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Ein Dämon zuviel

Ein Dämon zuviel

Titel: Ein Dämon zuviel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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meinst du.«
    Er hatte immer noch die Schwierigkeiten mit den Zeiteinheiten.
    »Egal. Jetzt halt den Mund und paß auf.«
    Wir warteten am Ende der Sackgasse gegenüber Frumpels Geschäft. Obwohl wir mit unseren neuen Tarnungen vermutlich sicher waren, war mir unbehaglich zumute in der Stadt, wo man uns aufgehängt hatte. Es ist schwierig, dies jemandem begreiflich zu machen, der sich noch nicht in der gleichen Lage befunden hat. Außerdem war es auch komisch, mit Aahz zusammen zu sein, nachdem ich mir vorgestellt hatte, er sei tot.
    Offensichtlich sind die Halsmuskeln eines Perfekten erheblich stärker als die eines Menschen.
    Aahz hatte einfach jene Muskeln angespannt, die dann verhinderten, daß ihm die Schlinge die Luftzufuhr abschnitt.
    »Okay, Kerlchen«, flüsterte Aahz. »Ich glaube, wir haben nun lange genug gewartet.«
    »Wie kommen wir denn rein?«
    »Wie gewöhnlich, durch die Tür.«
    »Ich hätte nicht gedacht, daß das so einfach geht.«
    »Holla! Keiner hat behauptet, daß es leicht wird. Die Tatsache, daß die Tür offensteht, heißt noch nicht, daß die Tür offensteht.«
    »Das kapier ich nicht ganz, Aahz.«
    »Denk mal nach, Kerlchen. Wir sind doch hinter einem Täufler her, stimmt's? Dem stehen alle Arten von Zaubereien und Tricks zur Verfügung. Deshalb schließt du jetzt mal die Augen und betrachtest die Tür auf andere Weise.«
    Ich tat, wie er verlangte. Augenblicklich erfaßte mein Denken das Bild eines Käfigs, der den gesamten Laden umschloß.
    »Er hat eine Art Schutzwall aufgebaut, Aahz«, informierte ich meinen Partner. , Es kam mir in den Sinn, daß eine derartige Struktur mich noch vor wenigen Wochen in Furcht und Schrecken versetzt hätte. Nun akzeptierte ich sie dagegen als relativ normal, lediglich als ein weiteres Hindernis, das es zu überwinden galt.
    »Beschreib ihn mir mal«, forderte Aahz mich auf. »Also ... er ist hell ... ein weißliches Purpur ... eine Reihe von Gittern und Querstäben, die Quadrate in der Größe von einer Handfläche bilden ...«
    »Nur über der Tür oder um den ganzen Laden?«
    »Über den ganzen Laden. Oben ist es zu, und die Gitterstände sind in den Boden eingelassen.«
    »Hm. Wir werden einfach durchgehen müssen. Hör zu, Kerlchen. Zeit für deine nächste Lektion.«
    »Und wir wollen durch das Ding durch?« fragte ich ungläubig.
    »Nach deiner Schnellektion. So, erinnerst du dich an deine Federübung? Wie du zur Kontrolle deinen Geist um die Feder legen mußtest?«
    »Hm, ja«, sagte ich verwirrt.
    »Nun, ich möchte, daß du das gleiche ohne Feder machst. Tu, als hieltest du etwas, das es gar nicht gibt.
    Forme die Energien zu einer Röhre.« .
    »Und dann?«
    »Dann führst du die Röhre in eines der Quadrate ein und dehnst sie aus.«
    »Das ist alles?«
    »Das ist alles. So. Versuch's mal.«
    Ich schloß die Augen und ließ mein Denken ausströmen. Nachdem ich mir ein Quadrat über der offenstehenden Tür ausgesucht hatte, führte ich meine erdachte Röhre ein und drückte gegen die Seiten.
    Sie gaben langsam nach. Nach einer gewaltigen Anstrengung hatte ich die Röhre über zwölf Quadrate erweitert.
    »Hast du's geschafft?«
    Aahz' Flüstern klang besorgt.
    »Ja, eine Sekunde noch ... jetzt!«
    Die Röhre war nun groß genug, daß wir hindurchkriechen konnten.
    »In Ordnung! Dann geh du voraus. Ich halte mich direkt hinter dir.«
    Es war schon recht seltsam: diesmal empfand ich keinen meiner üblichen Zweifel, als ich kühn über die Straße auf den Laden zuschritt. Offenbar wuchs mein Vertrauen in meine Fähigkeiten, denn ich zögerte nicht einmal, in die Röhre hineinzukriechen.
    Als wir uns schließlich im Laden befanden, zog Aahz als erstes die Vorhänge zu. Meine Augen hatten sich nun fast an die Dunkelheit gewöhnt. In der Ecke lag ein schwer atmendes Bündel. Frumpel!
    Ich fühlte eine Hand auf meiner Schulter. Aahz deutete auf eine Öllampe auf dem Tisch. Ich schoß einen schnellen Energiestrahl ab, worauf sogleich eine Flamme am Docht aufloderte und den Verkaufsraum erhellte.
    Aahz kniete mit dem Messer in der Hand neben Frumpel nieder. Offensichtlich war es ihm trotz der Dunkelheit gelungen, eine unserer Waffen wiederzufinden.
    Frumpel setzte sich blinzelnd hoch und erstarrte plötzlich zu Eis. Aahz hielt die Spitze des Messers eine Haaresbreite von Frumpels Kehle entfernt.
    »Hallo, Frumpel«, lächelte Aahz. »Erinnerst du dich noch an uns?«
    »Ihr?« keuchte der Täufler. »Ihr seid doch angeblich tot!«
    »Tot?« schnurrte

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