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Ein Esel ist ein Zebra ohne Streifen - 44 fast wahre Geschichten

Ein Esel ist ein Zebra ohne Streifen - 44 fast wahre Geschichten

Titel: Ein Esel ist ein Zebra ohne Streifen - 44 fast wahre Geschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Ebbertz
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Seeschlange schwimmt im Wasser, die Autoschlange steht auf der Straße, die Glühwürmchen fliegen durch die Luft und der Drehwurm dreht sich die ganze Zeit im Kreis.

    Die meisten Würmer jedoch sind Regenwürmer. Man kann sie am besten bei schlechtem Wetter beobachten, denn sie lieben den Regen, und wenn es nass ist, kommen sie besonders gern heraus an die frische Luft.
    Nun gab es aber einmal einen Regenwurm , der konnte den Regen nicht ausstehen. Er mochte es gar nicht, im Matsch herumzukriechen und sich dreckig zu machen. Außerdem hasste er frische Luft und fand es entsetzlich, ständig draußen sein zu müssen.
    Eines Tages lernte dieser kleine Regenwurm eine Raupe kennen, die ihm erklärte, wie man sich in einen Schmetterling verwandelt.
    ›Tolle Sache‹, fand der kleine Regenwurm. Ein Schmetterling wollte er zwar nicht werden – wegen der vielen frischen Luft. Aber die Sache mit der Verwandlung machte ihn neugierig. Er probierte es aus und – schwupp – wurde er ein Tausendfüßler . Doch das war nichts für ihn, denn er brauchte nun einige Wochen, um sich die Schuhe zu binden! Zum Glück gelang es ihm nach etwas Übung, sich in einen Holzwurm zu verwandeln.
    Seitdem lebte der Holzwurm mitten im Holz der Seitenwand eines Bücherregals. Dort wurde er nicht nass und machte sich nicht dreckig.
    Trotzdem war er nicht so richtig glücklich. Er fühlte sich einsam und fragte sich, ob er wohl der einzige Holzwurm auf der Welt war, oder ob es da noch einen gab. Und seitdem fraß er sich durch das Holz und suchte nach einem zweiten Holzwurm. Manchmal wählte er die falsche Richtung und schaute aus Versehen ins Freie, dann drehte er schnell wieder um und suchte in der anderen Richtung weiter. Er grub lange Tunnel durch die Regalbretter, aber einen zweiten Holzwurm fand er nirgends.
    Stattdessen guckte er eines Tages wieder aus dem Holz heraus. Doch diesmal landete er nicht an der Regalseite mit der frischen Luft, sondern in einem Buch . Und wisst ihr, was da mit dem Holzwurm geschah?«
    Die Kinder schüttelten Kopf.
    »Der Holzwurm bohrte sich in das Buch hinein!«, rief Onkel Theo. »Das schmeckte ganz anders als Holz. Und das war spannend! Das Buch war sogar so spannend, dass sich der Holzwurm durch alle Seiten fraß. Als er fertig war, kroch er weiter in ein zweites Buch, dann in ein drittes ... Er konnte gar nicht mehr damit aufhören. Und so wurde aus dem Holzwurm schließlich ein Bücherwurm!«
    »So ein Quatsch! «, riefen die Kinder.
    »Was?«, fragte Onkel Theo. »Quatsch nennt ihr das? Und euch soll ich noch mal was erzählen?«
    Doch weil die Kinder sehr darum baten, sagte Onkel Theo: »Also gut. Vielleicht ein anderes Mal. Aber für heute ist Schluss.«

Onkel Theo erzählt von den Löchern
    »So, liebe Kinder«, sagte Onkel Theo. »Heute werdet ihr mal wieder was lernen.« Die Kinder setzten sich auf Onkel Theos grünes Sofa und spitzten die Ohren. »Also«, sagte Onkel Theo. »Die Löcher.« Und er kratzte sich am Kopf.
    »Sicher habt ihr das auch schon mal erlebt: Wenn ihr beim Spielen nicht aufpasst, fallt ihr hin, reißt euch die Hose kaputt und schon sind Löcher in den Hosenbeinen . Meistens sind eure Eltern davon nicht so begeistert.
    Aber keine Sorge, ihr könnt sie trösten. Erklärt ihnen, dass Löcher in der Hose ungeheuer wichtig sind für die Belüftung der Beine. In einer Hose ohne Löcher steht die Luft und besonders im Sommer wird es unangenehm warm und stickig darin. Ich frage mich, wieso überhaupt noch Hosen ohne Löcher verkauft werden. Gesund ist das bestimmt nicht.
    In der Schweiz jedenfalls tragen die Kinder nur noch Hosen mit Löchern. Sie brauchen sich die Löcher nicht selbst hineinzureißen und hinfallen müssen sie auch nicht. Die Hosen werden schon im Geschäft mit fertigen Löchern verkauft.
    Früher, als ich so alt war wie ihr, wurden diese Löcher in mühseliger Handarbeit hergestellt. Heute ist das natürlich anders. In den großen Schweizer Lochfabriken sausen tausend Löcher in der Sekunde über ein Fließband. Sie werden von Robotern nach Größe und Form sortiert: kleine runde, große runde, viereckige, ovale Löcher – sie alle landen in verschiedenen Kisten.

    Aus der Schweiz stammen zwei Dinge, die in der ganzen Welt berühmt sind. Das eine sind die Schweizer Uhren. Sie gehen etwas langsamer als andere Uhren, und das ist gut, denn wenn man sie benutzt, hat man ein bisschen mehr Zeit. Das andere sind die Schweizer Löcher. Falls ihr eine Hose mit fertigen

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