Ein Erzfeind zum Verlieben
getan?«
»Mich wie ein Gentleman verhalten, hoffe ich«, sagte er schlicht. »Ich möchte, dass die Familie Cole für ihre Ehre bekannt ist.«
Sie leckte sich die Lippen. »Und wenn die Ehe mit mir diese Ehre infrage stellen würde?«
Er stieß einen Laut aus, der halb Seufzen und halb Stöhnen war. »Zunächst einmal werde ich dafür sorgen, dass das Benehmen deines Onkels niemals allgemein bekannt wird. Ich bin schließlich ein Graf, nicht wahr? Und außerdem ein Agent des Kriegsministeriums. Ich habe gewisse Möglichkeiten. Darüber hinaus ist nichts Unehrenhaftes daran, um die Hand einer ehrbaren Frau anzuhalten. Und du bist eine ehrbare Frau – eine schöne, kluge und mutige Frau. Jeder, der das nicht sehen kann, ist ein Dummkopf. Warum sollte ich mich um die Meinung von Dummköpfen scheren?« Er zog ihre Hand an die Lippen und drückte ihr einen Kuss auf die Handfläche. »Heirate mich, Mirabelle.«
Ihn heiraten. Er wollte sie wirklich heiraten, trotz allem. Ihr Herz, das nur eine Stunde zuvor so furchtbar schwer gewesen war, geriet ins Stocken und klopfte dann so schnell, dass sie sich herrlich schwindlig fühlte.
»Das ist so … ich hatte nicht erwartet … Ich … darf ich dich etwas fragen?«
Whit verzog das Gesicht und legte ihre Hand ab. »Wenn jemand fragen muss, ob er eine Frage stellen darf, ist das meist ein Zeichen dafür, dass die betreffende Frage unerfreulich ist.«
Sie nahm sich einen Moment Zeit, um das zu enträtseln. »Ich bin immer noch zu benommen, um darauf auch nur ansatzweise zu antworten. Ich wollte nur wissen … war dir klar, dass du eigentlich um meine Hand hättest anhalten müssen, bevor wir … bevor wir …?«
»Uns geliebt haben?«, beendete er ihren Satz.
»Ja.«
Nachdenklich legte er die Stirn in Falten. »Das ist in diesem Fall eine merkwürdige Wortwahl. Und vermutlich die falsche. Mir ist immer klar gewesen, was unter solchen Umständen von einem Gentleman erwartet wird, aber wenn du wissen willst, ob ich damals schon daran gedacht habe, dann muss ich das verneinen.« Sanft strich er ihr mit dem Handrücken über die unverletzte Wange. »Ich habe nur gedacht, wie sehr ich dich wollte.«
»Oh.«
»Ist das schlimm?«, fragte er und neigte sich zu ihr.
»Nein.« Wie könnte es das sein?, dachte sie. Sie war in seinen Armen dahingeschmolzen. Es hätte ihr das Herz gebrochen, wenn er nicht genauso empfunden hatte. »Aber jetzt denkst du daran und hältst um meine Hand an, weil es von dir erwartet wird?«
»Nein«, antwortete er ernst.
»Warum … warum dann?«
Er erhob sich und schob den Stuhl sanft ein Stückchen zur Seite, dann setzte er sich auf die Bettkante.
»Weil ich dich heiraten möchte«, sagte er einfach. »Für mich. Ich möchte, dass du für immer hier auf Haldon bleibst, wo du hingehörst – wo ich deine schokoladenbraunen Augen sehen, dein kastanienbraunes Haar berühren, deine sahnige Haut schmecken kann …«
»Ich bin geradezu ein Stück Konfekt.«
»Allerdings«, erwiderte er und kostete schnell ihre Lippen. »Ich möchte, dass du immer da bist, um mich zum Lachen zu bringen, um meine Schwester bei ihrer Musik zu ermutigen, um meine Cousine bei ihren Versuchen zu unterstützen, die Frauen Englands zu befreien …«
»Du weißt davon?«
»Aber natürlich. Ich möchte, dass du glücklich und in Sicherheit bist. Und ich möchte dich um mich haben, weil ich das zum Glücklichsein brauche. Ich möchte mit dir leben, möchte Kinder mit dir haben.« Er nahm ihr Gesicht sanft in seine Hände, wobei er sorgfältig auf ihre Verletzungen achtgab, und sah ihr in die Augen. »Ich möchte dich heiraten, Mirabelle, weil ich dich liebe.«
»Oh.« Ein langsames, erfreutes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. »Oh, das ist sehr schön.«
Sein Mund zuckte ein wenig. »Nicht ganz die Antwort, die ich mir erhofft habe, aber …«
»Ich liebe dich auch.«
Sein Lächeln vertiefte sich, und er drückte ihr einen sanften Kuss auf den Mund. »Du hast recht, das ist sehr schön.«
Sie lachte, schlang ihm die Arme um den Hals und erwiderte seinen Kuss. Sie war dabei nicht sanft, wie er es gewesen war, sie stürzte sich in den Kuss. Sie küsste ihn mit aller Leidenschaft, um ihm die Tiefe ihrer Liebe und ihrer Gefühle zu zeigen. Schmerz und Furcht der letzten Tage lösten sich auf, und Whit nahm ihren Platz ein.
Er schob sie heftig atmend weg. »Das gibt es erst wieder, wenn du gesund bist«, brachte er heraus. »Und wir verheiratet sind.«
»Ich
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