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Ein Earl mit Mut und Leidenschaft

Titel: Ein Earl mit Mut und Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Quinn
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Sie hielt inne und schloss mit: „Ich kann für dich nicht auch noch verantwortlich sein.“
    „Das brauchst du ja auch nicht“, erwiderte er und versuchte, nachzuvollziehen, was sie meinte.
    „Du verstehst mich nicht.“
    „Nein“, sagte er harsch, „ich verstehe dich nicht.“ Wie sollte er auch? Sie hatte Geheimnisse vor ihm, hielt sie wie winzige Schätze an die Brust gedrückt und ließ ihn wie einen verdammten Hund um ihre Erinnerungen betteln.
    „Daniel...“, sagte sie leise. Da war er schon wieder, sein Name, und es war, als hätte er ihn nie zuvor gehört. Denn wenn sie ihn aussprach, spürte er jeden Laut wie eine Liebkosung.
    Jede Silbe landete auf seiner Haut wie ein Kuss.
    „ Anne. “ Er erkannte seine eigene Stimme nicht wieder. Sie war rau und heiser vor Sehnsucht, und voll Begierde, und ... und ...
    Und dann, ohne zu überlegen, hatte er sie in die Arme gezogen und küsste sie, als wäre sie Wasser, Luft, sein Seelenheil. Er begehrte sie mit einer Verzweiflung, die ihn bis ins Mark erschüttert hätte, wenn er sich erlaubt hätte, darüber nachzudenken.
    Aber er dachte nicht nach. Nicht jetzt. Er hatte es satt, nachzudenken, sich Sorgen zu machen. Er wollte nur noch fühlen. Er wollte, dass die Leidenschaft seine Sinne regierte, und sein Körper sollte seinen Sinnen folgen.
    Er wollte, dass sie ihn auf genau dieselbe Weise begehrte.
    „Anne, Anne“, keuchte er, zerrte dabei wild an ihrem schrecklichen wollenen Nachtgewand. „Was machst du nur mit mir ... “
    Sie unterbrach ihn, nicht mit Worten, sondern mit ihrem Körper, presste sich mit einer Dringlichkeit an ihn, die seiner eigenen entsprach. Ihre Hände waren an seinem Hemd, rissen es vorn auf, bis er sie auf seiner Haut spüren konnte.
    Es war mehr, als er ertragen konnte.
    Mit einem kehligen Stöhnen schob er sie zum Bett, bis sie schließlich darauf fielen und er sie genau dort hatte, wo er sie ein gefühltes halbes Leben hatte haben wollen. Unter ihm, ihre Beine um ihn geschlungen.
    „Ich will dich“, sagte er, obwohl es diesbezüglich eigentlich kaum Zweifel geben konnte. „Ich will dich jetzt, ganz und gar.“
    Seine Worte waren nicht besonders sensibel, aber sie gefielen ihm. Hier ging es nicht um Romantik, hier ging es um pure Leidenschaft. Sie wäre beinahe gestorben. Er könnte morgen schon tot sein. Und wenn es geschah, wenn das Ende käme und er nicht zuvor vom Paradies gekostet hätte ...
    Er riss ihr beinahe das Nachthemd vom Leib.
    Und dann ... hielt er inne.
    Ihm stockte der Atem, er sah sie nur noch an und schwelgte in der herrlichen Vollkommenheit ihres Körpers. Ihre Brüste hoben und senkten sich mit jedem Atemzug, und er streckte eine zitternde Hand aus und umfasste eine, erschauderte fast vor Lust durch diese simple Berührung.
    „Du bist so schön“, flüsterte er. „Du bist so ...“
    Doch er vollendete den Satz nicht, denn in Wahrheit war ihre Schönheit nicht in Worte zu fassen. Er vermochte es nicht auszudrücken, warum sein Herzschlag sich beschleunigte, wenn er sie nur sah.
    Sie hob die Hände, um ihre Blöße zu bedecken, und sie errötete, was ihn daran erinnerte, dass das alles neu für sie sein musste. Für ihn war es auch neu. Zwar hatte er schon mit Frauen geschlafen, vermutlich mit mehr, als er zugeben wollte, aber das hier war das erste Mal... sie war die Erste ...
    So war es noch nie gewesen. Er konnte den Unterschied nicht erklären, aber so war es noch nie gewesen.
    „Küss mich“, flüsterte sie. „Bitte.“
    Er küsste sie, zog sich noch rasch das Hemd über den Kopf, ehe er sich auf sie legte, Haut an Haut. Er küsste sie voll Leidenschaft auf die Lippen, auf den Hals, das Schlüsselbein, und schließlich ihre Brüste, mit einer Lust, die ihn nahezu überwältigte. Sie stieß einen leisen Schrei aus und drückte unter ihm den Rücken durch, was er als Aufforderung interpretierte, seine Liebkosungen fortzusetzen. Er küsste, saugte, knabberte, bis er befürchtete, er würde jetzt auf der Stelle die Kontrolle über sich verlieren.
    Und dabei hatte sie ihn noch nicht einmal berührt. Seine Hose war immer noch zugeknöpft, und doch war er kurz davor, sich zu vergessen. Das war ihm nicht mehr passiert, seit er ein grüner Junge gewesen war.
    Er wollte in ihr sein. Er musste jetzt in sie eindringen. Es überstieg bloße Lust, es überstieg bloße Begierde. Es war ein Urinstinkt, etwas, das ganz tief in ihm steckte, als ob sein Leben davon abhing, mit dieser Frau zu schlafen. Wenn das

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