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Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Titel: Ein Earl kommt selten allein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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warum? Und wann?«
    »Das Warum ist leicht«, sagte Daniel ruhig. »Soweit der Mörder von George weiß, hat das Gift nicht gewirkt. Und was das Wann betrifft …« Er betrachtete wieder das zerbrochene Rad. »Es kann nicht in der Stadt passiert sein. Heute Morgen auf dem Hinweg nach Radnor waren wir zu viert. Das Rad hätte dann schon unter dem Gewicht zusammenbrechen müssen, noch ehe wir aus London rausgekommen wären. Abgesehen davon bist du nicht einmal in meiner Kutsche gewesen, als wir die Stadt verlassen haben.«
    »Also muss es auf Radnor geschehen sein – oder bei einer der drei Schenken, an denen wir auf dem Rückweg angehalten haben«, schlussfolgerte Richard und sah sich wieder um. Er zweifelte keine Minute daran, dass er das Ziel war, aber die Möglichkeit, dass jemand ihm von London aus gefolgt sein könnte und ihm womöglich immer noch folgte, bereitete ihm deutlich mehr Sorgen.
    »Höre ich da eine Kutsche?«, fragte er plötzlich.
    »Ja, und sie ist schnell. Wir sollten von der Straße runter.« Daniel warnte seinen Kutscher, und der Mann zog die Pferde sofort auf das grasbewachsene Bankett. Dann trat er mit seiner Laterne wieder auf die Straße, hob sie hoch und schwenkte sie, um die Aufmerksamkeit des herannahenden Gefährts zu erregen.
    »Ein Sechsspänner«, murmelte Robert, als die Kutsche um die Biegung kam und auf der vom Mondlicht erhellten Straße auftauchte.
    Ihr Fahrer sah Daniels Kutscher und wich ihm aus. Allerdings wurde er nicht langsamer, sondern raste einfach vorbei.
    »War das nicht – ?«, fragte Robert.
    »Ja«, sagte Richard grimmig, denn er hatte die Radnor-Kutsche ebenfalls erkannt, aus deren Fenster Christiana, Suzette und Lisa gestarrt hatten.
    »Ich hatte euch gesagt, dass sie nicht einfach still sitzen bleiben würden, wenn sie feststellen, dass wir aufgebrochen sind«, sagte Robert erheitert.
    »Aber du hast nicht gesagt, dass sie uns folgen würden«, erwiderte Daniel.
    »Warum sollte ich euch die Überraschung verderben«, fragte Robert lachend.
    Richard verdrehte die Augen. Dann sah er, wie die Radnor-Kutsche aus der Richtung zurückkam, in die sie gerade verschwunden war. Dass sie überhaupt zurückkam, überraschte ihn nicht, wohl aber, dass die Frauen nicht sofort ausstiegen und sich besorgt über sein sowie Daniels und Langleys Wohlergehen zeigten, als sie neben ihnen auf der Straße anhielt. Stattdessen stand die Kutsche still und reglos da, während der Kutscher unsicher abwechselnd die Männer und die immer noch geschlossene Kutschentür seines Gefährts anblickte.
    »Zeit, die Suppe auszulöffeln«, sagte Robert trocken und ging auf die Tür zu.
    Daniel brummte und warf einen Blick auf seinen Kutscher, dem er befahl, ihre eigenen Pferde hinten an die Radnor-Kutsche zu binden und sich dann zum Fahrer auf dem Kutschbock zu gesellen. Bei der nächsten Schenke würden sie haltmachen und die Pferde zurücklassen. Daniels Kutscher würde ebenfalls dortbleiben und sich darum kümmern, dass die zerstörte Kutsche abgeholt und untersucht wurde, ob sie noch zu reparieren war.
    »Hallo, meine Damen«, sagte Robert fröhlich, als er die Kutschentür öffnete und einstieg.
    Ein höflicher Chor von Hallo-Rufen erklang, dann trat Stille ein, wie Richard bemerkte, als er sich der geöffneten Tür näherte. Er warf einen Blick hinein und sah, dass Robert sich neben Christiana auf die eine Bank gesetzt hatte, während Suzette und Lisa auf der anderen saßen. Sein Blick wanderte über die mürrischen Gesichter der Frauen, die ihn ihrerseits anstarrten, und er seufzte. »Hallo, meine Damen«, sagte er ebenfalls beim Einsteigen. Diesmal allerdings kam keine Antwort, stattdessen herrschte lastendes Schweigen, als er sich zwischen Robert und Christiana auf die Sitzbank quetschte. Auch als Daniel mit der gleichen Begrüßung eintrat, kam keine Antwort. Es war offensichtlich, dass die Frauen ihn und Daniel dafür verantwortlich machten, dass sie ohne sie aufgebrochen waren. Obwohl Robert dabei gewesen war, hielt man ihn nicht für rechenschaftspflichtig.
    Zumindest Christiana und Suzette, dachte Richard, als er versuchte, auf der Bank eine bequeme Position zu finden. Nur Lisa starrte Langley ziemlich finster an.
    Die Kutsche setzte sich wieder in Bewegung, und Richard wurde hin und her geschüttelt und gegen Christiana gedrückt, als sie wendeten, um nach London zu fahren. Er versuchte sofort, etwas zur Seite zu rücken, damit sie mehr Platz hatte, was allerdings dazu führte, dass

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