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Ein Dämon wollte Hochzeit machen

Ein Dämon wollte Hochzeit machen

Titel: Ein Dämon wollte Hochzeit machen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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scherzhaft die Augen. »Und der Grund, weshalb ich sie so lange nicht benutzt habe, ist der, daß ich zu einer ziemlich beeindruckenden Gruppe von Magikanwendern gehöre ... genaugenommen stehe ich ihr sogar vor. Die meisten Probleme lösen wir ganz gut aus eigener Kraft und ohne Hilfe von außen.«
    Na schön, da habe ich eben ein bißchen aufgeschnitten! Zwar wußte ich nicht, ob sich zwischen uns jemals etwas entwickeln würde, aber ich fand sie süß genug, um der Ansicht zu sein, daß es nicht schaden könnte, sie ein wenig zu beeindrucken.
    »Dann war er also die ganze Zeit mit dir zusammen? Vom Kauf seiner Flasche bis zur Erledigung seiner Pflicht auf Perv? Wann war das denn genau?«
    Sie schien nicht sonderlich beeindruckt zu sein. Kalvin interessierte sie wohl mehr als ich - eine Situation, die ich etwas ärgerlich fand.
    »Och, das ist noch nicht allzulange her«, meinte ich. »Erst ein paar Wochen. Natürlich verläuft die Zeit nicht in allen Dimensionen im selben Tempo ... aber das weißt du sicherlich selbst.«
    »Schon«, erwiderte sie nachdenklich. »Sag mir eins, hat er gesagt, daß er sofort nach Djinger zurückkehren würde? Oder wollte er vorher noch irgendwo haltmachen?«
    »Laß mich nachdenken. Soweit ich mich erinnere, hat er nicht ... einen Augenblick mal! Hat er es denn nicht nach Djinger geschafft? Ich dachte, er hätte dir aufgetragen, mich zu besuchen.«
    Ich war sowohl besorgt als auch verwirrt. Wenn Daphnie nach Kalvin suchte, wie hatte sie dann überhaupt von mir erfahren? Ich kannte keine anderen Djinnis ... und auch sonst niemanden, der regelmäßig nach Djinger reiste.
    »Ach, zurückgekommen ist er durchaus«, sagte sie achselzuckend. »Ich war nur ein bißchen neugierig, was...«
    Da ertönte ein leises BAMPF, und ein zweiter Djinn materialisierte im Zimmer. Diesen erkannte ich sofort als Kalvin wieder, über den ich ja gerade mit Daphnie gesprochen hatte. Allerdings sah ich auch auf den ersten Blick, daß irgend etwas nicht stimmte.

15
Selig sind die Friedensstifter, denn sie kriegen gleich von beiden Seiten eins auf die Nuß.
INOFFIZIELLES UNO-MOTTO
    Während meines Besuchs auf Perv hatte ich Kalvin ganz gut kennengelernt, und im Laufe jenes Abenteuers hatte er sich so unerschütterlich und krisenfest gezeigt wie niemand sonst, dem ich bisher begegnet war. Jetzt dagegen wies er sämtliche klassischen Symptome einer Person auf, die im Begriff stand, ihre Beherrschung zu verlieren: zusammengebissene Zähne, gerunzelte Stirn, verspannte Miene - einfach alles.
    Glücklicherweise schien sich sein Zorn nicht gegen mich, sondern gegen meine Besucherin zu richten.
    »Das hätte ich mir doch denken können!« knurrte er und gewährte mir nicht einmal die Andeutung eines Nickens zur Begrüßung. »Ich hätte gleich als erstes hier nachsehen sollen, als du verschwunden bist.«
    Mir fiel ein, daß ich nicht allzuviel über Djinnis wußte, daß es aber ganz unzweifelhaft ungesund werden konnte, wenn sie sich über einen ärgerten. In Anbetracht der Tatsache, daß die Magik
    - wie ein Messer - sowohl zu förderlichen als auch vernichtenden Zwecken verwendet werden kann, hätte mein erster Reflex eigentlich dem Versuch gelten müssen, Kalvin so schnell wie möglich zu beruhigen ... oder das Weite zu suchen.
    Zu meiner Überraschung jedoch wirbelte Djeanie herum und schleuderte ihm eine Masse an Wut entgegen, die seiner durchaus ebenbürtig zu sein schien.
    »Ach ja, verstehe«, fauchte sie ihn an. »Wenn du manchmal jahrelang weg bleibst, ist das völlig in Ordnung; aber sobald ich auch nur mal vor die Tür gehe, kommst du mich gleich suchen!«
    Das Interesse, das ich an Daphnie entwickelt hatte, vollführte eine kreischende Vollbremsung. Innerhalb weniger Sekunden hatte sich ihre Persönlichkeit von einer flirtenden Kokotte in die einer schrillen Xanthippe verwandelt. Und außerdem schien ihre Beziehung zu Kalvin weit über die »Bekanntschaft« hinauszugehen, von der sie ursprünglich gesprochen hatte.
    »Das war geschäftlich«, erwiderte der Djinn gerade. Er schwebte noch immer Nase an Nase vor meiner Besucher in. »Schon mal gehört? Das ist diese komische Tätigkeit, durch die in unserer ganzen Dimension das Essen auf den Tisch kommt? Und außerdem, wenn du dir nur mal die Füße vertreten wolltest, wäre mir das egal. Aber ich habe WIRKLICH etwas dagegen, wenn du dich davonstiehlst, um mir nachzuspionieren!«
    »Was ist denn schon dabei? Das dürfte dich doch nicht weiter stören ... es

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