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Ein Erzfeind zum Verlieben

Ein Erzfeind zum Verlieben

Titel: Ein Erzfeind zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alissa Johnson
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vorbei und schenkte zwei Brandys ein. »Wie geht es Mirabelle?«
    Whit schüttelte den Kopf, als Alex ihm ein Glas anbot. »Der Arzt hat gesagt, dass …«
    »Ja, ich habe den Bericht des Arztes gehört.« Er sah Whit vielsagend an. »Aber wie geht es ihr?«
    »Ich weiß es nicht.« Außerstande, sich zu setzen, trat er ans Fenster und schaute in die Dunkelheit hinaus. »Sobald meine Mutter und William bei ihr waren, rede ich mit ihr.«
    »Dann wirst du wohl warten müssen.«
    Und aus diesem Grund und weil er Whits Stimmung erkannte, machte Alex es sich in einem Sessel gemütlich. Er konnte seinen Freund nicht am Grübeln hindern, aber er konnte zumindest dafür sorgen, dass er dabei nicht allein war.

27
    Sein Herz hämmerte.
    Whit ging durch den Flur auf Mirabelles Zimmer zu, und ihm wurde klar, dass die stundenlange Grübelei nicht mehr bewirkt hatte, als ihn nervös zu machen. Es war lächerlich. Als er sie das letzte Mal gesehen hatte, war er gar nicht nervös gewesen – die Frauen hatten sie weggeführt. Aber da war er auch noch zu besorgt und wütend gewesen, um etwas anderes zu empfinden.
    Jetzt hatten sich Wut und Sorge gelegt, und es blieb nur noch die Nervosität. Es gab immer noch Fragen, die gestellt werden mussten, und er war sich ziemlich sicher, dass die Antworten schmerzhaft sein würden.
    Lizzy öffnete auf sein Klopfen hin, und als gäbe es eine stille Übereinkunft, ließ sie ihn und Mirabelle allein.
    Mirabelle beobachtete ihn argwöhnisch, als er ans Fußende ihres Bettes trat.
    »Bist du gekommen, um mir eine Standpauke zu halten?«, fragte sie müde. »Denn falls ja, wäre es mir lieber, wenn du damit bis morgen warten könntest. Ich musste mir bereits von deiner Mutter einiges anhören.«
    »Ich bin nicht gekommen, um dir eine Standpauke zu halten, aber ich möchte, dass du mir alles erzählst, falls du dich dem gewachsen fühlst.«
    Sie seufzte, nickte jedoch. »Na gut.«
    Sie wartete, bis Whit neben dem Bett Platz nahm, dann berichtete sie ihm alles, was sich zugetragen hatte – von ihrer Idee, Eppersly für ihre vorzeitige Entlassung auszuzahlen, über den darauf folgenden Streit bis zu ihrer erzwungenen Kutschfahrt.
    »Der Vertrag ist echt, Whit. Er …«
    »Ich weiß«, unterbrach er sie. »McAlistair und Lindberg haben ihn im Studierzimmer gefunden.«
    »Als wir gesucht haben, war er nicht da.«
    »Nein, er trägt das Datum des Folgetages.«
    Sie wurde noch blasser und riss die Augen auf. »Es wird doch nicht jemand anders von St. Brigit kommen und mich holen, oder? Sie können den Vertrag nicht benutzen, um …«
    »Nein, Liebes.« Er ging um das Bett herum und ergriff ihre zitternde Hand. »Das wird nicht geschehen, versprochen. Es ist erledigt.«
    Sie schluckte. »Warum bist du so sicher?«
    »Weil ich persönlich dafür gesorgt habe, dass der Vertrag im Kamin verbrannt wurde, und weil morgen um diese Zeit Hartsinger und dein Onkel zu … einem anderen Ort unterwegs sein werden. William wird dafür sorgen. Ich verspreche es.«
    »Oh.« Sie atmete tief aus und schloss für einen Moment die Augen. »Gut. Dann ist es also vorbei.«
    »Besser?«, fragte er und drückte ihr schnell die Hand.
    Sie öffnete die Augen und lächelte schwach. »Ja, ich hatte nur Angst … Er ist vorhin vorbeigekommen – William meine ich –, aber er hat nicht erwähnt, was mit den beiden geschehen würde.«
    »Hat er alles Übrige erklärt?«
    »Ja. Ich … ich wusste nicht, was ich sagen sollte.« Ihr schwaches Lächeln vertiefte sich. »Sie haben sich ziemlich viel Mühe gemacht.«
    »Sie haben anderen ziemlich viel Mühe gemacht.«
    »Genau wie ich.«
    Er widersprach nicht, auch wenn er es gern getan hätte. »Das kommt vermutlich darauf an, ob du deinem Onkel etwas Derartiges zugetraut hättest.«
    Er deutete auf ihre geschwollene Wange, die sich, wie es der Arzt angekündigt hatte, schnell zu einem blauen Auge entwickelte. Er zwang sich, die Frage zu stellen, vor der ihm am meisten gegraut hatte.
    »Hat er dich schon früher geschlagen, Mirabelle?«
    Sie zögerte ein wenig, was ihm Antwort genug war.
    »Schon lange nicht mehr«, flüsterte sie schließlich, ohne ihm in die Augen zu sehen.
    »Aber er hat dich geschlagen.«
    Ihr Nicken war kaum wahrnehmbar. »Ein paarmal, als ich ein Kind war und noch nicht wusste, wie ich ihm während seiner Wutanfälle aus dem Weg gehen konnte.«
    »War dies vor deinem ersten Besuch auf Haldon?«
    Sie schüttelte den Kopf und verzog vor Schmerz unwillkürlich das

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