Ein erregender Verdacht - Baccara Bd 1493
dieses Thema gekommen? „Das weiß ich, wenn ich ihn sehe.“
Sie sagte nicht, dass sie wahrscheinlich für jeden Mann eine Enttäuschung war und dass ihr möglicher Traummann das auch sehr schnell feststellen würde.
Aber es ging hier nicht um sie. Erst einmal hatte sie eine große Aufgabe zu erfüllen, nämlich für Matt die Traumfrau zu finden. Je eher desto besser.
Zwar waren noch über zwei Monate Zeit, bis der Sentinel wieder den begehrtesten Junggesellen kürte. Aber der Umgang mit Matt Whittaker gestaltete sich zunehmend schwieriger.
Glücklicherweise wusste sie, wo sie die ideale Frau für ihn finden konnte.
Lauren starrte erst auf den Computerbildschirm, dann aus dem Fenster. Zum hundertsten Mal rekapitulierte sie das Gespräch, das sie vor zwei Tagen mit Matt gehabt hatte.
Die Wahrheit war etwas komplizierter als das, was sie ihm über sich erzählt hatte. Sicher, schon aus beruflichen Gründen musste sie unter Leute gehen, denn sie wollte möglichst viele Singles kennenlernen, die als eventuelle Partner für ihre Kunden infrage kamen. Das allerdings tat sie mehr aus Pflicht als aus Vergnügen.
Vor wenigen Monaten war sie dreißig geworden, und seit ihre Hochzeit abgeblasen worden war, hatte sie keine längere Beziehung mehr gehabt. Nicht nur momentan war sie nicht auf der Suche nach ihrem Traummann, sie hatte in den gesamten letzten fünf Jahren keine Lust dazu gehabt.
Sie war ein Fall für die Singles-Statistik, wobei sie keineswegs in die positive Kategorie fiel. Denn es traf nicht zu, dass sie glücklich und selbstbewusst und mit ihrem Leben zufrieden war. Nein, sie lebte ziemlich isoliert und hatte lediglich eine Katze als Gesellschaft.
Nachdem Parker sie verlassen hatte, hatte sie alle möglichen Trauerstadien durchgemacht. Erst war sie schockiert und wie betäubt gewesen. Dann hatte sie nur geheult und an nichts anderes als an ihn denken können, dann gab es die Phase der Verzweiflung und absoluten Niedergeschlagenheit. Inzwischen hatte sie sich wieder gefangen, aber sie hatte sich verändert. Sie war sehr viel misstrauischer und vorsichtiger.
Und genau diese Vorsicht erhob jetzt ihre warnende Stimme. Denn Lauren hatte sich dabei ertappt, dass sie viel zu viel an Matt Whittaker dachte – nicht an den Kunden, son dern an den Mann .
Nachdenklich lehnte sie sich in ihrem Schreibtischsessel zurück. Sie hatte es zwar geschafft, sich im Gespräch mit ihm weiterhin einen professionellen Anstrich zu geben, aber Matt hatte sie verwirrt. Sie hatte Mühe gehabt, gelassen zu erscheinen.
Wieder blickte sie auf den Bildschirm. In der letzten Stunde hatte sie die gespeicherten Daten auf für ihn passende Frauen durchgesehen. Sie musste unbedingt gegen diese fatale Anziehungskraft angehen.
Ihr Desaster mit Parker hatte sie einiges gelehrt, unter anderem auch, dass sie offenbar auf Männer nicht besonders sexy wirkte und im Bett eine Enttäuschung war.
In diesem Augenblick stürzte Candace in ihr Büro und wedelte aufgeregt mit einem Blumenstrauß. „Die sind gerade abgegeben worden. Von wem bloß?“
„Sind die für mich?“
„Für wen denn sonst?“ Candace lachte. „Wenn sie für mich wären, hätte ich schon längst so getan, als hätte ich quälende Kopfschmerzen, und wäre bereits auf dem Weg nach Hause.“
Lauren runzelte die Stirn. „Aber ich habe doch in der letzten Zeit gar kein Date gehabt.“
„Das brauchst du mir nicht zu sagen.“ Candace seufzte und stellte die Blumen in eine Vase. „Sind sie nicht wunderschön?“
Lauren blickte auf den großen Strauß aus Rosen und Lilien. „Ja, und sehr teuer.“
Candace baute sich vor ihrer Chefin auf und verschränkte die Arme vor der Brust. „Vielleicht hat einer deiner Klienten endlich begriffen, dass du der beste Fang bist, den er machen kann.“
„Aber, Candace.“ Wie oft hatten sie sich schon über dieses Thema unterhalten.
Doch die Assistentin lächelte nur vielsagend und zog einen kleinen weißen Umschlag aus dem Strauß. „Hier, bitte. Nun lies schon. Die Welt wartet mit angehaltenem Atem.“
Lauren zuckte mit den Schultern und schlitzte den Umschlag auf.
Entschuldige meine Unhöflichkeit in Bezug aufs Handy. Matt
Das war eindeutig die Handschrift eines Mannes. Und der Text war mehr als nüchtern. Kein Wort zu viel.
Doch dann musste Lauren über sich selbst den Kopf schütteln. Genauso war Matt Whittaker doch einzuschätzen, nüchtern und überlegt. Was hatte sie denn erwartet?
„Nun?“ Candace hielt den Atem
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