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Ein eisiger Tod - Ein Inspector-Rebus-Roman

Titel: Ein eisiger Tod - Ein Inspector-Rebus-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin Giovanni Bandini Ditte Bandini
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an.
    »Für Sie, John.« Er kam mit dem Telefon herüber. Rebus hatte eine weitere Frage für Salty auf Lager.
    »Wie steht’s mit LABarum, davon schon mal gehört?«
    »Was ist das hier eigentlich, eine Quizsendung?«
    Rebus nahm den Hörer entgegen. »Ja?«
    »Sind Sie das, John?«
    Rebus erkannte die Stimme - aber er konnte es nicht sein, nicht, wenn er ihn beim Vornamen nannte.
    »Sind Sie das, Flower?«
    »Ja.«
    D. I. Alister Flower - das Schleimblümchen - nannte Rebus »John«. Da war irgendwas faul.
    »Was gibt’s?«
    »Ich hatt mich nur grad gefragt, ob Sie nicht auf einen kleinen Plausch aufs Revier kommen könnten.«

    »Einen Plausch? Bekomm ich Tee und Kekse serviert?« Flower lachte so, als habe er den ganzen Tag noch nichts so Witziges gehört. Rebus war mehr als neugierig.
    »Wann?«, fragte er.
    »Wann immer Sie möchten.«
    Rebus sagte, er würde in einer halben Stunde da sein.
     
    Auf dem Revier war es der Uhrzeit entsprechend ruhig. Um beschäftigt zu sein, war der größte Teil des CID-Kontingents zum Schauplatz eines Autounfalls gefahren. Der Unfall hatte vor einem der besseren indischen Restaurants des Viertels stattgefunden. So war das Detectives-Zimmer menschenleer; menschenleer bis auf Alister Flower.
    »John, erholen Sie sich gut?«
    »Irgendwie werd ich einfach nicht braun.«
    Rebus musterte Alister Flower. Es gab hundert Gründe, den Mann nicht zu mögen, ja ihn geradezu zu verabscheuen. Die Tatsache, dass er ein totales Arschloch war, rangierte dabei ziemlich weit oben. Flowers Augen waren ständig in Bewegung, ständig auf der Suche nach einem Vorteil oder der besten Chance. Sie sahen verquollen aus, als seien die Lider chronisch angeschwollen. Es konnte genetisch bedingt sein oder am Suff liegen, und es verwandelte seine Augen in bloße Schlitze. Es störte Rebus, dass diese Augen nicht immer zu sehen waren.
    Flower hatte durchaus Freunde auf dem Revier: Spione, rangniedere Beamte, die ein bisschen so wie er waren und am liebsten er gewesen wären. Das machte Rebus Angst. Aber heute Abend war keiner seiner Verbündeten da. Flower saß an einem Schreibtisch, die Füße auf einem Stuhl. Es war nicht sein Schreibtisch, war nicht sein Stuhl. Als er an seinem eigenen Schreibtisch vorbeikam, sah Rebus den neuen Computer. Er ließ ihn völlig kalt.
    »Ich hatte was von Tee und Keksen gehört«, sagte er.

    »Wir können uns ja anschließend in die Kantine setzen.«
    »Was heißt ›anschließend‹?«
    »Nachdem ich Ihnen was gezeigt habe. Kommen Sie.«
    Er führte Rebus hinunter zu den Zellen. In einer saß ein Mann, langhaarig, unrasiert, nicht sehr vergnügt.
    »Und, wer ist das?«
    »Er heißt Terry Shotts«, erklärte Flower. »Er ist aus Newcastle. Wir haben ihn erwischt, wie er gerade aus einem Haus herauskam... mit der halben Einrichtung unter dem Arm.«
    »Und?«
    »Also sind wir in seine Bude. Da war auch einiges andere, darunter ein paar Sachen, die wir sofort als gestohlen gemeldet identifizieren konnten. Seine Masche ist: Er klaut hier und verkauft in Newcastle, und was er dort klaut, setzt er hier ab.«
    »Das ist eine überragende detektivische Leistung, Flower. Ich möchte Ihnen dafür danken, dass Sie mich an Ihren Erkenntnissen teilhaben lassen.«
    Rebus machte sich wieder auf den Weg nach oben, Flower folgte ihm. Er reichte Rebus ein zusammengefaltetes Blatt.
    »Das ist eine Liste der Dinge, die die Newcastler in seiner Wohnung gefunden haben. Einen Teil davon konnten sie zu einigen Einbrüchen zurückverfolgen, aber die Listen stimmten nur teilweise überein. Anscheinend hatte er schon manches von dem Zeug verkauft. Darunter eine Schrotflinte.« Rebus begann zu verstehen. »Shotts war drei Wochen hier oben. Ich glaube, er hat sie an Shug McAnally verkauft.«
    »Haben Sie Mr. Shotts gefragt?«
    »Er hat es so gut wie zugegeben.«
    Rebus blieb stehen. »Vielleicht sollte ich mich mal mit ihm unterhalten.«

    Flower verstellte ihm den Weg. »Das wär, glaub ich, keine gute Idee.« Rebus war nicht in der Stimmung für eine Schlägerei, also ging er einfach weiter. »Ich dachte, Sie würden sich freuen. Ich meine, das löst doch alle offenen Probleme, oder?«
    »Kann sein, dass es eins davon löst, dafür wirft es ein paar neue auf. Wollen Sie wissen, welche? Nummer eins: Warum interessieren Sie sich für die Sache? Nummer zwei: Was sollte Ihnen daran liegen, dass ich mich ›freue‹?«
    Sie waren wieder im CID-Raum.
    »Na ja«, meinte Flower, während er zu seinem

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