daß es Tradition ist, die Lage mit Tabellen und rückblickenden Trendanalysen zu beschönigen, aber da wir ohnehin nur mit Insidern zu tun haben werden, sollten wir uns wenigstens dieses eine Mal um harte, nackte Fakten bemühen.«
    Das erschien mir wie eine sehr vernünftige Bitte, aber der Schatzmeister sah darin offenbar einen äußerst radikalen Vorschlag ... und keinen besonders klugen.
    »Ich weiß nicht, Bunny«, sagte er und warf Aahz und mir einen Blick zu, wie man ihn sich normalerweise für Spione und Verräter aufhebt. »Ich meine, Ihr wißt doch, wie das ist. Auch wenn man uns in der Regel zu den Schwerverbrechern der Bürokratie erklärt, haben wir in Wirklichkeit doch überhaupt keine richtige Macht, um irgendwelche Veränderungen durchzusetzen. Wir geben doch bloß jenen Leuten Empfehlungen, die tatsächlich die Dinge ändern könnten. Und wenn wir

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