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Ein Ehebett zur Probe

Ein Ehebett zur Probe

Titel: Ein Ehebett zur Probe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Albert Martin
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meins! Und mein höchsteigener Schlüssel!« Sie betrachtete zum erstenmal den Schlüssel in ihrer Hand. »Und was für ein himmlischer Schlüssel! Herzförmig!« Sie atmete die Luft ein, als ob sie parfümiert wäre. »Herrin meines ersten Herdes! Ich könnte explodieren!«
    Hogan fing an, die Treppe zum Wohnzimmer hinunterzusteigen, von diesem ungehemmten Ausbruch jugendlichen Enthusiasmus amüsiert und ein bißchen verwirrt.
    Sie begann abermals sich zu drehen, stand plötzlich still und runzelte besorgt die Stirn. »Oh!«
    »Was ist denn?«
    »Herrje — wahrscheinlich hätte ich es schon eher erwähnen müssen. Ich habe einen Mitbewohner.«
    Hogan erstarrte auf der untersten Stufe. »Nun — ich weiß nicht recht. Bisher habe ich noch nie zwei Mieter in einem Appartement gehabt. Er dachte nach. »Wer ist es?«
    Robin verabscheute Lügen. Aber sie war sicher, der Hauswirt würde ihren Plan dulden, wenn sie und Dave erst einmal eingezogen waren und er einsah, wie einwandfrei ihre Beziehungen waren. Wenn er sie überhaupt sah. Nach allem, was sie gehört hatte, bekam man in den meisten Mietshäusern den Hauswirt nie zu sehen, solange man die Schecks für die Miete pünktlich schickte.
    Schließlich sagte sie die Wahrheit — wenn auch nicht die ganze: »Oh, etwas größer als ich gut, aussehend, mit dunklem Haar.«
    Hogan wurde weniger bedenklich. Je mehr er es sich vorstellte, desto interessanter schienen die Aussichten zu werden. »Es könnte gehen«, sagte er langsam und nachdenklich. »Ich meine, zwei sind eben nur doppelt soviel. . .«
    Robin seufzte erleichtert auf. »Oh, vielen Dank! Ich wußte von Anfang an, daß wir die besten Freunde werden würden. Da sie ihre Angst los war, kam ihr wieder zu Bewußtsein, was sie geschafft hatte. »Ah, ich habe es, ich habe es . . . Und sie stürzte hinaus und den Hausflur entlang.
    Hogan rannte verwirrt hinter ihr her und holte sie auf der Außentreppe ein. »He, warten Sie eine Minute! Wohin wollen Sie?«
    »Schnell meine Sachen packen. Ich will sofort einziehen. Außerdem — obwohl sie es nicht erwähnte — konnte sie es nicht erwarten, David mit der Neuigkeit zu überfallen. »Wiedersehen, Hogan, und nochmals vielen Dank!«
    »Ich habe zu danken. Und wenn Sie irgend etwas geändert haben wollen, sagen Sie Bescheid.«
    Mit dankbarem Lächeln stürzte Robin davon. Hogan strahlte hinter ihr her, bis sie um die Ecke verschwunden war.
    Dann drehte er sich um und sah Dorkus in der Tür stehen. Sie blickte ihn anklagend an.
    Ehe sie den Mund aufmachen konnte, fuhr er sie an: »Kümmern Sie sich um Ihre eigenen Sachen!«
    Jetzt bekam sie den Mund auf. »Der Geruch von Irene Wilsons Parfüm hängt noch in diesem Appartement, und schon lassen Sie eine neue einziehen!«
    »Einfach eine Geschäftsfrage. Das Appartement ist zum Vermieten da, und ich habe es vermietet. Das Gesetz von Angebot und Nachfrage.«
    »Und Angebote haben Sie genug!« sagte Dorkus bitter. »Sogar Ölquellen trocknen mit der Zeit aus, aber nicht Sie!«
    Der Ausdruck beleidigter Unschuld, den Hogan annahm, gelang ihm nicht ganz. »Es ist durchaus nicht so, wie Sie denken. Dieses süße Kind wohnt nicht allein hier. Alles vollkommen anständig und geschäftsmäßig.«
    Er ging an ihr vorbei ins Haus, gerade als Murphy, voller Neugierde, was los war, die Treppe herunterkam.
    Dorkus schüttelte den Kopf. »Warum arbeiten wir immer weiter für ihn . . . ich sage dir, Murphy, eines Tages werden wir unsere ganze Selbstachtung zusammennehmen und hier für immer verschwinden. Hier müßte die Polizei einmal eine Razzia machen!«
    »Was ist denn jetzt wieder los?«
    »Dieses blonde Kind, das eben weggegangen ist. . . sie zieht mit einer Freundin ein.«
    »Zwei Mädchen in einem Appartement?« Murphy war von Ehrfurcht ergriffen. »Oh, das sage ich dir: der Mann hat Stil!«

4

    Irene stand am Pult in der Vorhalle und sprach mit einem vertrockneten alten Huhn von Verwalterin, als Charles Montoya sich mit vier Koffern durch den Eingang des Frauen-Wohnheims der Fakultät quälte. Während er zum Pult ging, sah er sich voller Abscheu um. In der grauen, charakterlosen, großen Halle saßen einige altjüngferliche Frauen, spielten Karten oder lasen. Und die Wand über dem Pult war mit Schildern dekoriert, die in dicken schwarzen Buchstaben warnten:

    K EIN F ERNSEHEN NACH 10 U HR ABENDS
    M ÄNNLICHE B ESUCHER
    NUR IN DER V ORHALLE ERLAUBT
    A LKOHOLISCHE G ETRÄNKE VERBOTEN
    K EIN R AUCHEN AUSSERHALB DER Z IMMER

    Als

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