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Ein Ehebett zur Probe

Ein Ehebett zur Probe

Titel: Ein Ehebett zur Probe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Albert Martin
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Montoya zu Irene trat, sagte die Verwalterin eben: »Ich hoffe, Sie spielen Bridge, Miss Wilson. Wir haben jeden Freitag ein herrliches Bridge-Turnier.«
    »Oh, wunderbar!« Irene legte einen erstaunlichen Mangel an Begeisterung in diesen Ausruf.
    Die Verwalterin holte aus einem Raum hinter dem Pult den Zimmerschlüssel. Irene wandte sich zu Montoya um und sah, daß sein anfänglicher Abscheu sich in mühsames Grinsen verwandelt hatte. »Worüber lachen Sie?«
    »Weshalb treten Sie nicht gleich in ein Kloster ein? Wäre das nicht einfacher?«
    Irene seufzte. »Merkt man so deutlich, was ich versuche?«
    Montoya nickte. »Wenn Sie wirklich jemanden vergessen wollen«, riet er, »lassen Sie mich Ihnen helfen, Irene. Sie gehören nicht in dieses Altjungfernwohnheim. Schenken Sie mir ein paar Abende . . .«
    Er trat dichter zu ihr, sah sie bewundernd an und legte seinen ganzen, beträchtlichen, sanften Charme in seine Stimme. »Es gibt so viel an Ihnen zu entdecken — und an mir. Und der passendste Ort, um damit anzufangen, ist eine Tanzfläche, wo ich Sie in den Armen halte . . .«
    In diesem Augenblick merkte er, daß alle alten Krähen in der Halle von ihren Karten und Büchern aufblickten und sie anstarrten. Er trat von Irene zurück und lächelte warm zu ihnen hinüber. »Guten Tag, meine Damen!«
    Irene unterdrückte ein Lächeln. »Es war sehr liebenswürdig von Ihnen, Charles, daß Sie mir geholfen haben.«
    »Wir sind noch gar nicht ganz fertig«, erinnerte er sie, »und in einer halben Stunde habe ich eine Vorlesung. Wenn Sie bis zum Abend warten, hole ich dann den Rest Ihrer Sachen hierher.«
    Irene schüttelte den Kopf. »Ich kann sie in einem Taxi holen.«
    »Gut — dann sind Sie also fertig mit allem, wenn ich heute abend frei bin. Wir können . . .«
    Die Verwalterin kam zurück und unterbrach ihn. »Hier ist Ihr Schlüssel, Miss Wilson. Ich werde Ihnen Ihr Zimmer zeigen — hier entlang, bitte.«
    Montoya nahm das Gepäck auf und wollte ihnen zur Treppe folgen. Die Verwalterin drehte sich um und zwang ihn mit mißbilligendem Blick stehenzubleiben. Sie wies auf eins der Wandschilder. »Keine Herren außerhalb der Vorhalle, Sir!«
    Montoya sah Irene an. Sie zuckte hilflos die Achseln und folgte der Verwalterin die Treppe hinauf. Montoya seufzte, setzte die Koffer ab und ging zu seinem Wagen, um die Kartons zu holen. Wenn Irene offenbar auch unter der Enttäuschung nach dem Bruch mit einem anderen Mann litt, so war sie doch wenigstens jetzt frei. Und er beabsichtigte, es mit allen Mitteln bei ihr zu versuchen. Aber bei den Vorschriften, die in diesem Hause herrschten, würde es nicht leicht sein.

    Am späten Nachmittag verabschiedete Robin sich von einem ganzen Schwarm ihrer Freundinnen in der Halle des Studentinnenheims. Alle wünschten ihr aufgeregt Glück zu dem Experiment mit Dave, der keine Ahnung davon hatte, daß sie allen von ihrem Vorhaben erzählte. Als er mit ihren Koffern von oben kam, schwiegen die Mädchen sofort und lächelten verständnisvoll.
    Dave sah, daß sie ihn beim Näherkommen schweigend musterten, und es irritierte ihn.
    Als sie zusammen zur Tür gingen, warf er über die Schulter einen Blick zurück, und der Ausdruck, den er auf allen Gesichtern der Mädchen sah, machte ihn noch verwirrter. Er flüsterte Robin zu: »Was haben sie denn?«
    »Nichts, gar nichts!« flüsterte sie schnell zurück und ging schneller.
    Als sie erst im Wagen saßen und unterwegs waren, verhinderte sie jede weitere Frage, indem sie einen begeisterten Redefluß über das traumhafte Appartement vom Stapel ließ, das sie wunderbarerweise aufgetrieben hatte, und wie wundervoll das Leben dort für sie beide sein würde.
    Ihr Geplapper hörte erst auf, als sie das Z ENTAUREN- W APPEN erreichten. Dave hielt hinter einem wartenden Taxi. Robin belud sich schnell mit Kleidern und Mänteln und ging zum Haus, während Dave die Koffer aus dem Wagen zog. Als Robin sich der Treppe näherte, kam Irene mit einer Ladung von Kleidung und Mänteln auf der Schulter aus dem Haus.
    Murphy, der auf einem der Balkons ein Fenster putzte, blickte nach unten und beobachtete die beiden Blondinen, von denen eine den Weg herauf-, die andere hinunterging. Während sie sich ahnungslos begegneten, murmelte er neidisch: »Eine geht, die andere taucht auf. Er hätte alles, aber wirklich alles für die Nerven, das Geld und die Energie gegeben, um so leben zu können wie Hogan.
    Unten auf dem Wege begegneten Irene und Robin sich, wollten

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