Ein delikater Liebesbrief
stieß sie hervor, doch er tat es bereits. Das Gefühl zwischen ihren Beinen war rau und zart zugleich und unerträglich lustvoll. Er küsste sie mit dem Mund, leckte, rieb …
Sie hatte die Knie angezogen (er hatte sie hochgehoben) und fragte sich nicht einmal, ob ihre Hüfte schmerzte (sie tat es nicht), sondern blieb einfach so liegen.
»Simon«, stöhnte sie, ohne sich bewusst zu sein, dass sie ihn zum ersten Mal beim Vornamen nannte. »Simon, bitte, bitte …« Zwischen ihren Beinen war eine schmerzhafte Leere und seine Küsse schürten das Feuer noch, statt es zu besänftigen. Tatsächlich wurde ihr Verlangen so überwältigend, dass sie die Augen öffnete und die Arme um seinen Nacken schlang. Er hatte sich auf die Hände gestützt, beugte sich über sie, und sie erkannte, dass er nun gar nicht mehr der gelassene Simon Darby war. Seine Haare waren zerzaust und in seinen Augen stand ein wilder Ausdruck.
»Meine Frau«, sagte er heiser.
Sie hörte ihn nicht, weil sie zu sehr damit beschäftigt war, sich an ihm zu reiben, wieder und wieder, wie eine Katze, um ein brennendes Verlangen zu stillen, von dessen Existenz sie bislang nichts gewusst hatte.
»Henrietta, bitte mich«, bat er, und der Schmerz in seiner Stimme drang zu ihr durch.
Sie nahm ihre Hände von seiner Brust und sagte: »Ja?« Ihre Stimme klang fremd.
»Bitte mich, Henrietta!« Seine Augen waren schwarz und unendlich tief und er schob sich einen Zollbreit vor. Sie umklammerte seine Arme und bog sich ihm entgegen.
»Bitte«, sagte sie hoffnungslos. »Oh Gott, bitte.«
»Bitte was?«
Henrietta Maclellan besaß Mut. Mit ihrer Hüfte hatte sie der Welt Tag für Tag die Stirn bieten müssen. Sie war höhnischen Damen entgegengetreten und eines Tages einem Betrunkenen, der ihr im Dorf den Weg verstellt hatte. Nichts davon ließ sich mit diesem Moment vergleichen, als sie ihre Arme vom Nacken ihres Mannes löste und zwischen seine Beine griff.
»Schenk mir das , Simon«, bat sie und ihre Stimme brach vor Begierde. Er pulsierte heiß und weich in ihrer kleinen Hand. Sie küsste Simons Kinn und seine Schulter und wölbte sich ihm entgegen. »Schenk mir dich .«
Ihre Hand ließ ihn los. Darby senkte den Kopf zu einem weiteren unerträglich süßen Kuss. Und dann, als sie am ganzen Körper zitterte, drang er mit einem einzigen glatten Stoß in sie ein. Er betete um Beherrschung, denn Henrietta war Jungfrau, und so stieß er schon bald auf einen Widerstand und verharrte.
Wieder küsste er den süßen Mund, der bereits von seinen Küssen geschwollen war. »Jetzt wird es wehtun«, flüsterte er.
Sie wimmerte zur Antwort, doch nicht vor Schmerz, und umklammerte seine Unterarme so fest, dass er sicherlich blaue Flecken bekommen würde.
»Wie fühlt es sich an, Henrietta?«, flüsterte er. Nie zuvor hatte es ihn gekümmert, wie seinen Gespielinnen zumute war, solange sie angemessen befriedigt schienen. Doch hier und jetzt wollte er unbedingt Henriettas Gesicht beobachten, das so voller Verlangen war. Wenn es um seine Ehefrau ging, wollte er ganz genau wissen, was sie empfand.
Sie öffnete die Augen, und was er darin sah, überwältigte ihn. Er drang weiter in sie, ohne ihre Erwiderung abzuwarten, erstickte ihren leisen Schrei mit seinem Mund und stöhnte selbst.
Es entstand eine winzige Pause in ihrer Unterhaltung – wenn man es denn so nennen konnte –, während derer Darby versuchte, sich der süßesten engsten Erfahrung seines Lebens hinzugeben.
»Oh Gott, Henrietta, du fühlst dich so gut an«, sagte er mit belegter Stimme.
»Du nicht.« Fast hätte er über ihre Ehrlichkeit gelacht. »Aber …« Sie bewegte sich ein wenig und ihm stockte der Atem. »Vielleicht …«
Er zog sich ein wenig zurück und glitt dann wieder geschmeidig in sie hinein.
»Magst du das?«, flüsterte er und setzte federleichte Küsse auf ihren Mundwinkel.
Er lehrte sie etwas, so viel begriff Henrietta vage. Sie konnte jetzt nur versuchen, mit dem Gefühl Schritt zu halten, das ihren Körper erfasste, sobald er sich bewegte. Als Genuss hätte sie es nicht beschrieben, denn dafür war es viel zu gewaltig, zu umfassend, zu stark. Sie fürchtete, in den Qualen süßer Lust zu vergehen.
»Tu das noch einmal!«, rief sie. Sie umklammerte seine Unterarme, doch das schien ihr nicht genug … nichts schien jemals genug zu sein. Sie strich mit den Händen über seinen Rücken, über seine starken Muskeln, weiter hinab … was waren zwei Hinterbacken im Vergleich zu allem,
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