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Ein eisiger Tod - Ein Inspector-Rebus-Roman

Titel: Ein eisiger Tod - Ein Inspector-Rebus-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin Giovanni Bandini Ditte Bandini
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befreundet gewesen, also interessiere ich mich jetzt auch ein bisschen für dich.«
    »Deswegen habe ich denen ja auch die Wohnung überlassen«, sagte Duggan schnell. »Sie waren meine Kumpel.«
    »Du hast sie ihnen überlassen? Sie haben also keine Miete gezahlt?«
    »Äh... doch, schon, haben sie. Ich meinte damit -«
    »Gib dir keine Mühe, Jungchen, setz nie auf eine Lüge eine zweite drauf, du verlierst ja doch nur die Übersicht.
Ich würd darauf tippen, dass du sie für dich hast arbeiten lassen. Was haben sie gemacht?«
    Duggan biss sich auf die Unterlippe. »Sie haben die Mieten eingesammelt«, gab er endlich zu.
    »Und durften dafür umsonst wohnen? Das klingt schon glaubwürdiger.Wenn ich dich so anschau, sehe ich ein spillriges Kerlchen, eine halbe Portion. Bei der Sorte Mieter, mit denen du wahrscheinlich zu tun hast, kommst du ohne Unterstützung kaum aus, stimmt’s? Ich meine, für den Fall, dass jemand beschließen sollte, nicht zu zahlen.« Duggan nickte.
    »Die beiden dürften ideal für den Job gewesen sein«, fuhr Rebus fort. »Willie hatte Grips, er konnte auf die Zahlungsunwilligen einreden, und wenn das nichts half, sprang der irre Dixie ein. Kommt das so ungefähr hin?«
    »Kommt hin.«
    Rebus schniefte und schien nachzudenken. »Wessen Idee war das eigentlich mit der getürkten Entführung?«, fragte er beiläufig.
    »Ich hab’s Ihnen doch schon gesagt, ich wusste nichts davon! Die beiden wollten sich nur das Auto leihen!«
    »Muss Willies Idee gewesen sein«, fuhr Rebus fort, als hätte Duggan gar nichts gesagt. »Dixie war dazu einfach zu dämlich.« Er wandte sich zu Duggan. »Es sei denn, es war deine Idee.«
    Duggan machte Anstalten zu widersprechen, überlegte es sich dann aber anders. Sie gingen schweigend weiter. »Okay«, sagte er schließlich. »Okay, das bleibt unter uns, ja?«
    Rebus zuckte die Schultern. »Wie gesagt, ich bin nicht speziell hinter dir her, Paul, solang du mich nicht anlügst. Mich anzulügen wäre nicht ratsam.«
    »Ich wusste, was die beiden vorhatten.«
    »Natürlich wusstest du das. Ein knickriger kleiner Stinker wie du würde ohne irgendeine Gegenleistung nicht mal
seinen Mundgeruch verleihen.« Rebus zog Kirstie Kennedys Foto hervor. »Du hast sie mit Willie und Dixie zusammen gesehen, stimmt’s?«
    »Nein.«
    »Was ist mit Dalgety?«
    »Hä?« Der Name sagte Duggan eindeutig nichts.
    »Na, komm schon«, meinte Rebus, »ich weiß , dass du sie schon mal gesehen hast. Du treibst dich ziemlich viel in Drop-in-Centern herum -«
    »Tu ich nicht.«
    »Du hast mir selbst gesagt, deine Anzeigen würden an einem halben Dutzend Pinnwänden hängen.Wie kommen die da hin? Durch Zauberei?« Rebus hielt Duggan das Foto hin. »Du hast sie schon mal gesehen.«
    »Nein.«
    »Du lügst. Wovor hast du Angst, Paul?«
    Sie waren unten auf dem Shore angelangt, und das schien Duggan erst jetzt bewusst zu werden. Sie gingen am Wasser entlang, auf der Straßenseite gegenüber den Bars. Bald würden sie den Eingang des Docks erreicht haben. Rebus blieb stehen und riss Duggan am Arm. »Sieh sie dir an!«, schnauzte er ihn an. Duggan drehte das Gesicht weg. »Sieh sie dir an!«
    Duggan warf einen Blick auf das Foto und wandte sich wieder ab. Seine Augen funkelten im Licht der Straßenlaternen.
    »Sie kannte Willie gut genug, um etwas in seinem Schlafzimmer zurückzulassen. Sie kannte ihn … und ich weiß verdammt genau, dass du sie auch kennst!«
    Duggan blinzelte. »Was hat sie denn in seinem Schlafzimmer zurückgelassen?«
    »Sag mir einfach, wo sie ist.«
    Als Duggan anfing, den Kopf zu schütteln, packte Rebus ihn am Ärmel und zerrte ihn ans Wasser. Abgesehen von
einer Reihe parkender Autos, deren Besitzer alle in den Kneipen saßen, war die Straße leer.
    »Lust auf ein Bad, Paul? Kann zu dieser Jahreszeit richtig belebend sein, sofern dir Abwässer und Ratten nichts ausmachen.«
    »Dieser Mantel hat ein Vermögen gekostet!«, kreischte Duggan.
    »Den wirst du im Knast gar nicht brauchen, Jungchen. Da wird sich ganz schnell ein großer mieser Macker finden, der dich im Bett warm hält.«
    »Ist gut, ist gut!«
    Rebus ließ ihn los. Duggan sah links und rechts die Straße entlang.
    »Hau ab, wenn du willst, Paul. Ich find dich ja doch.«
    »Herrgott, beruhigen Sie sich, okay? Na schön, ich hab sie mal gesehen. Sie hat eine Zeit lang bei Willie und Dixie gewohnt.«
    »Wie lang?«
    »Eine Woche, vielleicht ein bisschen länger.«
    »Ist sie noch in der Stadt?«
    »Keine

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