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Ein eisiger Tod - Ein Inspector-Rebus-Roman

Titel: Ein eisiger Tod - Ein Inspector-Rebus-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin Giovanni Bandini Ditte Bandini
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trafen?«
    »Tom sagte mir, er müsste ihn informieren.«
    »Worüber?«
    »Das hat er nicht gesagt. Irgendwas im Zusammenhang mit dem Planungsausschuss, nehme ich an.Wäre das alles, Inspector?«

    Rebus nickte, und Helena Profitt verließ die Küche. Er hörte, wie die Haustür ins Schloss fiel. War ja eine wahre Meisterleistung, dachte er.
    Er kam gerade in dem Augenblick wieder ins Wohnzimmer, als Davidson seinen Notizblock zuklappte und Audrey Gillespie für ihre Hilfe dankte.
    »Keine Ursache«, erwiderte die Witwe, wohlerzogen bis zuletzt.
    Rebus und Davidson setzten sich ins Auto und tauschten sich über ihre Eindrücke aus. Sie fuhren gerade los, als Rebus ein Wagen auffiel, der offenbar nach einer Parklücke suchte. Es war ein aschgrauer Toyota-Sportwagen.
    »Halten Sie einen Moment«, bat Rebus. Er stellte den Rückspiegel so ein, dass er den Toyota beim Einparken beobachten konnte. Die Tür öffnete sich, und Rory McAllister stieg mit besorgter Miene aus. Er schloss ab, strich sich die Haare glatt und ging, den Pfützen sorgfältig ausweichend, zu Audrey Gillespies Haustür.
     
    Rebus lotste Davidson zur Arden Street und die zwei Stockwerke hinauf zu seiner Wohnung.
    »Ich hab was für Sie«, sagte er und deutete auf die Müllsäcke, die im Flur standen.
    Davidson riss die Augen auf. »Die geschredderten Akten?« Rebus nickte. »Ich werde Sie nicht fragen, wie Sie an die gekommen sind.«
    »Mrs. Gillespie wird schon keinen Aufstand deswegen machen, besonders wenn sie uns dabei helfen, den Mörder zu fassen.«
    »Ich denke eher daran, was ein Verteidiger daraus machen könnte.«
    »Bis dahin denke ich mir eine passende Geschichte aus.«
    »Und was soll ich damit tun?«
    »Sie leiten eine Morduntersuchung, Davidson. Wer immer
Gillespies Ermordung geplant hat, ist da drin zu finden. Nehmen Sie also die Säcke mit zum Torphichen Place und setzen Sie ein Team darauf an, die Seiten wieder zusammenzusetzen.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass mein Chef da mitmacht; wir sind sowieso schon unterbesetzt. Können Sie sie nicht nach St. Leonard’s schaffen?«
    Rebus schüttelte den Kopf. »Und können Sie sich denken, warum nicht? Ich weiß nicht, wem ich vertrauen kann, und das Letzte, was ich gebrauchen könnte, wäre, dass diese Säcke rein zufällig irgendwie abhanden kommen. Also: Sie sagen niemandem, was das ganze Papier hier ist und wo es herkommt. Wenn Sie erst das Puzzle zusammengesetzt haben, gehe ich jede Wette ein, dass Sie Namen und Motive kennen. Na los, ich helfe Ihnen, das Zeug in Ihr Auto zu schaffen.«
    »Wirklich zu großzügig«, sagte Davidson und hob einen der Säcke auf.
     
    Sie fuhren zum Leichenschauhaus, um Professor Gates zu sprechen, aber der aß gerade im Universitätsclub zu Mittag. Also stiegen sie vom Cowgate hinauf zur Chambers Street.
    Rebus war schon zu anderen Gelegenheiten im Staff Club gewesen und wusste, dass man nur so auszusehen brauchte, als gehöre man dazu, um ungehindert hineinzukommen. Diesmal jedoch hielt sie der Pförtner auf. Also sahen sie vielleicht doch nicht ganz wie Akademiker aus. Dann zog Rebus seinen Dienstausweis hervor, und damit war alles wieder in Butter.
    Gates saß allein am Tisch, mit einer zusammengefalteten Zeitung neben dem Teller. Vor ihm standen eine halbe Flasche Wein und eine Flasche Wasser.
    »Was führt Sie her?«, fragte er, als sie sich an seinem Tisch niederließen. »Essen Sie nicht?«

    »Nein, danke«, antwortete Davidson.
    »Was zu trinken wär vielleicht nicht schlecht«, gab Rebus zu bedenken.
    »Das Wasser kann ich nur empfehlen«, sagte Gates, der offenbar um seinen Wein bangte.
    Sie einigten sich auf Bier, und die Kellnerin holte es ihnen von der Bar.
    »Was kann ich für Sie tun«, erkundigte sich der Pathologe, während er eine letzte mehlige Kartoffel sezierte.
    »Wir wollten nur in Erfahrung bringen, ob Sie was für uns haben.«
    »Über die Messerstecherei von gestern Nacht? Nun ist’s aber gut! Haben Sie die Mordwaffe gefunden?«
    »Nein«, gab Davidson zu. »Und Fußspuren auch keine. Der Boden auf dem Friedhof war gefroren.«
    »Na ja, es war eine Waffe mit langer Klinge, nach dem Aussehen der Haut um die Einstichstelle, mit Wellenschliff. Und das ist auch so ziemlich alles, was ich beim jetzigen Stand der Dinge sagen kann. Das Opfer hat versucht, sich zu schützen, die Hände wiesen Schnittwunden auf. Und es hatte anscheinend etwas Fettiges gegessen. Es gab Fettspuren an seinen Fingern.«
    Rebus sah Davidson an.

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