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Ein delikater Liebesbrief

Ein delikater Liebesbrief

Titel: Ein delikater Liebesbrief Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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fest, dass der Mann lachen konnte, ohne den Mund zu öffnen. Das Lachen lag in seiner Stimme und in seinen Augen.
    »Was erwarten Sie von den hiesigen Herren, wenn Sie ein Spitzenhalstuch tragen?«, neckte sie ihn. Die Kränkungen der Gentlemen von Wiltshire schienen ihm nicht das Geringste auszumachen. Wie konnte er nur so souverän und dennoch so absolut fehl am Platze sein?
    »Ich mag Spitze«, gestand Darby schlicht. Sie hatte sich nicht geirrt, er war unbeeindruckt. »Spitze besitzt eine Symmetrie, eine Vollkommenheit, die mir überaus zusagt.«
    »Symmetrie? Ich dachte immer, Spitze wäre etwas für junge Mädchen.« Sie kam allerdings nicht um die Tatsache herum, dass er keineswegs mädchenhaft aussah.
    Darby zuckte die Achseln. »Sie gefällt mir nun einmal. Symmetrie ist eine Eigenschaft von Schönheit, Lady Henrietta. Sie zum Beispiel … Ihr Gesicht besitzt eine ansprechende Symmetrie. Ihre Augen haben den perfekten Abstand zu Ihrer Nase. Wussten Sie schon, dass Schönheit unweigerlich vom Abstand zwischen den Augen abhängt?«
    »Nein, das wusste ich noch nicht«, gestand Henrietta.
    Verärgert stellte er fest, dass sie nicht einmal zu merken schien, dass er mit ihr flirtete. Statt geschmeichelt zu kichern, runzelte sie bloß die Stirn.
    »In unserem Dorf gibt es eine junge Melkerin mit einem blauen und einem grünen Auge, Mr Darby. Und sie gilt als Schönheit. Die Burschen im Dorf buhlen um ihre Aufmerksamkeit. Spricht das nicht gegen Ihre Theorie der vollkommenen Symmetrie?«
    »Ich finde nicht. Hier könnte ein entgegengesetztes Theorem zum Tragen kommen. Glück wird allgemein mit asymmetrischen Gegenständen gleichgesetzt, wie zum Beispiel mit einem vierblättrigen Kleeblatt.«
    »Ein vierblättriges Kleeblatt ist doch symmetrisch«, widersprach sie.
    »So wie ein dreiblättriges auch. Doch im Falle des vierblättrigen Kleeblattes ist es seine Einzigartigkeit, die es unsymmetrisch macht.«
    »Ihr Theorem ist unhaltbar. Meine Melkerin ist aufgrund ihrer Asymmetrie schön, doch nur, wenn man asymmetrisch durch ungewöhnlich ersetzt.«
    »Lassen Sie uns doch zu Ihrer Symmetrie zurückkehren«, schlug er geschmeidig vor.
    Doch Lady Henrietta wechselte das Thema, als hätte sie gar nicht zugehört. »Mr Darby, ich möchte mich dafür entschuldigen, dass ich Josie und Anabel für Ihre Töchter hielt, und auch für mein daraus folgendes Verhalten. Ich hätte niemals in dieser unverschämten Art und Weise mit Ihnen sprechen dürfen.«
    »Bitte machen Sie sich deswegen keine Gedanken. Ihr Rat war Gold wert. Die Agentur in Bath schickt mir morgen zwei Kindermädchen zur Prüfung und ich werde beide zu ihrer Ansicht über feuchte Kleidung befragen.«
    Sie beugte sich engagiert vor. »Josie braucht ein besonders liebevolles Kindermädchen, Mr Darby. Das wissen Sie sicher, aber vielleicht könnten Sie eine Frau aussuchen, die aus eigener Erfahrung weiß, was Verlust bedeutet.«
    »Josie …« Er brach ab.
    »Sie scheint furchtbar unter dem Verlust ihrer Mutter zu leiden.«
    »Josie hat ihre Mutter kaum gekannt. Ich möchte bezweifeln, dass meine Stiefmutter Josie öfter gesehen hat als zur Weihnachtszeit und vielleicht noch an ihrem Geburtstag – obwohl ich nicht einmal das glaube, denn Josies Geburtstag liegt zur ungünstigsten Zeit im Jahr.«
    Auf Henriettas fragenden Blick hin fuhr er fort: »Ihr Geburtstag ist am sechzehnten April, gerade zu Beginn der gesellschaftlichen Saison. Josie hat ihre Mutter vielleicht vier- oder fünfmal in ihrem Leben gesehen und bei den meisten Gelegenheiten war sie noch zu klein, um überhaupt den Anlass zu verstehen.«
    »Aber warum ist sie dann so verzweifelt?«
    »Der Teufel weiß warum. Vielleicht ist es der Schock, weil wir nach dem Tod meiner Stiefmutter nach London gezogen sind.«
    Darby senkte den Blick und stellte fest, dass er mit den Fingern auf die Tischplatte trommelte. Er musste unbedingt eine Frau finden. Vielleicht eine Witwe mit eigenen Kindern, die wissen würde, warum Josie sich wie ein wildes Tier aufführte. Lady Henrietta schien nicht mehr von Kindern zu verstehen als er selbst.
    »Es ist doch möglich, dass Josie einfach auf die Veränderung reagiert. Darf ich wiederholen, wie sehr ich mein abscheuliches Benehmen bedauere? Ich hoffe nur, dass ich Josie damit keinen bleibenden Kummer verursacht habe.«
    Darby grinste. »Darüber brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Josie hat es großen Spaß gemacht, die Bediensteten mit sämtlichen Einzelheiten Ihrer

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