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Ein Ehebett zur Probe

Ein Ehebett zur Probe

Titel: Ein Ehebett zur Probe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Albert Martin
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»Bringt nur ein paar Sachen aus dem Wagen.«
    Dorkus musterte Robin und fand bestätigt, was sie geargwöhnt hatte. Dies war bestimmt ein unerfahrenes Unschuldslamm. Sie dachte an Hogan und hielt die Zeit für gekommen, gewisse Verpflichtungen gegen ihr eigenes Geschlecht zu erfüllen.
    »Wahrscheinlich müßte ich meinen Mund halten«, erklärte sie Robin, »aber Sie sehen so unschuldig und jung aus . . . Es handelt sich um unseren Hauswirt.«
    »Hogan? Was ist mit ihm?«
    »Nun . . . er ist unverheiratet und auf einem bestimmten Gebiet sehr rege. Wir sollen ja das Zeitalter der Spezialisierung haben, und er hat sich darauf spezialisiert.«
    Dorkus sah, daß Robin nicht begriffen hatte. Sie suchte nach Worten, mit denen sie sich deutlicher ausdrücken konnte, ohne die offenbar empfindlichen Ohren des Mädchens zu verletzen, »Ich meine, eine Menge junger Damen hat dieses Appartement vor Ihnen bewohnt. Und er hat großen Erfolg bei ihnen gehabt.«
    Robin blickte sie an. »Er?«
    Dorkus nickte. »Ja. Er.«
    »Nun, über den Geschmack läßt sich nicht streiten, heißt es.«
    »Die Sache ist die, Miss, er ist fest überzeugt davon, daß Sie die nächste wären,«
    »Hat er das gesagt?«
    »Nicht direkt gesagt«, gab Dorkus zu, »aber ich weiß, er denkt es. Er ist ein richtiger heimtückischer, gemeiner D. A. M. — das ist er!«
    Robin verstand nicht, »D. A. M. ?«
    »Dreckiger alter Mann«, erklärte Dorkus.
    »Oh! Vielen Dank für die Warnung! Aber machen Sie sich keine Sorge — ich passe schon auf.«
    Dorkus dachte an alle anderen Frauen, die in diesem Appartement gewohnt hatten. Jede von ihnen hatte zu Anfang geglaubt, sie könnte auf sich selbst aufpassen — und am Ende hatte Hogan sie doch bekommen. »Gut. Aber sagen Sie später nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt, Kind! Und warnen Sie Ihre Freundin auch. Es ist nämlich . . .«
    Sie wurde durch ein Geräusch hinter ihr unterbrochen — und durch den bestürzten Gesichtsausdruck Robins. Als sie schnell herumfuhr, sah sie sich Dave gegenüber, der eben mit einem Klappbett in der Hand an die Tür gestoßen hatte.
    Mit schwacher Stimme stellte Robin vor: »David Manning . . . Dorkus, die Haushälterin.«
    Dave setzte das Klappbett nieder und richtete sich auf Schwierigkeiten ein.
    Dorkus betrachtete das Bett. Dann betrachtete sie Dave. »Ich begreife«, sagte sie langsam. »Sie sind die Mitmieterin!«
    Dave warf Robin einen resignierten Blick zu. »Früher oder später mußte sie dahinterkommen, Liebling.«
    Robin nickte unbehaglich. »Ja, Dorkus, aber es ist nicht so, wie es scheint. Sehen Sie, David und ich . . . Robin schwieg, erstaunt darüber, daß Dorkus' Gesicht durchaus keine Mißbilligung ausdrückte.
    »Pst!« sagte Dorkus glücklich, mit einem boshaften Glanz in den Augen, weil sie an Hogan dachte. »Sagen Sie kein Wort! Sie brauchen mir nichts zu erklären. Es ist herrlich — und ich wünsche euch beiden Glück!«
    Robin fühlte, daß sie rot wurde, und ärgerte sich darüber. »Sie verstehen falsch!« platzte sie heraus und wollte erklären, daß sie und Dave hier keine unerlaubten Beziehungen haben würden. Genau das Gegenteil. »David und ich wollen . . .«
    Aber Dorkus hörte gar nicht zu. »Oh, Sie werden sich nie vorstellen können, welche göttliche Gerechtigkeit das für jemanden bedeutet! Gute Nacht!« Mit verschwörerischem Augenblinzeln ging sie davon und überließ es Robin und David, verständnislos die Achseln zu zucken.
    Dorkus ging in Hogans Appartement und stellte den leeren Korb an seine Stelle. Hogan, frisch geduscht und in einem Frottee-Mantel, stellte eine große Champagnerflasche in den Kühler. Ohne sich um Dorkus zu kümmern, schüttelte er dann die Kissen auf dem Fußboden um den Kamin herum glatt und summte zufrieden vor sich hin. Dorkus lächelte boshaft, ging hinaus und schloß die Tür hinter sich.
    Als sie auf dem Hof zu Murphy trat, sah er sie neugierig an. »Was macht dir so viel Spaß?«
    Dorkus erklärte es nicht. Alles, was sie sagte, war: »Oh, Junge! Heute abend wird er eine Überraschung erleben!«

5

    Es war dunkel, als Robin eine halbe Stunde später in einem leichten Mantel in die Abendkühle hinausging, um in letzter Minute schnell noch ein paar Lebensmittel aus dem Laden in der Straße weiter unten zu holen.
    Hogan sah sie nicht Weggehen. Er war in seinem Schlafzimmer und zog seinen Kampfanzug an: roten Smoking, Slippers, weißes Nylonhemd. Zum Schluß besprühte er sich mit Eau de Cologne und bürstete

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