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Ein eisiger Tod - Ein Inspector-Rebus-Roman

Titel: Ein eisiger Tod - Ein Inspector-Rebus-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin Giovanni Bandini Ditte Bandini
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Davidsons Nummer in die Tasten und wartete, bis der sich meldete. »Ich bin’s, wo sind die Akten?«
    »John, ich hätte Sie schon angerufen.«
    »Wo sind die Akten?«
    »Anweisung von oben, John.«
    »Was?«
    »Sie sind konfisziert worden. Ich hätte es Ihnen morgen früh gesagt.«
    »Wer war’s?«
    Davidson zögerte lange mit der Antwort. »Das Büro des D.C.C.«<
    Rebus knallte den Hörer auf die Gabel. Allan Dreckskerl Gunner! »Haben Sie die Privatnummer des D.C.C., Rab?«
    »Aber klar doch, wir sind die dicksten Freunde.«
    Rebus’ Blick ließ ihn verstummen. Sie fanden die Nummer auf dem Notfallplan. Rebus wählte und wartete und wartete. Schließlich nahm eine Frau ab. Im Hintergrund war Gelächter zu hören. Ein Fest, vielleicht ein Abendessen.
    »Mr. Gunner, bitte.«
    »Mit wem spreche ich?«
    »Walt Disney.«
    »Wie bitte?«
    Rebus bebte vor Wut. »Holen Sie ihn einfach.«
    Eine geschlagene Minute später nahm Gunner den Hörer auf. »Wer spricht da?«
    »Rebus. Was für ein gottverdammtes Scheißspiel treiben Sie eigentlich?«
    »Wie können Sie es wagen, so mit mir zu reden!«, zischte
Gunner, der offenbar nicht wollte, dass seine Gäste im Nebenzimmer etwas mitbekamen.
    »Schon gut, schon gut. Bei allem Respekt, Sir: Was für ein gottverdammtes Scheißspiel treiben Sie eigentlich?«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Die Gillespie-Akten, wo sind die?«
    »Im Verbrennungsofen.«
    Dann unterbrach Gunner die Verbindung. Rebus versuchte es noch einmal, aber die Leitung war besetzt; der Hörer lag offenbar neben dem Telefon. Rebus riss Burns den Notfall-Dienstplan aus den Händen und suchte Gunners Adresse heraus.
    »Sie dürfen sich gern an meinen Computer setzen«, sagte Burns.
    »Wozu?«
    »Um Ihr Kündigungsschreiben zu tippen.«
    »Rab«, erwiderte Rebus, »den haben Sie von mir geklaut.«
     
    Rebus gab der Türklingel reichlich Gelegenheit zu schrillen. Als Gunner öffnete, sah er gar nicht überrascht aus.
    »Kommen Sie ins Arbeitszimmer«, sagte er wütend.
    Als er hinter ihm ins Haus trat, hörte Rebus das Gemurmel der Abendgesellschaft. Anstatt Gunner ins Arbeitszimmer zu folgen, ging er zu einer geschlossenen Tür und öffnete sie.
    »’n Abend«, sagte er. »Tut mir Leid, dass ich den Gastgeber entführen muss, wird nicht lange dauern.«
    Dann lächelte er die Gäste an und schloss die Tür. Am Esstisch hatten der Lord Provost und seine Frau, der Chief Constable und seine Frau und Gunners Frau gesessen. Es gab außerdem zwei weitere Gedecke, eines davon für Gunner.
    »Sir Iain hat es also nicht einrichten können?«, tippte Rebus.

    Gunner schloss die Tür des Arbeitszimmers. »Er wird sich zum Kaffee zu uns gesellen.«
    »Nett.«
    »Hören Sie, Rebus -«
    »Auf dem Herweg hab ich ein bisschen nachgedacht, und da ist mir eine Idee gekommen. Hier ist sie. McAnally war nicht in Charters’ Zelle, um was auch immer aus ihm herauszubekommen; er war da, damit Sie im Gegenteil sicher sein konnten, dass Charters den Mund hielt . Und Sie bekamen die Bestätigung, denn Charters bezahlte McAnally dafür, dass er den Councillor Gottesfurcht lehrte. Es war von Anfang an eine einzige Vertuschungsaktion, ob Flower das nun wusste oder nicht. Sie wollten, dass die ganze Sache geheim blieb, und jetzt wo Sie diese Dokumente verbrannt haben, wird sie das auch bleiben.«
    »Das liegt ganz bei Ihnen.«
    Rebus schüttelte den Kopf. »Nein, ich spiele nicht die geringste Rolle. Es liegt bei Leuten wie Ihnen , und Sie werden keinen gottverdammten Finger krumm machen. Sie werden Hunters Marionette bleiben, bis Sie Chief Constable sind und darüber hinaus.«
    Es klingelte wieder an der Tür; Gunner ging hinaus und kehrte mit Sir Iain Hunter zurück.
    »Nun, Inspector«, sagte Hunter, während er den Mantel ablegte, »Sie scheinen ja wirklich allgegenwärtig zu sein.« Er steckte die Hand in die Tasche und zog eine Kassette heraus. »Es ist alles darauf«, sagte er, als er sie Gunner übergab.
    Rebus spürte, wie der Boden unter seinen Füßen wankte. »Sie waren verkabelt?«, fragte er.
    Hunter lächelte. »Ein Glück, dass wir uns nicht alle ausziehen mussten.«
    Rebus nickte. »So langsam begreif ich.«

    »Sir Iain«, erklärte Gunner, »hat Material über einen peinlichen Skandal gesammelt.«
    »Einen Skandal«, fügte Rebus hinzu, »in den eine bestimmte Person selbstredend nicht verwickelt sein wird. Ich hätte es mir denken müssen, dass das Scottish Office von Anfang an mit drin steckte. Ich kann mir nicht

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