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Ein Dämon zuviel

Ein Dämon zuviel

Titel: Ein Dämon zuviel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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uns verwandeln könnten, ohne beobachtet zu werden.«
    Ich begann, mit den Augen die Straßen und Alleen abzusuchen, die sich vor uns erstreckten. Mein Unbehagen steigerte sich in Panik und trieb meine Suche gewaltig an.
    »Ich wünschte, wir hätten unsere Waffen dabei!« murmelte ich.
    »Hör sich einer den an!« sagte Aahz höhnisch. »Es ist noch gar nicht so lange her, daß du mir weismachen wolltest, Zauberer brauchten keine Waffen. Komm, Kind! Was würdest du denn mit einer Waffe anfangen können, wenn du eine hättest?«
    »Wenn du's genau wissen willst, ich wollte, du hättest eine bei dir.«
    »Oho! Gut gesagt! Sag mal ... äh ... Kind? Siehst du dich noch nach einer geeigneten Stelle um?«
    »Ja, ein paar Möglichkeiten hab ich schon ausgemacht.«
    »Dann vergiß sie. Sieh dich nach etwas Großem mit vielen Ausgängen um.«
    »Weshalb dieser Strategiewechsel?« wollte ich wissen.
    »Wirf mal einen Blick über deine Schulter ... ganz unauffällig!«
    Ich tat wie geheißen, wenn auch vielleicht nicht so unauffällig, wie es möglich gewesen wäre. Es stellte sich allerdings heraus, daß meine schauspielerische Fähigkeiten unsere geringste Sorge waren.
    Eine Menschenmenge folgte uns. Sie warfen uns düstere Blicke zu und murmelten irgend etwas vor sich hin. Ich wollte verzweifelt daran glauben, daß wir nicht Mittelpunkt ihrer Aufmerksamkeit waren, doch die Fakten waren nicht zu übersehen. Sie folgten eindeutig uns, und unterwegs wurden es ständig mehr.
    »Aber warum verfolgen sie uns? Was wollen sie?«
    »Nun, ich bin mir freilich nicht ganz sicher, aber ich nehme an, daß es etwas mit unseren Verkleidungen zu tun hat.«
    »Was machen wir also?«
    »Wir gehen weiter, und hoffen, daß uns eine Soldatenpatrouille über den Weg läuft, die wir um Hilfe bitten könnten.«
    Ein erster Stein schlug vor uns aufs Pflaster, vermutlich hatte ihn einer der Leute geworfen.
    »... oder ...«, revidierte Aahz eilig, »wir bleiben auf der Stelle stehen und finden heraus, was das Ganze soll.«
    »Wir könnten weglaufen«, schlug ich voller Hoffnung vor. Aahz machte sich jedoch bereits an die Ausführung seines vorhergegangenen Vorschlags.
    Er blieb unvermittelt stehen und drehte sich auf der Ferse um, daß er der Menge ins Gesicht sah.
    »Was soll das bedeuten?« brüllte er der näherrückenden Masse entgegen.
    Angesichts dieser direkten Ansprache kam die Menge zum Stehen, wobei die hinteren Reihen auf die vorne aufliefen, die schon halt gemacht hatten. Sie schienen von Aahz' Verhalten ziemlich verwirrt und schweiften ziellos umher. Ich war angenehm überrascht vom Erfolg des Manövers, das mein Begleiter in die Wege geleitet hatte, aber für Aahz war ganz gut niemals gut genug.
    »Also?« fragte er und trat auf sie zu. »Ich warte auf eine Erklärung.«
    Einen Augenblick lang wich die Menge vor ihm zurück. Dann ertönte eine Stimme aus dem Hintergrund.
    »Wir wollen wissen, was nun mit unserem Geld los ist?«
    Dies gab den Anstoß.
    »Ja? Wo ist unser Geld geblieben?«
    Mehrere andere griffen die Frage auf, und die Menge begann zu schimpfen und wieder auf uns zuzurücken.
    Aahz wich keinen Schritt und hob Stille gebietend die Hand.
    »Was ist mit Eurem Geld?«
    »Oh, nein, diesmal nicht!« kam eine besonders bedrohliche Stimme. »Diesmal wird es Euch nicht noch einmal gelingen, Euch so herauszureden.«
    Ein kräftiger, kahlköpfiger Mann bahnte sich seinen Weg durch die Menge, mit einem Schlachtermesser in der Hand baute er sich vor Aahz auf.
    »Mein guter Mann«, flötete Aahz durch die Nase. »Wenn Ihr damit sagen wollt ...«
    »Jetzt aber schnell!« schnauzte der Mann. »Ganz schnell! Herr, wir waren schon allzu geduldig mit Euch. Wir hätten Euch gleich das erste Mal, als Ihr Euren betrügerischen Anti-Dämonen-Zauber vorgeführt habt, aus der Stadt jagen sollen. Ganz recht, ich sagte betrügerisch! Ein paar von uns wußten es von Anfang an. Jeder, der nur über ein bißchen Bildung verfügt, weiß, daß es so was wie Dämonen nicht gibt.«
    Einen Augenblick lang war ich in Versuchung, Aahz' Tarnung fallen zu lassen.
    »Wir haben genug von Euren Erklärungen. Das haben wir Euch schon vor drei Tagen gesagt, als wir Euch noch zwei Tage Zeit ließen, uns entweder die Zauberformel oder unser Geld zurückzugeben.«
    »Solche Dinge brauchen ihre Zeit ...«
    »Diese Ausrede habt Ihr schon überstrapaziert. Gestern ist Eure Zeit abgelaufen. Entweder bekommen wir nun unser Geld oder ...«
    »Gewiß, gewiß.«
    Aahz hob

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