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Ein echter Schatz

Ein echter Schatz

Titel: Ein echter Schatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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wollte Morelli wissen.
    »Mit Ranger.«
    »Bist du immer noch bei Ranger?«
    »Du hast ihm gesagt, er soll auf mich aufpassen.«
    »Ja, schon, aber ich meinte doch nicht…«
    »Es rauscht so in meiner Leitung«, sagte ich zu Morelli. »Hallo? Hallo?« Ich legte auf. »Er muss sich erst wieder abregen«, sagte ich zu Ranger und stieg ins Auto.
    »Verständlich.«
    »Fassen wir zusammen«, sagte ich. »Erst geht der Wirtschaftsprüfer der Kanzlei baden. Dann wird Dickie aus seinem Haus verschleppt. Und jetzt ist Peter Smullen tot.«
    Wieder klingelte mein Handy.
    »Wir wurden unterbrochen«, sagte Morelli.
    »Handys«, sagte ich nur. »Kein Wunder.«
    »Ich wollte dir sagen, dass Marty Gobel dich noch mal sprechen will. Smullens Sekretärin hat ausgesagt, du hättest mit Smullen an dem Abend, als er verschwand, einen Termin gehabt.«
    »Stehe ich etwa unter Verdacht, Smullen ermordet zu haben?«
    »Du hast doch ein Alibi, oder nicht?«
    Ich legte auf und lehnte mich in meinem Sitz zurück. »Smullens Sekretärin hat der Polizei gegenüber behauptet, ich hätte an dem Abend, an dem er verschwunden ist, einen Termin mit ihm gehabt.« Ranger stieg auf die Bremse und legte eine elegante Kehrtwende auf der Broad hin. »Dann wollen wir doch mal sehen, was Smullens Freundin dazu meint.«
    Joyce kam uns entgegen, die jetzt mit ihrem gemieteten weißen Taurus in die falsche Richtung fuhr.
    »Es gab mal eine Zeit, da galt ich als übler Schlägertyp«, sagte Ranger.
    »Alle hatten Angst vor mir. Am liebsten hätten sie mich umgebracht. Ich brauchte Tank, um mir die bezahlten Killer vom Leib zu halten.
    Und jetzt? Guck mich an! Jetzt werde ich von einer Frau in einem gemieteten Taurus verfolgt.« Er machte eine unbestimmte Geste mit der Hand. »Ich weiß schon gar nicht mehr, wann mich das letzte Mal jemand versucht hat umzubringen.«
    »Das ist noch gar nicht so lange her«, sagte ich. »Es war in meiner Wohnung, da hat jemand ein paarmal auf dich geschossen. Fand ich überhaupt nicht witzig.«
    »Ich will nicht vom Thema ablenken, aber wenn ich die Unterhaltung eben richtig verstanden habe, beliefert Gorvich Rufus mit Drogen.« Ranger bog von der Broad ab und fuhr zu der SozialSiedlung von Trenton. »Er beliefert ihn nicht nur mit Drogen, er betreibt auch noch Geldwäsche mit seiner eigenen Firma. Er stellt Rufus eine Rechtsberatung in Rechnung, obwohl Rufus ihn in Wirklichkeit für die Ware bezahlt. Auf der Kundenliste, die du geklaut hast, stehen fast alle meistgesuchten Verbrecher der Welt. Nicht nur Drogenhändler, auch Waffenschieber und Geheimdienstleute von Diktatoren. Ein oder zwei seiner Kompagnons verticken Drogen und verbuchen das Geld als Honorar für anwaltliche Dienste.«
    »Gorvich auf jeden Fall.«
    »So sieht es aus.«
    Ranger parkte am Straßenrand vor dem heruntergekommenen Mietshaus, das der Kanzlei gehörte, und wir stiegen aus. Ranger nahm eine Fernbedienung, zielte damit auf den Porsche, und der Porsche piepste.
    Wir latschten bis zur obersten Etage und klingelten an der Tür. Keine Antwort. Wir klingelten noch mal, und Uncle Mickey von gegenüber steckte den Kopf durch die Wohnungstür.
    »Die ist nicht da«, sagte er. »Die ist einkaufen gegangen.« Dann sah er Ranger und verzog sich wieder.
    Ranger kramte sein kleines Zauberwerkzeug aus der Tasche seiner Cargohose hervor und schloss die Wohnungstür auf.
    Smullens Wohnung war frisch gestrichen, ein neuer Teppich ausgelegt. Die Möbel waren neu, die Küchengeräte waren neu, der Tresen war aus glänzendem Marmorimitat. Das Haus war der reinste Abkrach, nur Smullens Wohnung war top, und sein Klo funktionierte auch. Smullens Kleider hingen im Schlafzimmerschrank oder lagen ordentlich gefaltet in den Schubladen einer Kom mode. Im Badezimmer standen noch seine Toilettenartikel. Ich suchte in den Hosentaschen nach der Wanze, fand sie aber nicht.
    Ich verließ das Schlafzimmer und ging ins Wohnzimmer. Ranger stand am Fenster und sah nach unten. Die Fäuste in die Seiten gestemmt, beobachtete er, wie zwei Männer mit einem Abschleppfahrzeug den Porsche ansteuerten. Der Alarm brüllte sich die Seele aus dem Leib, aber das störte die Männer nicht.
    Ranger entriegelte das Fenster und schob es hoch, nahm seine Pistole aus dem Halfter und schoss einem der Männer ins Bein. Der Kerl brach zusammen und krümmte sich auf dem Bürgersteig, wälzte sich vor Schmerzen und hielt dabei sein Bein. Der andere Mann sprang aus der Fahrerkabine des Abschleppwagens und zog

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