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Ein echter Schatz

Ein echter Schatz

Titel: Ein echter Schatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Mögen Sie Salami-Pizza?«
    »Der Schlappschwanz unten hat gesagt, er hätte Sie reingelassen, damit Sie eine Videoüberwachung installieren.«
    Ich richtete mich hinterm Schreibtisch auf. »Ich mache ein paar Vorarbeiten für die Aufstellung von Überwachungskameras.«
    »Gelogen. Ich weiß, wer Sie sind. Ich habe Ihr Foto in der Zeitung gesehen. Sie sind die Durchgeknallte, die versucht hat, Mr. Orr zu erwürgen.«
    »Das ist ein Irrtum. Ich arbeite für Richter Security. Muss eine Doppelgängerin von mir sein.«
    »Ich irre mich nicht, Lady. Ich habe einen Blick für Frauen. Ich kann mich sogar an Ihren Namen erinnern. Stephanie Plum. Ich habe ihn mir gemerkt, weil es ein typischer Nuttenname ist. Stephanie Juicy. Stephanie Lecker. Stephanie Knabber Knabber.«
    Ach, du Scheiße! »Tut mir leid«, sagte ich. »Ich stehe nicht auf der Speisekarte.«
    »Oh, doch. Bevor ich Sie Mr. Petiak übergebe, mache ich mir noch ein paar schöne Stunden mit Ihnen.«
    »Ist Mr. Petiak Ihr Chef?«
    »Ja. Einbrecher wie Sie kann er nicht ausstehen. Er tut ihnen was an, damit sie nicht mehr einbrechen können, ganz einfach. Aber manchmal darf ich mich vorher noch mit ihnen vergnügen.«
    In meiner Tasche befanden sich Pfefferspray und der Elektroschocker.
    »Darf ich Ihnen meinen Ausweis zeigen?«
    »Der einzige Ausweis, den ich akzeptiere, ist zwischen Ihren Beinen, Stephanie Juicy.«
    Mit zwei Schritten war er um den Schreibtisch herum und streckte eine Hand nach mir aus. Ich schlug ihm auf die Hand, griff mir den Tacker, drückte ihm die Maschine in den Schritt, und Zack, Zack, Zack… waren seine Eier festgetackert. Jedenfalls fühlten sie sich an wie Eier, aber wer weiß. Es baumelte noch anderes Gerät da unten rum, es konnte alles Mögliche sein.
    Muskelprötzchens Kinnlade klappte nach unten, das Gesicht rief puterrot an. Für einen Moment war er wie erstarrt. Er sog geräuschvoll Luft ein und kippte zu Boden.
    Dem Erfinder des elektrischen Tackers bin ich ewige Dankbarkeit schuldig.
    Nichts wie raus hier. Ich lief aus dem Büro und flog die Treppe hinunter, rannte durch die Eingangshalle und war draußen, noch ehe der Wachmann von seinem Stuhl aufgestanden war. Ich raste zum Parkplatz und lief Ranger in die Arme, als ich um die Hausecke bog. Er fing den Aufprall ab, ohne sich zu rühren, und schlang die Arme um mich, damit ich nicht stürzte.
    »Weg hier. So schnell wie möglich«, hechelte ich.
    Tank wartete hinter dem Cayenne, mit laufendem Motor. Ranger machte ihm Zeichen, er könne verschwinden, und stieg dann mit mir in den Porsche. Wir fuhren von dem Parkplatz herunter, einen halben Häuserblock weiter, machten eine Kehrtwende und parkten am Straßenrand.
    »Wie kommst du hierher?«, fragte ich ihn.
    »Hal saß an den Überwachungsmonitoren und hatte den Verdacht, du könntest in dem Büro der Anwaltskanzlei sein. Er hat sich Sorgen um dich gemacht.«
    »Hal? Und was ist mit dir? Hast du dir keine Sorgen um mich gemacht?«
    »Ich mache mir immer Sorgen um dich.«
    »Bei Dickie haben wir nichts gefunden«, sagte ich. »Deswegen wollte ich mir mal sein Büro vornehmen. Ich habe mir gedacht, an einem Samstag wäre vielleicht nicht so viel Betrieb und ich könnte unter den Radarschirm hindurchschlüpfen.«
    Ranger zupfte den Richter-Security-Aufnäher von meiner Jacke.
    »Und?«
    »Dickies Büro ist ein ganz normales Büro. Es sah aus, als habe niemand etwas weggenommen… jedenfalls, bis ich kam.« Ich knöpfte die Jacke auf, zog die Aktenmappen hervor und gab sie Ranger.
    Wir saßen im Auto und beobachteten das Bürogebäude, als der große blonde Schlägertyp aus der Eingangstür getorkelt kam. Er ging stark nach vorne gebeugt, die Hände am Schritt. Zentimeterweise schlurfte er zum Parkplatz, kroch in einen silbernen Camry und fuhr langsam auf die Straße.
    Ranger sah mich an, die Stirn gerunzelt.
    »Offenbar hatte mich das Radar doch erwischt«, sagte ich Ranger. »Ich musste ihm seine Eier an die Beine tackern.«
    »Babe.«
    »Er sagte, er arbeitet für Petiak. Keine Ahnung, was er da an einem Samstag zu tun hatte. Der Wachmann am Eingang meinte nämlich, Petiak würde nie ins Büro kommen. Petiaks Büro sah auch unbenutzt aus. Das heißt, eigentlich sahen alle Büroräume der Kompagnons unbenutzt aus, nur Dickies nicht.«
    Ranger überflog die Mappe mit den aktuellen Fällen. »Das sind kurze stichwortartige Zusammenfassungen für den raschen Gebrauch, und auf den ersten Blick sind das alles kleine Fische.

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