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Ein Erzfeind zum Verlieben

Ein Erzfeind zum Verlieben

Titel: Ein Erzfeind zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alissa Johnson
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nächtliches Treiben zu liefern.
    Auch hatte er eine bemerkenswerte Selbstbeherrschung an den Tag gelegt, als er früh am Morgen vom Lärm zweier Hausmädchen geweckt worden war, die sich aufgebracht wegen eines heruntergefallenen Tabletts gestritten hatten. Und als er in den Stall gegangen war, um festzustellen, dass sein Lieblingspferd lahmte. Und genauso, als seine zweite Wahl nach einem einstündigen Ritt ein Hufeisen verloren hatte, was einen langen Marsch von den Feldern zurück zu den Ställen notwendig gemacht hatte.
    Er war gerade von dort zurückgekehrt, brummend, fluchend, entrüstet darüber, dass er das Mittagessen versäumt hatte, und betrachtete den Tag inzwischen durchaus nicht mehr als angenehm, als er Mirabelle aus der Ferne erblickt hatte.
    Zuerst hatte er wie gewohnt reagiert – mit einem wohligen Aufwallen des Blutes, instinktiver Anspannung der Muskeln, einem langsamen und unwillkürlichen Lächeln. Ein lebhafter Streit war genau, was er brauchte.
    Mirabelle war herrlich leicht zu ködern – sie ließ keine Bemerkung unerwidert und schreckte vor keiner Herausforderung zurück. Dies war wirklich die beste Eigenschaft des jungen Dings, und es gab kaum etwas, das er so genoss, wie sie zu quälen, bis sie zornig aufbrauste.
    Nun gut, die Konsequenzen waren für ihn manchmal unangenehm, mitunter sogar katastrophal – man denke nur an die demütigende Episode mit seiner Mutter, die sich soeben ereignet hatte –, aber es hatte etwas ungemein Befriedigendes, zu beobachten, wie ihre Augen schmal wurden, ihr Gesicht sich rötete … und wie aus ihrem Mund die erstaunlichsten Worte kamen. Sie erheiterte ihn immer, selbst wenn er manchmal zu zornig – oder sogar gekränkt – war, um es zu genießen.
    Es glich ein wenig dem Spiel mit dem Feuer, dachte er – höchst unklug, aber unwiderstehlich.
    Langsam stellte er die Laufmaschine hin. Zum Teil, um in aller Ruhe über seinen Angriffsplan nachzudenken, zum Teil, um sein Gemüt zu beruhigen, und zum Teil einfach, um sich daran zu erfreuen, wie Mirabelle sich wand. Und sie wand sich tatsächlich, drehte den Arm umsonst hin und her, in dem vergeblichen Bemühen, sich aus seinem Griff zu befreien.
    »Sollen wir den ganzen Tag hier herumstehen?«, fragte sie schließlich schnaubend und gab den Kampf auf.
    »Das wäre eine Möglichkeit«, sagte er. »Ich habe mich noch nicht entschieden.«
    »Du wirst dich gleich ebenso langweilen wie ich.«
    »Oh, das bezweifle ich. Es gibt so viel Interessantes, worüber ich nachdenken kann.«
    »Ah, er bemüht sich zu denken.« Sie nickte übertrieben verständnisvoll. »Das würde die Verzögerung erklären.«
    »Rache ist eine Angelegenheit von großer Bedeutung. Sie erfordert eine gewisse Überlegung.«
    »Sie erfordert Intelligenz und ein Mindestmaß an Einfallsreichtum.« Sie klopfte ungeduldig mit der Fußspitze auf den Boden. »Vielleicht möchtest du dich ja setzen?«
    Er lächelte träge und ließ ihren Arm los. »Nicht nötig. Ich glaube, mir ist gerade genau das Richtige eingefallen.«
    Theatralisch verdrehte sie die Augen, machte aber keine Anstalten zu gehen. »Nun, was denn? Willst du mich an den Haaren ziehen? Mich vor aller Welt beleidigen? Mir ein Reptil ins Kleid stecken?«
    »Dein Kleid würde dadurch nur gewinnen, aber mir schwebt etwas anderes vor.«
    »Nun, heraus damit. Ich brenne darauf, deinen schlauen Plan zu hören.«
    »Das denke ich nicht.« Er lächelte bedrohlich. »Du wirst einfach abwarten müssen.«
    Sie kräuselte die Stirn. »Wie meinst du das, ich werde warten müssen?«
    »So, wie ich es sage. Du wirst warten müssen.«
    »Das ist also deine Rache?«, fragte sie und ballte die Hände auf den Hüften zu Fäusten. »Ich soll darüber grübeln, welch abscheulichen Streich du mir womöglich spielen wirst.«
    »Ein willkommener Nebeneffekt.«
    Nachdenklich schürzte sie die Lippen. »Keine schlechte Strategie, zumindest wenn du in der Lage wärst, mehr als zwei Gedanken gleichzeitig im Kopf zu behalten. Bis zum Abendessen wirst du es vergessen haben.«
    »Woher willst du wissen, dass ich meinen gerissenen Plan nicht schon vor dem Abendessen in die Tat umsetze?«
    »Ich …« Sie öffnete den Mund und schloss ihn wieder.
    »Hat es dir die Sprache verschlagen?«, fragte er. »Oder bist du vor Angst verstummt?«
    Sie schnaubte geringschätzig und wirbelte auf dem Absatz herum, um zu gehen. Hinter einer Wolke brach die Sonne hervor und tauchte sie für einen kurzen Moment in ein weiches,

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