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Ein echter Schatz

Ein echter Schatz

Titel: Ein echter Schatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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herumschnüffeln.«
    »Es ist dir doch wohl klar, dass jetzt die beste Zeit zum Shoppen ist. Bei Macy´s gibt es gerade Sonderangebote für Schuhe.«
    »Ja, aber weil du mit mir auf Abenteuerfahrt gehst, Verbrecher bekämpfen, darfst du auch einen schönen Werkzeuggürtel tragen. Darin stecken ein Hammer, ein Bandmaß und ein Schraubenzieher.«
    »Wo hast du den denn her? Der passt einer vollschlanken Frau wie mir ja kaum.«
    »Den habe ich mir von unserem Hausmeister Dillon Rudick ausgeliehen.«
    Ich stellte den Cayenne neben einem Müllcontainer in der Seitenstraße hinter dem Gebäude ab. Joyce verfolgte mich noch immer, aber solange sie in ihrem Mietwagen sitzen blieb und sich nicht einmischte, war mir das ziemlich egal.
    »Wir fangen unten an und arbeiten uns bis oben vor«, sagte ich zu Lula. »Es dürfte nicht lange dauern.«
    »Mal angenommen, wir finden den Idioten. Was dann? Er hat schließlich nichts verbrochen. Er ist kein Kautionsflüchtling. Wir können den Saftarsch nicht einfach ins Gefängnis verfrachten.«
    »Wir setzen uns auf ihn drauf und rufen die Trenton Times an. Die sollen einen Fotografen vorbeischicken.«
    »Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich mir was anderes angezogen. Mit meinem Sweatshirt und der Baggyjeans sehe ich aus wie ein Handwerker. Damit komme ich auf einem Foto nicht richtig zur Geltung. Und dann guck dir meine Frisur an! Haben wir noch genug Zeit, dass ich mir schnell die Haare färben kann? Mit blonden Haaren wirke ich viel besser auf Fotos.«
    Ich machte die Tür zum Hintereingang auf und schaute ins Dunkle, ein dreigeschossiges Wohnhaus ohne Fahrstuhl, mit einem zentralen Treppenhaus. Vier Wohnungen im Erdgeschoss, vier im ersten Stock, zwei im zweiten Stock. Es war später Nachmittag, es ging aufs Abendessen zu. Die meisten Bewohner würden zu Hause sein.
    Ich klingelte an der Haustür der Wohnung 1A, und eine mexikanisch aussehende Frau öffnete mir. Ich sagte ihr, wir müssten die Abdichtung der Toilette überprüfen.
    »Toilette kaputt«, sagte die Frau. »Keine Toilette.«
    »Die Toilette ist kaputt? Wie meinen Sie das? Sie brauchen doch eine Toilette«, sagte Lula.
    »Toilette kaputt.«
    Lula bahnte sich mit Ellenbogen den Weg frei. »Vielleicht können wir sie ja reparieren. Lassen Sie mich mal gucken. Manchmal muss man nur ein bisschen an dem Spülkasten rütteln.«
    Die Wohnung bestand aus einem großen Raum, von dem eine Kochnische abging, außerdem Schlaf- und Badezimmer. Sieben Kinder und sechs Erwachsene saßen im Wohnzimmer vor einem kleinen Fernsehapparat. Auf dem Herd stand ein riesiger Kochtopf, aus dem es entfernt nach Chili roch.
    Lula quetschte sich in das Badezimmerchen und stellte sich vor das Toilettenbecken. »Sieht doch ganz gut aus«, sagte Lula. »Was soll denn hier kaputt sein?«
    »Ist kaputt.«
    Lula drückte die Spülung. Nichts geschah. Sie hob den Deckel hoch und sah hinein. »Ist ja auch kein Wasser drin«, sagte sie. »Das ist das Problem.« Lula fasste hinter den Spülkasten und drehte den Hahn der Wasserleitung auf, die zur Toilette führte. »Jetzt müsste es einwandfrei funktionieren«, sagte sie. Sie drückte noch mal die Spülung, und das Becken füllte sich mit Wasser.
    Die Frau fuchtelte mit den Armen und redete wie ein Schnellfeuergewehr auf Spanisch.
    »Was sagt sie?«, fragte mich Lula.
    Ich zuckte die Achseln. »Ich kann kein Spanisch.«
    »Du bist doch andauernd mit Ranger zusammen. Spricht er nie Spanisch?«
    »Doch, aber ich weiß nie, was er sagt.«
    Das Wasser im Toilettenbecken stand jetzt bis zum Rand, und das Wasser lief immer noch.
    »Oh«, sagte Lula. »Vielleicht muss man das Wasser wie der abstellen.« Sie fasste wieder hinter den Spülkasten und drehte den Hahn zu, den sie auf einmal in der Hand hielt. »Hunh«, sagte sie.
    »Nicht so gut.«
    »Kaputt«, sagte die Frau. »Kaputt. Kaputt.«
    Das Wasser lief jetzt über den Beckenrand und platschte auf den Boden.
    »Wir müssen jetzt gehen«, sagte Lula zu der Frau und gab ihr den losen Wasserhahn. »Keine Angst, wir vermerken das in unserem Bericht. Sie hören dann von der Hausverwaltung.« Lula schloss die Wohnungstür hinter uns, und wir rannten zur Treppe. »Vielleicht besser, wenn wir gleich in die nächste Etage gehen«, sagte sie.
    »Aber diesmal keine Reparaturen anbieten«, sagte ich. »Und überlass mir das Reden.«
    »Ich wollte doch nur helfen. Ich habe gleich auf den ersten Blick gesehen, dass das Wasser nicht angestellt war.«
    »Sie hat es nicht

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