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Ein Erzfeind zum Verlieben

Ein Erzfeind zum Verlieben

Titel: Ein Erzfeind zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alissa Johnson
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Haare ausgerauft. Dieses Gespräch würde ihn noch in den Wahnsinn treiben. »Sie«, fuhr er William an, »haben mir vor nicht einmal zwei Minuten gesagt, Sie hätten diese Platte dem Baron untergeschoben. Und jetzt erzählst du mir«, sagte er und wandte sich an Lady Thurston, »dass mein eigener Vater sie gefälscht haben soll?«
    »Es sollte ein Streich sein«, erklärte seine Mutter.
    »Ein Streich«, wiederholte Whit.
    Sie nickte. »Ja. Dein Vater und Eppersly haben das Ganze ausgeheckt – zweifellos bei einer Flasche Portwein – und hielten es für einen netten Streich, den sie ihren Freunden spielen wollten. Sie haben einen Kupferstecher von geringem Talent angeheuert, der für ein paar zusätzliche Münzen weggesehen hat, und die Tinte bei einem ähnlichen Burschen bestellt.«
    »Das Papier haben sie wohl in einem Geschäft in London gekauft«, vermutete er.
    »Wenn ich mich recht entsinne, haben sie das Papier aus meinem Sekretär genommen und darauf Geldscheine gedruckt.«
    Er dachte an den Schein, den William ihm an jenem ersten Tag in seinem Studierzimmer gezeigt hatte, und an den Stapel identischer Banknoten aus der Kommode des Barons. »Das ist also der Grund, warum der Geldschein eine so schlechte Fälschung war. Sie haben keine Notwendigkeit gesehen, sich die Mühe mit …«
    »Meiner Meinung nach war das sehr viel Mühe für einen einfachen Streich«, unterbrach Lady Thurston ihn mit einem Schnauben. »Aber da nur ihre Freunde die Geldscheine zu Gesicht bekommen sollten, haben dein Vater und Eppersly gar nicht erst versucht, perfekte Fälschungen herzustellen.«
    »Was ist passiert?«
    »Ich habe sie ertappt und dem Ganzen einen Riegel vorgeschoben. Dein Vater hat die Platte weggeräumt und der Baron hat sich bereit erklärt, seinen Anteil an den bereits gedruckten Geldscheinen aufzugeben. Damit hatte die Sache ein Ende, zumindest für eine Weile.«
    »Bis im vergangenen Monat einer der Geldscheine aufgetaucht ist«, fügte William hinzu. »Ihre Mutter hatte mir vor langer Zeit von dem beabsichtigten Spaß erzählt. Ich hatte die Druckplatte und einen der gefälschten Scheine gesehen. Ich kannte seine Herkunft. Eppersly sagt also wahrscheinlich die Wahrheit. Er hat versucht, Hartsinger ein paar Scheine anzudrehen, und dieser hat den Trick durchschaut und den Baron dazu erpresst, ihm noch mehr Scheine zu geben, die er dann in Umlauf gebracht hat. Meiner Vermutung nach hat er sie an Freunde im Ausland weitergegeben. Wenn Eppersly nicht mit einem der Scheine in Benton bezahlt hätte, hätte er die Sache vielleicht noch ein Weilchen fortsetzen können.«
    »Aber anstatt der Sache mit einer stillen Razzia ein schnelles Ende zu setzen, habt ihr diese Mission geplant.«
    »Zwei Fliegen mit einer Klappe«, erwiderte William.
    »Als William die Möglichkeit vorschlug«, ergänzte Lady Thurston, »bin ich auf den Dachboden gegangen und habe die Platte gesucht.«
    »Auf den Dachboden«, brummte Whit. »Natürlich.«
    »Wie bitte?«
    »Nichts.«
    »Hat man euch bei der Suche ertappt?«, fragte Lady Thurston. »Ist das der Grund für Mirabelles Verletzungen?«
    »Nein.« Whit, der begriff, dass es jetzt an ihm war, Fragen zu beantworten, trat vom Kamin zurück und nahm ihnen gegenüber Platz. Er erzählte ihnen, was er von Lindberg erfahren hatte.
    »Um Himmels willen«, hauchte Lady Thurston, nachdem Whit die jüngsten Geschehnisse zusammengefasst hatte. »Was hat sie in seinem Studierzimmer gemacht? Denkst du, sie wusste von dem Vertrag?«
    Whit schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, was sie dort gemacht hat, aber ich bezweifle, dass sie von der Absicht ihres Onkels wusste, sie in eine Irrenanstalt zu schicken. Wir werden sie fragen müssen.«
    Ein Diener klopfte leise an die Tür, sodass Lady Thurston und William eine Antwort erspart blieb. »Bitte verzeihen Sie die Störung, Mylady, aber Miss Browning fragt nach Ihnen.«
    »Geh nur«, ermutigte Whit seine Mutter. »Ich würde ohnehin gern ein paar Minuten allein mit William sprechen.«
    Whit wartete, bis sie gegangen war, dann sagte er: »Sie haben McAlistair dorthin geschickt. Warum?«
    William schüttelte den Kopf. »Ich hatte nicht geglaubt, dass er wirklich von Nutzen sein würde. Ich dachte, er würde nur ein bisschen draußen herumschleichen.«
    »Warum haben Sie ihn dann dorthin beordert?«
    »Wie ich bereits gesagt habe, gehe ich lieber ganz sicher. Als Sie beide das Haus durchsucht haben, nahm die Möglichkeit zu, dass Mirabelle in Gefahr geriet.

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