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Ein echter Schatz

Ein echter Schatz

Titel: Ein echter Schatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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den Fingerabdruckvergleich nicht überstehen.
    »Sind Sie auch ganz sicher, dass der Schlüssel auf dem Schrottplatz ist?«, fragte Petiak.
    »Ja. Hierhin wurde das Auto abgeschleppt.«
    »Kannst du über den Zaun klettern?«, fragte er Rudy.
    »Ja. Aber oben auf dem Zaun verläuft eine meterhohe Stacheldrahtspirale. Da würde ich mir alles aufreißen. Da kommt man nicht rüber.«
    »Dann versuch es noch mal am Eingang. Vielleicht ist das Tor ja offen. Oder es ist eine Telefonbox daneben.«
    Rudy ging noch mal hin, rüttelte an dem Tor und sah sich um. Dann kehrte er zum Wagen zurück. »Ich kann nichts erkennen. Das Tor ist dicht, ein Vorhängeschloss davor. Mit einem Bolzenschneider könnte ich vielleicht rein.«
    »Kriegt man im Baumarkt«, schlug ich vor.
    Petiak schielte zu mir nach hinten. »Wissen Sie, wo hier der nächste Baumarkt ist?«
    Fünfunddreißig Minuten später standen wir auf dem Parkplatz von Home Depot, und ich fantasierte mich in ein aufwendiges Rettungsmanöver. Ranger hatte uns bestimmt längst mit seinem Peilsender im Home Depot aufgespürt, und jetzt stellte er eine Armee auf die Beine, um den Schrottplatz zu stürmen, wenn wir dort versuchten, mit unserem frisch erworbenen Bolzenschneider einzubrechen. Petiak, Dave und ich blieben im Auto sitzen und warteten auf Rudy. Keiner sagte ein Wort.
    Schließlich erschien Rudy, ohne Bolzenschneider, und schlenderte zum Wagen.
    »Was jetzt?«, fragte Petiak.
    »Die hatten keine Bolzenschneider«, sagte Rudy und quetschte sich hinters Steuer.
    »Wir könnten es noch bei Lowe versuchen. Ich weiß, wo eine Filiale von denen ist«, sagte ich.
    Zwanzig Minuten später waren wir bei Lowe. Gefiel mir, diese Rumkurverei. Es gab Ranger und Morelli mehr Zeit, sich zu sammeln. Wahrscheinlich waren längst alle Polizeikräfte und die Nationalgarde vor dem Schrottplatz aufgezogen.
    Rudy lief in den Laden und kam eine Viertelstunde später wieder heraus. Ohne Bolzenschneider.
    »Allmählich verliere ich die Geduld«, sagte Petiak. »Fahr zurück zum Schrottplatz.«
    Wir hätten jetzt ungefähr vierzig Minuten zum Schrottplatz gebraucht, und ich überlegte mir, dass es gut wäre, die Geiselnahme bis dahin zu beenden, weil ich früher oder später aufs Klo musste. Ich hatte meine Donuts mit zu viel Kaffee runtergespült.
    Ich konzentrierte mich darauf, Rudy mentale Botschaften zu schicken:
    Fahr schneller. Fahr schneller.
    Leider war Rudy nicht auf Empfang geschaltet. Er wollte auf keinen Fall riskieren, in eine Geschwindigkeitskontrolle der Polizei zu geraten, Rudy befolgte penibel die Verkehrsregeln. Stunden später, so kam es mir wenigstens vor, liefen wir vor dem Eingang zum Schrottplatz ein. Noch immer verschlossen. Noch immer kein Mensch in Sicht.
    »Ramm das Tor«, sagte Petiak.
    »Wie bitte?«, sagte Rudy.
    »Du sollst das Scheißtor rammen«, sagte Petiak. »Setz zurück, gib Vollgas und ramm das verdammte Tor.«
    »Es sieht ziemlich stabil aus«, sagte Rudy.
    Dave neben mir blieb stoisch, aber ich konnte seinen Angstschweiß riechen. Dave war nervös.
    »Sollen wir nicht lieber alle aussteigen, damit Rudy das Tor alleine rammen kann«, schlug ich vor.
    »Wir sitzen alle in einem Boot«, sagte Petiak. »Fahr los, Rudy.« Rudy setzte zurück, nahm innerlich Anlauf. Wir sogen geräuschvoll Luft ein, hielten den Atem an, und Rudy gab Gas und rammte das Tor. Wumms! Das Tor flog aus den Angeln, und die vorderen Airbags bliesen sich auf. Dave hatte sich nicht angeschnallt und knallte mit einem satten dumpfen Schlag gegen den Vordersitz. Rudy und Petiak kämpften mit den Airbags. Ich löste meinen Gurt, machte die Tür auf und rannte los.
    Ich lief einfach über den Platz, weil ich damit rechnete, dass die Marines schon bereitstünden. Ich sah aber keine Marines, also lief ich, so schnell ich konnte, weiter. Ich kam an der Autopresse vorbei und stürmte die Treppe hoch zu einem Gitterwerk aus Stegen, die zu einer Art Kanzel auf Pfeilern führten. Ich öffnete mit Gewalt die Tür, trat ein und schloss die Tür hinter mir ab. Ich befand mich jetzt im Steuerraum der Autopresse. Ich schaute aus dem Fenster und sah Petiak, Dave und Rudy auf die Maschine zueilen. Petiak hatte den Flammenwerfer dabei, Rudy und Dave hatten Waffen in der Hand.
    Mein Herz schlug so heftig, dass es gegen den Brustkorb klopfte. Es war niemand hier, nicht mal Sirenen waren in der Ferne zu hören.
    Irgendwie hatte das GPS nicht funktioniert. Der Kugelschreiber sandte keine Signale aus. Oder der

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