Ein erregender Verdacht - Baccara Bd 1493
lächelte ihn freundlich an. „Was genau muss denn ein Geschäftsführer für Finanzen tun?“
Er runzelte unwillig die Stirn. „Mit was für Frauen willst du mich denn zusammenbringen? Doch nicht mit irgendeiner hirnlosen Schönheitskönigin? Der alles zu erklären, dauert Stunden!“
„Versuch es doch mal.“
„Also gut.“ Er seufzte schwer. „Ich muss die finanziellen Strategien ausarbeiten. Wir sind ein Familienunternehmen, das in neue Technologien und Immobilien investiert.“
„Ich weiß. Ich habe darüber im Wirtschaftsteil gelesen.“
„Ist das wahr?“
Offenbar beeindruckte ihn diese Tatsache, und sie fragte sich, ob sie vielleicht zu viel von sich preisgegeben hatte. Whittaker Enterprises war das bekannteste Unternehmen in Boston. Sie hatte schließlich nicht widerstehen können, die Artikel über Matt zu lesen, obgleich sie sich geschworen hatte, sich für niemanden zu interessieren, der mit Parker Verbindung hatte. Matt war eine große Nummer im Business, der eindeutig für den Erfolg der Firma verantwortlich war. Doch über sein Privatleben war nichts zu erfahren, lediglich, dass er unverheiratet war.
„Ich muss tagtäglich die Zahlen verfolgen und das Budget überprüfen“, fuhr er schließlich fort. „Außerdem bin ich noch für die Verwaltung zuständig und die ganze Informationstechnologie.“
„Nur zu. Noch kann ich meine Augen offen halten.“
Er grinste. „Ich bin verknallt in Zahlen und scharf auf eine positive Bilanz.“
„Sehr witzig.“
„Ich bin sauer, wenn die Zahlen nicht stimmen, und nichts törnt mich so an wie ein gutes Ergebnis.“
Sie lachte. „Siehst du? Du kannst auch diese trockene Materie interessant darstellen.“
„Das mache ich tagsüber. Abends kümmere ich mich um Start-up-Unternehmen. Deshalb auch der Anruf vorhin. Es geht um eine neue Firma, in die ich eventuell investieren will.“ Auf ihren fragenden Blick hin fuhr er fort: „Der Gründer scheint Schwierigkeiten zu haben, die Kontrolle beziehungsweise die Geschäftsführung seinem Management zu überlassen.“
„Interessant.“
Er lehnte sich vor und sah Lauren tief in die Augen. „Aber heute Abend bin ich nur daran interessiert, in dich zu investieren.“
Kein schlechter Übergang, dachte sie und wandte die Augen ab.
Er richtete sich wieder auf. „Na, wie war das?“
„Ganz gut.“ Sie räusperte sich kurz. Verdammt noch mal, er schaffte es immer wieder, sie von ihrer eigentlichen Aufgabe abzulenken. „Wir sollten darüber sprechen, wie du lernen kannst, dich deiner Partnerin am vorteilhaftesten zu präsentieren. Da gibt es zum Beispiel die Fletcher-Methode.“
„Was ist das denn?“
„Das ist ein schrittweiser Lernprozess, der Männern wie Frauen klarmacht, was der jeweils andere für Erwartungen an den Partner beziehungsweise die Partnerin hat.“
„Du meinst, dass man sich an den Valentinstag, den Geburtstag und den Hochzeitstag erinnert?“
„Zum Beispiel. Aber Vorsicht! Valentinskarten, die von der Sekretärin verschickt werden, haben keinen Wert. Auch wenn da ‚Ich liebe dich‘ draufsteht.“
„Verstanden. Also persönliche Aussagen nie durch die Sekretärin ausdrücken lassen. Das werde ich mir merken.“
„Das ist schon mal ein guter Anfang. Viele Männer, vor allem wenn sie schon lange verheiratet sind, haben keine Ahnung, warum ihre Frau verärgert ist. Sie sind sich keiner Schuld bewusst. Und genau das möchte ich ändern. Denn es kommt mir nicht nur darauf an, die richtigen Partner zusammenzuführen, sondern ich will auch, dass die Beziehung lange hält.“
Er blickte sie nachdenklich an. „Eigentlich seltsam, dass du dir gerade diesen Beruf ausgesucht hast.“
„Du meinst, weil ich selbst so viel Pech in dieser Beziehung hatte?“
„Ja.“
„Das kann auch von Vorteil sein. Ich sehe die ganze Sache sehr viel nüchterner und habe auch keinerlei Absichten, es meinen Kunden gleichzutun.“
„Findest du das nicht ein bisschen zynisch für jemanden, der in diesem Beruf tätig ist?“
„Ja, das mag dir so vorkommen, weil du mich selbst beinahe vor dem Altar hast stehen sehen. Aber das Gegenteil ist der Fall.“
Diese Antwort gab sie auch all denen, die etwas mehr über ihre Vergangenheit wissen wollten oder die bereits herausbekommen hatten, dass ein Mann sie vor dem Altar sitzen gelassen hatte. Sie musste das quasi als Glücksfall darstellen, denn niemand würde eine Partnerschaftsberaterin engagieren, die Pech in der Liebe hatte.
Inzwischen hatte
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