Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Dicker Hund.

Ein Dicker Hund.

Titel: Ein Dicker Hund. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Sharpe
Vom Netzwerk:
Midden, also dachte ich mir einfach, sie könnte womöglich beteiligt sein oder so.«
    »Sehr gut. Freut mich, daß Sie mitdenken. Sonst noch irgendwelche Kommentare?«
    »Wenn wir bei der Annäherung nicht die Deckung entlang des Flusses benutzen dürfen, von wo kommen wir dann?« fragte ein Detective in der dritten Reihe.
    Inspector Rascombe lächelte.
    »Von hier«, sagte er und deutete auf die im Westen gelegene offene Hochebene. »Wenn wir diese Strecke benutzen, vermeiden wir das Nächstliegende, worauf sie ihr Augenmerk richten werden. Daß wir über das Hochland kommen, ist das letzte, womit sie rechnen. Deshalb nehmen wir diese Route.«
    »Aber ich dachte ... gar nichts, Sir«, sagte Sergeant Bruton und verzichtete auf den Hinweis, wenn das zuträfe, was Inspector Rascombe soeben behauptet hatte, und die Verdächtigen auf Middenhall untertauchten, sobald sie Lunte rochen, hätten sie schon längst das Weite gesucht und wären spurlos verschwunden, weil jeder in Stagstead wußte, daß gegen Miss Midden ermittelt wurde. Er hielt Schweigen für sicherer. Außerdem hatte er mit Miss Midden in mehreren Komitees zur Beschaffung von Geldern für wohltätige Zwecke gesessen und konnte sich nicht vorstellen, daß sie an einem pädophilen Verbrecherring beteiligt war. Doch wenn dieser schwachsinnige Inspector ernst machen wollte, konnte man ihn unmöglich aufhalten. Am besten hielt er sich da raus. Der Inspector stellte die verschiedenen Einheiten zusammen und teilte ihnen ihre Aufgaben zu.
    »Einheit A übernimmt die Verkehrskontrolle«, sagte er. »Symes, Rathers, Blighten und Saxton. Sämtliche Fahrzeuge, die sich auf dieser Straße hier bewegen, werden rund um die Uhr überwacht.« Der Zeigestock fuhr über den Strich, der die Straße nach Middenhall und zum Bauernhof darstellte. »Ich will jedes Kennzeichen wissen, und sobald sich etwas Ungewöhnliches ereignet, verständigen Sie den Stützpunkt hier, wo Einheit B die Verfolgung übernimmt oder ein hinausfahrendes Fahrzeug, falls erforderlich, verfolgt oder abfängt.«
    Als er die Befehle erteilte, wurde klar, wie umfassend die Operation war.
    »Es findet kein Funkverkehr statt, außer in einem absoluten Notfall«, fuhr Rascombe fort. »Die Kommunikation zwischen den Einheiten A und B erfolgt über eine direkte Telefonverbindung. Ich habe mit der Telefongesellschaft vereinbart, daß so bald wie möglich eine Leitung zur Verfügung gestellt wird. Bis es soweit ist, benutzt Einheit A für Meldungen an Einheit B die Telefonzelle in Iddbridge. Auf der anderen Seite desselben Überwachungsgebietes steht diese hier unten über das Tal des Idd führende Straße unter Beobachtung durch Einheit C, deren Männer sich sowohl auf dieser als auch auf der anderen Seite des Flusses aufhalten und eine Durchschnittsfahrtzeit zwischen den beiden Wachtpunkten ermitteln. Jedes Fahrzeug, das nicht innerhalb dieser Durchschnittszeit wieder auftaucht und somit eventuell jemanden am überwachten Objekt abgesetzt hat oder von dort hat zusteigen lassen, wird besonders aufmerksam beobachtet und nötigenfalls hier abgefangen.« Er deutete auf die fünf Kilometer weiter nördlich gelegene Kreuzung. »Und wenn sie aus der anderen Richtung kommen, Sir?« fragte ein Detective und wurde mit einem finsteren Blick belohnt, den der Inspector in ein Lächeln verwandelte. »Ausgezeichnete Frage, ausgezeichnete Frage, gut, daß Sie sie gestellt haben«, sagte er mit beinahe monotoner Exerzierplatzstimme. »Fahrzeuge, die sich auf der Nord-Süd- Achse fortbewegen, werden ...«, der Stock schwenkte auf der Suche nach einer geeigneten Kreuzung unschlüssig herum und senkte sich schließlich auf das acht Kilometer entfernte Iddbridge, »... hier abgefangen. Oder, als Alternative, hier ...« Dort kreuzte eine Viehtrift etwa vier Kilometer weiter die Straße nach Iddbridge. Doch bevor die verschiedenen möglicherweise damit verbundenen Probleme angesprochen werden konnten, hatte sich Inspector Rascombe schon einem anderen Thema zugewandt. »Ich beabsichtige, die Einheiten D und S persönlich zu leiten, die sich als Überwachungseinheiten mit der Farm, dem Haus und dem Gut befassen. Ich habe vor, etwa in dem Bereich hier bei Six Lanes End eine mobile Basis zu installieren. Wir werden nachts vorrücken und hoffentlich das gesamte Anwesen im Schutz der Dunkelheit interpolieren können, weiterhin werden wir – abhängig von den herrschenden Umständen – in Vierundzwanzig-Stunden-Schichten arbeiten und ...«

Weitere Kostenlose Bücher