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Ein Esel ist ein Zebra ohne Streifen - 44 fast wahre Geschichten

Ein Esel ist ein Zebra ohne Streifen - 44 fast wahre Geschichten

Titel: Ein Esel ist ein Zebra ohne Streifen - 44 fast wahre Geschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Ebbertz
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übrigens, dass Giraffen ziemlich vergessliche Tiere sind. Sicher habt ihr schon mal gehört, dass man über jemanden, der sehr vergesslich ist, sagt: ›Der vergisst noch seinen Kopf.‹ Giraffen vergessen manchmal tatsächlich, dass sie einen Kopf haben! Was auch kein Wunder ist, wenn der Kopf irgendwo weit entfernt in der Luft schwebt.
    Giraffen vergessen, wie sie heißen, wo sie wohnen, wie alt sie sind. Und weil Giraffen fressen müssen, lange bevor sie Hunger haben, vergessen sie sogar das manchmal. Da wird’s dann gefährlich, denn fressen müssen Giraffen.
    Aber zum Glück wissen sich die Giraffen zu helfen, denn sie haben einen guten Trick. Immer wenn sich eine Giraffe an etwas erinnern möchte, macht sie sich einfach einen Knoten in den Hals. Später wundert sie sich, warum sie den Knoten im Hals hat, und dann fällt ihr ein: Ach, richtig, die Sonne ist aufgegangen. Ich sollte jetzt eine Kleinigkeit zu Mittag essen.
    So machen das die Giraffen. Aber wisst ihr auch, warum Giraffen vorsichtig sein müssen, wenn sie einander lieb haben?«

    Die Kinder schüttelten den Kopf.
    »Wenn zwei Giraffen sich sehr gerne mögen, umarmen sie sich natürlich nicht mit den Armen, sondern mit den Hälsen. Sie umhalsen sich also. Dabei kann es passieren, dass sich die Hälse verknoten. Und so einen Knoten kriegt man nur sehr schwer wieder auseinander. Deshalb müssen Giraffen aufpassen beim Umhalsen.«
    »So ein Quatsch! «, riefen die Kinder.
    »Was?«, fragte Onkel Theo. »Quatsch nennt ihr das? Und euch soll ich noch mal was erzählen?«
    Doch weil die Kinder sehr darum baten, sagte Onkel Theo: »Also gut. Vielleicht ein anderes Mal. Aber für heute ist Schluss.«

Onkel Theo erzählt vom Radio
    »So, liebe Kinder«, sagte Onkel Theo. »Heute werdet ihr mal wieder was lernen.« Die Kinder setzten sich auf Onkel Theos grünes Sofa und spitzten die Ohren. »Also«, sagte Onkel Theo. »Das Radio.« Und er kratzte sich am Kopf.
    »Das Radio ist ein kleiner, unscheinbarer Kasten und doch ist es ein wunderbares Ding. Das wisst ihr natürlich: Das Radio kann sprechen und Musik machen. Aber bestimmt fragt ihr euch, wie die ganze Sache funktioniert.
    Gut, ich werde euch jetzt erklären, wie das Radio eine Gutenachtgeschichte erzählt. Hört genau zu, es ist nicht ganz einfach. Man muss dazu nämlich wissen, wie es innen im Radio zugeht.
    Außen am Radio befindet sich ein kleiner Knopf. Auf diesen Knopf muss man drücken, dann geht das Radio an. Im Inneren des Radios ist an dem Knopf eine lange Schnur befestigt. Wenn man auf den Knopf drückt und das Radio angeht, zieht sich die Schnur ein bisschen nach vorn. Am anderen Ende ist die Schnur um ein kleines Rad gewickelt. Wenn man auf den Knopf drückt, das Radio angeht und die Schnur sich ein bisschen nach vorn zieht, dann dreht sich das Rad. Dieses Rad ist mit einer eisernen Stange verbunden. Wenn man auf den Knopf drückt, das Radio angeht, die Schnur sich ein bisschen nach vorn zieht und das Rad sich dreht, dann schlägt die Stange auf einen Gong und macht ein lautes Geräusch. Der Gong befindet sich in einem kleinen Zimmer. In dem Zimmer lebt eine Frau, die so winzig ist, dass sie in ein Radio hineinpasst. Die winzige Frau sitzt in einem weichen Sessel und schläft. Wenn man auf den Knopf drückt, das Radio angeht, die Schnur sich ein bisschen nach vorn zieht, das Rad sich dreht, die Stange auf den Gong schlägt und ein lautes Geräusch macht in dem kleinen Zimmer, wo die winzige Frau in einem weichen Sessel sitzt und schläft – Gong! –, dann wacht die winzige Frau auf und erzählt eine Gutenachtgeschichte.
    So funktioniert das also. Habt ihr das gewusst?«
    Die Kinder schüttelten den Kopf.
    »Jetzt wisst ihr Bescheid«, sagte Onkel Theo. »Und es gibt noch viel mehr solcher Zimmer. In einem sitzt ein Mann mit einer Posaune , in einem anderen sogar eine ganze Musikkapelle! Außen am Radio befindet sich ein Rädchen – wenn ihr daran dreht, schlägt der Gong in einem der anderen Zimmer. Dann wachen die Musiker auf und machen Musik.
    Aber was tut dann die Frau, die die Geschichten vorliest? Erst liest sie noch ein bisschen weiter, bis sie plötzlich merkt, dass ihr niemand mehr zuhört. Dann ist sie meist ein bisschen traurig, hört auf zu lesen und schläft bald darauf ein.
    Wenn ihr also das nächste Mal im Radio eine Geschichte hört, könnt ihr die winzige Frau trösten. Dazu braucht ihr nur auf das Radio zu klopfen, sobald ihr es ausgeschaltet habt. Ein Mal klopfen

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