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Ein echter Schatz

Ein echter Schatz

Titel: Ein echter Schatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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verarschen?«
    »Aber nein. Ehrlich nicht.« Ich lief zurück zu Ranger und glitt auf den Beifahrersitz. »Ich glaube, die sind wir erst mal für eine Weile los.«

12
    Ranger und ich hatten es uns in seiner Höhle gemütlich gemacht und guckten uns ein Baseballspiel im Fernsehen an.
    »Was macht dein Bein?«, fragte er.
    »Es tut ein bisschen weh.«
    »Ich muss gleich ins Domino‘s. Willst du mitkommen, oder willst du lieber hierbleiben?« »Ich komme mit.«
    Er sah sich meinen Sweater mit dem V-Ausschnitt und dem aufgestickten violetten RangeMan-Logo an. »Hast du auch was zum Anziehen, auf dem nicht RangeMan steht?«
    »Nein. Sogar auf meiner Unterwäsche steht dein Name.«
    »Das liegt an Ella. Sie hat eine Maschine, mit der sich das Logo aufsticken lässt. Ella kann sich nicht beherrschen, sie näht das Logo auf jeden Fetzen Stoff, der ihr zwischen die Finger kommt.« Er stand auf.
    »Ich ziehe mich um. Ich bin in einer Minute fertig.«
    Ich war vorher schon mal im Domino‘s gewesen. Lula und ich hatten da letztes Jahr einen Kautionsflüchtiing festgenommen. Das Domino‘s war eine typische Oben-ohne-Bar mit einer erhöhten Bühne und Stangentänzerinnen. Angeblich soll es auch über ein Hinterzimmer für erotischen Tanz verfügen, aber so weit waren Lula und ich seinerzeit nicht vorgedrungen. Unser Mann saß an der Theke und klemmte Geldscheine hinter Stringtangas.
    Ranger hatte sich eine schwarze Jeans und ein schwarzes Hemd angezogen, das er über der Hose trug, um seine Waffe zu verdecken.
    »Hast du auch Geld für die Girls dabei?«, fragte ich ihn.
    »Ich bemühe mich, in Striplokalen nicht mit Geld um mich zu werfen. Das ist wie streunende Katzen füttern. Wenn man einmal angefangen hat, weichen sie einem nicht mehr von der Seite.«
    »Ja, aber diesmal bin ich ja da, um dich zu beschützen.«
    Ranger hielt mir die Jacke hin. »Sonst verlasse ich mich immer auf Tank, aber heute Abend ist das deine Aufgabe.«
    Wie fuhren mit dem Aufzug in die Tiefgarage. Statt für einen seiner Privatwagen entschied sich Ranger heute für einen schwarzen Explorer, der war nicht so auffällig. Das Domino‘s war gerade mal zehn Minuten von RangeMan entfernt, das heißt, eigentlich war alles nur zehn Minuten von RangeMan entfernt. Ranger hatte sich einen guten Standort für seine Security-Firma ausgesucht. Wenn irgendwo in Trenton ein Alarm losging, war RangeMan in weniger als zehn Minuten zur Stelle.
    An den Wochenenden ging im Domino‘s die Post ab, Singlepartys und Swingerpartys bis zum Abwinken. Montagabends war hier tote Hose, man fand problemlos einen freien Tisch. Ranger steuerte auf eine dunkle Ecke zu, wo er mit dem Rücken zur Wand sitzen konnte. Die meisten Männer hingen am Tresen, der den Tanzboden umgab, ein Haufen trauriger Stammkunden und einige auswärtige Geschäftsleute aus den Hotels entlang der Route One, die sich hierherverirrt hatten. Ich war die einzige Frau.
    Die Musik war laut. Die beiden Frauen auf der Bühne trugen nur Arsch-Zahnseide und Zehn-Zentimeter-Stilettos, und Letztere wären sie auch noch gerne losgeworden.
    Eine Kellnerin kam vorbei, Smileyvisage. »Hallöchen, Hübscher«, sagte sie zu Ranger. »Was darf es sein?«
    »Wodka on the rocks«, sagte Ranger. »Zwei.«
    Ich sah ihn neugierig an, als die Kellnerin weg war. »Du trinkst Wodka?«
    »Muss man weniger wegschütten«, sagte er.
    Wir wollten beim Eintreten nicht gleich von Gorvich gesehen werden, deswegen waren wir früher gekommen. Der Nachteil wurde sehr schnell deutiich, Ranger übte magnetische Wirkung auf die Sexhäschen aus.
    Die Tänzerinnen beendeten ihre Nummer, und sofort kam eine an unseren Tisch gehüpft und hockte sich rittlings auf Rangers Schoß.
    »Wie wär‘s mit uns zwei Hübschen? Ganz intim«, sagte sie.
    »Heute Abend nicht«, sagte Ranger, gab ihr zwanzig Dollar, und das Häschen hoppelte davon.
    »Und deine Katzenfüttertheorie?«, fragte ich ihn.
    »Grau wie jede Theorie.«
    Unsere Getränke kamen, und schon stand die nächste Tänzerin vor Ranger. »Hallo, Sweetie«, sagte sie. »Wie geht‘s, wie steht‘s?« Und noch ehe Ranger antworten konnte, hielt sie ihm ihre dicken Brüste vor die Nase und quetschte ein Bein zwischen seine Knie.
    »Heute Abend nicht«, sagte Ranger. Er gab ihr einen Zwanzigdollarschein, und sie ging.
    »Du scheinst ja Übung darin zu haben«, sagte ich. »Kommst du öfter hierher?«
    »Zu oft. Ich habe dich mitgenommen, damit sie mich nicht stören.«
    »Wie soll das gehen? Die

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