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Ein delikater Liebesbrief

Ein delikater Liebesbrief

Titel: Ein delikater Liebesbrief Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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was sie bislang in ihrem Leben berührt hatte? Sein Hintern war stramm und fest, und nun hielt sie ihn fest und sagte etwas Leidenschaftliches, damit ihr Mann tiefer in sie eindrang, ganz tief.
    Er zitterte unter ihrer Berührung. Ganz entfernt nahm Henrietta wahr, dass sie ihn zum Stöhnen bringen konnte, dass er ebenso brannte wie sie.
    Also zog sie ihn noch näher zu sich und bog sich ihm entgegen, bis sie jeden Zoll von ihm spürte, bis dieser leere sehnsüchtige Ort in ihr von ihm erfüllt war, ihre Arme von ihm erfüllt waren und ihr Herz …
    Ja, das auch.

37
    Lady Rawlings besinnt sich darauf, dass in der englischen Gesellschaft Anstand, Ehrgefühl und Schicklichkeit herrschen
    Er saß am Kamin und schärfte einige Gartenwerkzeuge. Als sie eintrat, sprang er auf. »Esme!«
    »Hast du gewusst, dass meine Freundin Henrietta Simon Darby geheiratet hat?«, fragte sie ohne Umschweife, während sie auf der robusten Bank ihm gegenüber Platz nahm.
    Sebastian nahm sein Werkzeug wieder zur Hand. Sein Blick gab nichts preis. »Im Dorf wurde darüber gesprochen.«
    »Hast du in letzter Zeit zufällig einmal das Ehegelübde gehört, Sebastian? Es ist schön.« Sie brachte ihre Stimme unter Kontrolle, bevor sie brach. »Ich glaube nicht, dass ich damals, als ich Miles heiratete, richtig zugehört habe. Es gibt da ein paar Zeilen … Ich weiß nicht, ob ich sie richtig wiedergebe, aber der Vikar sagte, dass die Ehe ein Heilmittel gegen die Sünde sei und dass sie dazu diene … ja, dazu diene, die Unzucht zu meiden.«
    »Du bist aber nicht mehr verheiratet, Esme.«
    »Ich habe Miles nie gebührend geliebt und geachtet«, klagte sie und eine Träne rann über ihre Wange. »Da kann ich mich wenigstens nach seinem Tode anständig benehmen.«
    Sebastian legte sein Werkzeug beiseite. Er kniete demütig neben ihrer Bank nieder. »Heirate mich, Esme. Bitte . Ehre und achte mich . Ich will dich achten und ehren, wie es dein Mann nie getan hat. Unsere Ehe soll unser Heilmittel gegen die Sünde sein – falls man es überhaupt Sünde nennen kann, dich zu lieben.«
    Doch sie schüttelte nur den Kopf. Die zurückgehaltenen Tränen schnürten ihr die Kehle zu. »Ich kann nicht. Ich habe gestern Nacht von Miles geträumt. In meinem Traum war er so glücklich über das Kind. Er lebte und war gesund.«
    »Ich kann nicht behaupten, dass ich wünschte, er wäre noch am Leben, aber ich bedaure zutiefst, dass sein Andenken dir Schmerz bereitet.«
    »Es hat nicht nur mit seinem Andenken zu tun. Ich hasse mich für das, was wir seinem Andenken antun . Ich trage immer noch Trauer. Und doch sitze ich hier bei dir … Ich hasse mich dafür!«
    »Warum solltest du dich selbst hassen?«
    »Weil ich Miles, meinen Ehemann, betrüge.«
    »Da muss ich dir widersprechen«, begann er und seine Stimme hatte wieder den lehrerhaften Tonfall des steifen Marquis’. »Lord Rawlings ist tot. Du hast keinen Ehemann mehr. Du bist Witwe und ich bin ledig. Zwar war unser Tun verwerflich, doch ich wüsste nicht, inwiefern wir einen Toten betrogen hätten.«
    »In meinem Herzen lebt er noch«, gestand Esme zögernd. »Ich kann nicht aufhören, an ihn zu denken. Und das Kind. Ich denke ständig an das Kind.«
    »Der Tod deines Mannes tut mir leid. Aber nicht wir haben ihn getötet, Esme, sondern sein schwaches Herz. Er hätte jederzeit sterben können. Du selbst hast mir erzählt, dass er allein in seiner letzten Woche zwei Anfälle hatte, und dass sein Arzt ihm nur noch bis zum Ende des Sommers gegeben hatte.«
    »Darum geht es nicht, Sebastian. Ich kann einfach nicht. Ich kann nicht so eine Frau sein!«
    Er wollte etwas einwenden, doch sie kam ihm zuvor.
    »Letzten Sommer, bei Lady Troubridges Hausgesellschaft, bist du in mein Zimmer gekommen, als wäre ich eine Kurtisane, für jeden verfügbar, der sie haben will.« Es klang nicht zornig, sie stellte lediglich eine Tatsache fest. »Du bist gekommen, weil ich mich wie eine Dirne benommen habe.«
    »Nein!«
    Doch wieder ließ sie ihn nicht zu Wort kommen. »Wie eine Dirne«, wiederholte sie mit ruhiger Stimme, »bin ich im Salon in deine Arme gesunken. Da ist es kein Wunder, dass du geglaubt hast, ungebeten mein Schlafgemach betreten zu können, in der Erwartung, ich würde dich mit offenen Armen empfangen. Ich bin selbst schuld. Ich habe mich zu einer Frau gemacht, die allen zur Verfügung steht.« Trotz ihrer harschen Worte weinte sie nicht mehr. Ihr Schmerz reichte zu tief für Tränen.
    »Bitte geh, Sebastian.

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