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Ein Ehebett zur Probe

Ein Ehebett zur Probe

Titel: Ein Ehebett zur Probe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Albert Martin
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müssen.«
    »Ja, ich glaube, du hast recht. Eine Minute nur. Er verschwand im Badezimmer.
    Robin atmete langsam aus und fing an, den Tisch für das Essen zu decken, das sie schon vorbereitet hatte. Dave kam in einem Frotteemantel aus dem Badezimmer zurück.
    »So ist es besser«, sagte Robin. »Oder jedenfalls sicherer. Es wird schwer genug für uns beide sein, und ich halte es nicht für richtig, daß einer von uns in Höschen oder Handtüchern umherläuft oder . . . okay?«
    »Okay. Ich wollte dir sagen, irgendein Verrückter ist hier hereingekommen, als du fort warst. . .«
    »Das war Hogan, unser Hauswirt.«
    »Der Hauswirt?«
    »Ja. Er ist ein wirklich netter Kerl. Vollkommen harmlos.«
    Daves Augenbrauen zogen sich zusammen. »Ja? Und weshalb treibt er sich hier umher? Was will er von dir?«
    »Ich habe keine Ahnung«, log Robin.

6

    Zwei Stunden lang hatte Hogan am Tisch gesessen, mürrisch Champagner getrunken und überlegt, weshalb seine Pläne nicht geklappt hatten. Seine Tür zum Hausflur stand einen Spaltbreit auf, damit er sehen konnte, wann der Freund ging.
    Der Freund war immer noch da, und es wurde verdammt spät.
    Hogan trank weiter Champagner. Er half ihm nicht. Sein Ärger wuchs von Minute zu Minute.
    Schließlich konnte er sich nicht länger beherrschen, stand auf, ging in den Hausflur und legte ein Ohr an Robins Tür.
    Drinnen packte Robin im Schlafzimmer ihre Sachen aus, und Dave kam im Frotteemantel aus dem Badezimmer, in dem er nach dem gemeinsamen Essen endlich seine Dusche genommen hatte.
    »Hast du genug Bügel für deine Anzüge?« fragte Robin ihn. »Hier sind noch eine Menge übrig — falls du sie brauchst . . .«
    »Ich habe mein ganzes Zeug schon untergebracht«, erklärte Dave und machte eine Pause. »Rob, während ich unter der Dusche stand, habe ich über uns nachgedacht.«
    Er machte noch eine Pause und fuhr dann vorsichtig fort: »Liebling, ich bin mir nicht ganz sicher, was ich von dieser ganzen Geschichte halten soll.«
    Robin flammte auf, als ob er ein Streichholz an sie gehalten hätte. »Also — das ist ja herrlich! Unsere erste Nacht hier — wir haben kaum ausgepackt —, und schon hast du Zweifel?«
    »Nun, jetzt, da ich eingezogen bin, sehe ich, worauf ich mich da eingelassen habe. Es ist ein anomales Verhältnis!«
    »Es ist nicht anomal!«
    Draußen im Hausflur machte Hogan Stielaugen. Er bohrte sich mit dem Zeigefinger im Ohr, um diese sonderbare Unterhaltung besser verstehen zu können, und drückte es dann wieder an die Tür.
    Robin sagte eben: »Wie kannst du so etwas sagen? Daß zwei Menschen so Zusammenleben, ist eine edle und schöne Herausforderung an das Schicksal, verblüffend in ihrer Einfachheit. Mich wundert nur, daß nicht mehr junge Leute es versuchen, ehe sie heiraten.«
    »Ich versuche dir klarzumachen«, erklärte Dave geduldig, »daß es für zwei normale, gesunde Menschen einfach unnatürlich ist, ohne Sex zusammen zu wohnen.«
    Hogan zwinkerte und dachte, er hätte vielleicht nicht richtig verstanden.
    »Immer wieder sprichst du von Sex«, beklagte Robin sich, »und wir waren darüber einig, es nicht zu tun. Die ganze Idee, Dave, war, zusammen zu wohnen, ohne zusammen zu schlafen.«
    »Ich weiß, ich weiß«, stöhnte Dave.
    »Und uns besser kennenzulernen. Herauszufinden, ob wir charakterlich wirklich zusammenpassen und uns vertragen. Unser Innerstes zu offenbaren und die tiefsten Gedanken auszutauschen. Waren wir darüber einig oder nicht?«
    Nein, dachte Hogan, er verstand bestimmt nicht richtig. Es mußte an dieser verdammten dicken Tür liegen, die das verzerrte, was die da drinnen sagten.
    Aber es gab ein oft erprobtes Mittel dagegen. Hogan stürzte in sein Appartement und kam mit einem ärztlichen Stethoskop zurück. Er steckte sich die Schlauchenden in die Ohren und hielt das Ende zum Hören an die Tür.
    Robins Stimme tönte laut und klar. »Dave, wir haben uns die ganze Zeit über nicht hinreißen lassen. Hier wird es genau dasselbe sein, abgesehen davon, daß wir mehr zusammen sind.«
    »Es ist nicht ganz dasselbe, Robin! Wenn wir sonst zusammen waren, kam abends immer eine Zeit, zu der ich dich verlassen mußte. Dann konnte ich nach Hause gehen und mich mit einer kalten Dusche abkühlen.«
    »Dann dusche hier auch!«
    »Sicher«, knurrte Dave, »während du in deiner Reiz-Wäsche umherwirtschaftest! Ich werde jede wache Stunde unter einem laufenden Kaltwasserhahn zubringen!«
    Robin merkte, daß er immer mehr in Hitze geriet, und

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